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Gefährliches Virus Was passiert bei einem Ebola-Fall in Sachsen-Anhalt?

22.08.2014, 01:13

Ebola - für uns ist diese Seuche ganz weit weg in Afrika. Doch mit dem ersten Verdachtsfall diese Woche in Berlin steigt das gefühlte Risiko in einer globalisierten Welt. Wie das Burger Krankenhaus auf einen solchen Fall vorbereitet ist, erfragte Volksstimme-Redakteur Falk Heidel bei Dr. Martin Lehmann. Der Chefarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie ist stellvertretender Ärztlicher Direktor.

Volksstimme: Herr Dr. Lehmann, gibt es einen Plan, wonach die Mediziner bei einem Ebola-Verdachtsfall arbeiten?
Dr. Martin Lehmann: Natürlich. Die Helios-Kliniken verfügen über einen eigenen Leitfaden zum Umgang mit Patienten, die mit Ebola-Verdacht eingeliefert werden. Dieser Leitfaden orientiert sich an den Vorgaben des Robert-Koch-Institutes, die wiederum auf aktuellen Mitteilungen der WHO basieren.

Welche Mechanismen werden in einem solchen Fall in Gang gesetzt?
Alles geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden. Zunächst bekommt der Amtsarzt eine Verdachtsmeldung. Ein Patient mit diesem Verdacht wird umgehend isoliert. Zudem wird geprüft, mit wem er Kontakt hatte. Unter Umständen werden auch diese Leute isoliert.

Werden die Patienten dann auch in Burg behandelt?
Nein. Wir treffen alle Vorkehrungen, um den Befund zu sichern. Der Patient wird dann so schnell wie möglich und auf geeignete Weise zur Therapie in eine dafür ausgerüstete spezialisierte Klinik verlegt.

Wohin?
Es gibt deutschlandweit zehn Kliniken, die solche Behandlungen durchführen. Zu diesen spezialisierten Behandlungszentren gehört die Berliner Charité und das Leipziger Klinikum St. Georg.

Wie kommen die Patienten dorthin?
Für den Krankentransport halten die Kompetenzzentren sogenannte Infektions-Rettungswagen vor, die eine vollständige Oberflächendekontamination der Fahrzeuginnenbereiche und eine Viren-Filterung der Abluft erlauben.

Sie sind also in Burg für einen solchen Fall gewappnet?
Die notwendigen hygienischen, medizinischen und baulich-technischen Voraussetzungen zur Erstversorgung von Patienten mit Verdacht auf eine Ebola-Infektion sind gegeben. Unsere Klinik ist in die Pandemiepläne der Länder eingebunden.