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  7. Flügelaltäre in Großprojekte einbinden

Arbeit des Fördervereins "Straße spätgotischer Flügelaltäre" kommt beim Chef des Landestourismusverbandes gut an Flügelaltäre in Großprojekte einbinden

Von Stephen Zechendorf 16.10.2014, 03:08

Die Straße der Spätgotischen Flügelaltäre könnte bei künftigen Großprojekten des Landestourismusverbandes einbezogen werden. Das stellte der Vorsitzende des Landestourismusverbandes, Lars-Jörn Zimmer, bei einem Besuch in Isterbies in Aussicht.

Isterbies l Mit touristischen Attraktionen kennt Lars-Jörn Zimmer sich aus. Und er weiß auch: "Wir können erhebliche Zuwächse im Bereich des sogenannten Spirituellen Tourismus feststellen". Gemeint sind damit auch Gäste, die gezielt Kirchen besichtigen. Voll im Trend liegt laut Aussage des Tourismuschefs auch der "Slow-Tourism", der entschleunigte Tourismus also.

Und so bemerkte Zimmer bei seinem Besuch des Informationszentrums der "Straße der Spätgotischen Flügelaltäre in Isterbies sofort, dass es sich hier um ein ganz besonderes Kleinod handelt. Von der in weiten Teilen noch im Zustand des 16. Jahrhunderts erhaltenen Kirche war er ebenso angetan, wie von der Idee des Fördervereines, die in der Region erhaltenen Flügelaltäre touristisch sichtbar zu machen und so zugleich Möglichkeiten zu nutzen, die oft sehr vernachlässigten Gotteshäuser der Dörfer erhalten zu können.

Bestes Beispiel ist das Info-Zentrum in Isterbies in der lange ungenutzten Gruft an der Kirche. Hier präsentieren sich auf Info-Tafeln 14 Kirchen mit spätgotischen Flügelaltären. Längst haben sich weitere Kirchen im Raum Bitterfeld und in der Dübener Heide sowie in Brandenburg dazugesellt - ein Beweis für die weitreichende Bedeutung der Flügelaltäre als Zeugnisse vorreformatorischer Zeiten (siehe Info-Kasten).

Lars-Jörn Zimmer sieht die Möglichkeit, die Straße der Flügelaltäre in großangelegte Landesprojekte einzubinden, die sich derzeit in der Entstehungsphase befinden: "Es geht zum Einen um ein auf das Lutherjahr 2017 ausgerichtetes Projekt mit europäischem Bezug", sagt Zimmer, ohne zuviel verraten zu wollen. Die andere Idee soll touristische Angebote bündeln, bei denen es um das Erlebbarmachen früherer Epochen geht. "In beiden Fällen ist es eigentlich ein Muss, dass sich die Straße der Flügelaltäre dort wiederfindet", ist Zimmer sicher. Er lobt das ehrenamtliche Engagement der Kirchengemeinden vor Ort.

Allerdings müssten dann seitens der Kirchengemeinde einige Forderungen erfüllt werden. Unter anderem gehören dazu feste Öffnungszeiten der Kirchen. "Wir wissen, dass es manchmal zu verschiedenen Ansichten angesichts der sakralen Nutzung einerseits und der touristischen andererseits kommen kann", sagt Zimmer. Ferner gelte es, für den Tourismus wichtige Randbedingungen zu gewährleisten. Dazu gehören auch gastronomische Angebote, Hinweisschilder und Radwege. Er fordert zugleich die Tourismusverbände im Land auf, sich für solche Projekte zu engagieren und sie in bestehende Konzepte miteinzubinden. Zimmer, seines Zeichens auch tourismuspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, war auf Einladung seines Parteikollegen Markus Kurze nach Isterbies gekommen. Kurze engagiert sich seit Beginn der Flügelaltar-Straße sehr für die Sanierung des Info-Zentrums der Straße der Flügelaltäre und hatte auch schon die ehemalige Landesministerin Birgitta Wolff nach Isterbies geholt.

www.spaetgotische-fluegelaltaere.de