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Wie die Schlappen-Wirte den Polonäse-Weltrekord knacken wollen Die größte Wies`n im Landkreis

Von Mario Kraus 01.10.2014, 03:09

Seit Montag wird auf dem Rolandplatz das Oktoberfestzelt aufgebaut. Bis Freitag wird sich das Areal in die größte Wies`n im Jerichower Land verwandelt haben. Am 3. Oktober beginnt die dreitägige "Schlappen-Gaudi". Die Vorfreude bei den Oktoberfestfans steigt stündlich.

Burg l Ebenso groß ist auch die Erwartung, denn der Erfolg vom Vorjahr hat Maßstäbe gesetzt. Die Schlappen-Wirte Jens Hitzeroth und Jens-Uwe Jahns bohren mit dem Versuch, am 5. Oktober, 15 Uhr, die längste Polonäse der Welt zu bilden, ein dickes Brett: "Der bestehende Weltrekord aus Nürnberg hat nicht ohne Grund seit vier Jahren Bestand. Es ist alles andere als einfach, 2622 Menschen für eine Polonäse zu begeistern, die natürlich auch nicht abreißen darf. Das schaffen auch wir nur, wenn alles passt: Die Menschen müssen unsere Begeisterung und unseren grenzenlosen Optimismus teilen, die Organisation muss wie am Schnürchen klappen und das Wetter sollte ja auch noch mitspielen. "

Unternehmer aus dem Kreis unterstützen die Schlappenwirte mit Technik, die sieben Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Burg mit zahlreichen Helfern. Um alle Teilnehmer "in Reihe" zu bekommen, sollen rot-weiße Flatterbänder als Hilfsmittel dienen. An diese Bänder sollen zunächst alle Teilnehmer anfassen, um auf Kommando die Hände auf die Schulter des Vordermannes zu legen. Nach Schätzungen von Stadtwehrleiter Wolfram Stukenberg ist eine Runde um den Rolandplatz etwa 250 bis 300 Meter lang. Setzt man voraus, das etwa zwei bis drei Menschen hintereinander stehend einen Meter Platz benötigen, würde eine Schlange um Festzelt und Rolandplatz aus rund 900 Teilnehmern bestehen.

Um den Rekord zu brechen, müsste sich am Sonntag also die Polonäse dreimal um den Platz wickeln. Man werde an einer Stelle einen verengten Durchgang schaffen, in dem die Teilnehmer gezählt werden. Dafür stellt die Transportfirma Hofmann aus Niegripp einen Pritschen-Transporter zur Verfügung, von dem die Juroren den Überblick behalten sollen. Jens Hitzeroth: "Das ist eine große logistische Herausforderung, die trotz aller Vorbereitung nur funktionieren kann, wenn alle Teilnehmer diszipliniert mitmachen. Dagegen war die inzwischen ja fast legendäre Magdalenenplatz-Polonäse auf dem Weihnachtsmarkt 2013 wie Kindergeburtstag." Er sei aber optimistisch, dass der Weltrekord gelingen wird: "Klingeln Sie alle Ihre Nachbarn heraus und bringen Sie sie mit, nehmen Sie Ihre Fußballmannschaft an die Hand, lenken Sie Ihren Sonntagsspaziergang über den Rolandplatz, Kitas, Schulen und Vereine, macht mit - dann schaffen wir es auch!" Die Magdeburger Rechtsanwältin Marion Hannebohm wird die Teilnehmerzahl dokumentieren.

Landrat Steffen Burchhardt, der gegen die Volksstimme wettet, ist jedenfalls frohen Mutes, dass die Polonäse zustande kommt und der Sonntag ein toller Tag wird. "Der Landkreis feiert gern. Dieses Fest in Burg bringt Leute aus dem ganzen Jerichower Land in einer lockeren Atmosphäre zusammen. Warum denn Sonntag Nachmittag nicht einmal mit Hunderten zusammen tanzen statt Kaffeekränzchen zu halten. Ich bin voller Vorfreude."

Mit von der Partie ist natürlich Hausherr und Bürgermeister Jörg Rehbaum. Er sieht den Weltrekordversuch zur längsten Polonäse als eine "tolle Marketingidee für die diesjährige Schlappengaudi", die Burg und das Jerichower Land auf sympathische Art bekannter macht. "Daher würde ich mich sehr freuen, wenn sich möglichst viele Bürger aus Stadt und Kreis aufmachen, um Teil dieses Events zu werden. Im Übrigen sind bestimmt viele Leute da, denen man schon immer mal `von hinten auf die Schulter` fassen wollte. Ich werde auch dabei sein."

Übrigens: Die Straßen um den Rolandplatz sind am Sonntag komplett gesperrt. Der mutige Rekordversuch ist der Höhepunkt der Schlappen-Gaudi, die eben den beiden (fast) ausverkauften Abendveranstaltungen (Tickets nur noch für den 3. und 5. Oktober an der Tageskasse) auch noch ein Schlachtefest am kommenden Sonntag, ab 10 Uhr, zu bieten hat. Dort spielen die "Original Fienerländer Musikanten" auf. In den Musikpausen wird die "Schlappen-Königin" bzw. der "Schlappen-König" des Jahres gesucht. Titelaspiranten müssen in Gaudi-Disziplinen, wie Baumstammnageln, Kuhwettmelken, Fingerhakeln oder Maßkrugstemmen, gegeneinander antreten.

Zum Showdown kommt es gegen 13 Uhr beim Finale der Schlappen-Olympiade. Dann stehen Stelzenlauf, Schlappen-Zielwerfen und Schlappen-Rennen auf dem Programm. Zum Schluss heißt es dann beim Maßkrug-Curling den Humpen genau ins Runde zu stoßen.

Der "Olympiasieger" bekommt Urkunde und ein wertvolles Zinnkrug-Unikat.

Weitere Informationen zum Burger Oktoberfest im Internet unter www.schlappengaudi.de