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Vor 20 Jahren wurde die Ortsdurchfahrt Vehlitz saniert / Sommerweg verwandelte sich bei Regen in Schlammstrecke Vom Pfützensammler zum Schmuckstück

Von Manuela Langner 08.01.2015, 02:09

Die Zeit des Ausbaus kostete den Anwohnern einige Nerven, aber die Sanierung der Vehlitzer Ortsdurchfahrt vor 20 Jahren war dringend notwendig. Und hat sich bezahlt gemacht. Heute ist Vehlitz ein Schmuckstück.

Vehlitz l Dass Vehlitz jetzt so ein schönes grünes Dorf ist, haben die Einwohner nicht zuletzt dem Ausbau der Ortsdurchfahrt 1994 zu verdanken. Zu schlimm sah die Strecke für eine Bundesstraße (B 246a) nach der Wende aus.

Rückblick: Die Fahrbahn war zu DDR-Zeiten so schmal wie vorher die Kopfsteinpflasterstraße. Die Ränder waren unbefestigt. Zu beiden Seiten wurde sie - zumindest im alten Teil des Dorfes - von Sommerwegen flankiert. Nach mehr oder weniger heftigen Regengüssen verwandelten diese sich jedoch regelmäßig in Schlammwege mit großen Pfützen. Bei Gegenverkehr gab es zum Ausweichen auf den Sommerweg keine Alternative.

Die Fußwege waren bereits in Eigeninitiative mit Hilfe einer Rentnerbrigade mit Betongehwegplatten hergerichtet worden. Gleiches hatten die Vehlitzer mit einem der Sommerwege vor. Denn ein richtiger Ausbau war auf Jahre im Plan nicht vorgesehen. Der Sommerweg sollte ebenfalls mit großen Betonplatten befestigt und damit die Fahrbahn auf zwei Spuren verbreitert werden.

"Über Beziehungen" hatte die Gemeinde diese Platten bereits besorgt und am Straßenrand aufgeschichtet. In dieser Selbsthilfe sah der Gemeinderat Vehlitz den einzigen Weg für eine Verschönerung des Dorfes.

Aber nach der Wende wurde die Ortsdurchfahrt offiziell vom Bund ausgebaut. Während der fast einjährigen Bauphase mussten die Vehlitzer viele Entbehrungen auf sich nehmen. Bei Bauarbeiten im mittleren Abschnitt gab es keine Umleitung. Die Anwohner mussten das Auto bei Freunden abstellen, weil sie nicht auf ihr Grundstück gelangten oder viele Kilometer Umweg in Kauf nehmen wollten, um z.B. nach Gommern zu kommen. Dafür hätten sie über Wallwitz, Ladeburg und Leitzkau fahren müssen. Im Oktober 1994 konnte die Fahrbahn mit einem kleinen Sektempfang für Baubeteiligte, Amtsträger und Zuschauer eingeweiht werden. Die Nebenanlagen und Fußwege wurden später angelegt.