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Seit Herbst 45 Einbruchsdiebstähle im Jerichower Land / Mehr als 100 000 Euro Schaden Erster Einbrecher muss hinter Gitter

24.01.2015, 07:52
ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein Kriminalbeamter demonstriert am 26.10.2014 in der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Hamburg, wie ein ungesichertes Fenster mit einem Schraubenzieher aufgebrochen werden kann. Foto: Bodo Marks/dpa (zu lbn vom 25.12.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++
ARCHIV - ILLUSTRATION - Ein Kriminalbeamter demonstriert am 26.10.2014 in der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle in Hamburg, wie ein ungesichertes Fenster mit einem Schraubenzieher aufgebrochen werden kann. Foto: Bodo Marks/dpa (zu lbn vom 25.12.2014) +++(c) dpa - Bildfunk+++ dpa

Beamte schnappen alkoholisierten Osteuropäer im gestohlenen Pick Up. Er ist dringend tatverdächtig, am vergangenen Sonnabend in ein Burger Einfamilienhaus eingebrochen zu sein. Jetzt wird der Zusammenhang mit der Einbruchsserie im Kreis geprüft. 45 derartige Straftaten gab es seit Herbst 2014.

Burg/Lostau l Schmuck, Bargeld, Mobiltelefone, Computer: Das haben Diebe in den vergangenen Monaten im Jerichower Land erbeutet. Der dadurch entstandene Schaden beläuft sich laut Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch auf mehr als 100 000 Euro. Betroffen seien vor allem die Ortschaften nahe der Autobahn 2 sowie die Region rund um Burg. Erst vergangenen Sonnabend kam es in der Kreisstadt zu einem Einbruchsdiebstahl in einem Einfamilienhaus. Täter soll ein 38-jähriger Lette gewesen sein, den die Polizei in der Nacht zum Donnerstag geschnappt hat.

Rückblick: Am Mittwoch gegen 22.30 Uhr fällt den Polizeibeamten auf der B 246 a in Burg auf Höhe des Gewerbegebietes ein Pick Up der Marke Skoda auf. Der Fahrer ist in der Dunkelheit nur mit eingeschaltetem Standlicht unterwegs. Die Beamten halten das Fahrzeug zur Kontrolle an und stellen fest, dass die Kennzeichen nicht an den Pick Up gehören. Ursache: Das Auto wurde am selben Tag in Magdeburg gestohlen. Dazu kommt: "Der Fahrer war erheblich alkoholisiert", erklärt Oberkommissar Kriebitzsch. Die Atemalkoholüberprüfung ergab einen Wert von mehr als zwei Promille bei dem 38-Jährigen aus Lettland. Was er nicht vorweisen konnte, war ein Führerschein. Was die Beamten dafür aber im Pick Up entdeckten, waren hochwertige, elektronische Geräte - und zwar genau die, die bei dem Einbruch vor einer Woche entwendet wurden. "Entsprechendes Einbruchswerkzeug wurde ebenfalls im Pick Up gefunden", fügt Kriebitzsch an.

Dem Letten werden damit Pkw-Diebstahl, Einbruchdiebstahl, Urkundenfälschung, Diebstahl von Kennzeichentafeln, Fahren unter Alkohol und ohne Fahrerlaubnis vorgeworfen. Deswegen der Haftbefehl der Stendaler Staatsanwaltschaft, dem das Burger Amtsgericht am Donnerstag folgte. Der Tatverdächtige sitzt jetzt in einer Justizvollzugsanstalt. Während die Kriminalisten seine DNA, Fingerabdrücke und die gefundenen Werkzeuge mit den Spuren der vorangegangen Straftaten abgleichen, erklärt Kriebitzsch.

Denn: 45 Einbrüche ist die Bilanz seit Herbst 2014 im gesamten Jerichower Land. "Wobei einige Taten im Versuchsstadium stecken blieben", räumt der Polizeisprecher ein. Zwar gebe es keine spezielle Ermittlungsgruppe, jedoch "weitere Anstrengungen des Polizeireviers Jerichower Land, die Taten aufzuklären und derartige Straftaten zu verhindern". Die bisherige massive Polizeipräsenz mit der Unterstützung zusätzlicher Polizeibeamten aus Magdeburg habe bereits Wirkung gezeigt. Kriebitzsch dazu: "Die bis dato anhaltende Einbruchsserie in den Ortschaften entlang der A 2 konnte gestoppt werden."

Das Problem: Dieser hohe personelle Aufwand sei auf längere Dauer nicht zu gewährleisten. Die Priorität soll laut Thomas Kriebitzsch weiterhin darauf liegen, die Bürger zu sensibilisieren. Regelmäßig organisiert das Polizeirevier Informationsveranstaltungen zum Einbruchsschutz. Und der Info-Bus des Landeskriminalamtes macht immer wieder im Jerichower Land Halt, um vor Ort über die technischen Möglichkeiten in punkto Einbruchsschutz zu beraten.

Klar ist: Insbesondere in der dunklen Jahreszeit sind mehr Einbrücke zu verzeichnen. "Doch der sprunghafte Anstieg der Einbrüche im vergangenen Herbst war deutlich signifikant", sagt Kriebitzsch. Und macht deutlich: "Der beste Einbruchsschutz ist und bleibt eine gut funktionierende Nachbarschaft."