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10 Jahre Sanierung des Burger Bismarckturms Kleines Jubiläum für großen Turm

Er ist unübersehbar und ein Wahrzeichen von Burg - der Bismarckturm. Am
kommenden Sonntag vor zehn Jahren begann seine Sanierung. Über Art und
Umfang können sich Interessierte am 22. Februar informieren.

Von Mario Kraus 17.02.2015, 02:22

Burg l Vor zehn Jahren wurde der Burger Bismarckturm aus seinem Dornröschenschlaf gerissen. Heimatverbundene Einwohner hatten beschlossen, dass auch der letzte noch unsanierte Turm in der Kreisstadt wieder in neuem Glanz erstrahlen soll.

Aller Anfang ist bekanntlich schwer: An einem kalten Februartag wurde der Turm in Augenschein genommen. Mit dabei waren Bergsteiger Alexander Korn, Engelkrane, Mitarbeiter des Bauhofes sowie die Mitglieder der neu gegründeten Interessengemeinschaft Bismarckturm. Während die Handwerker des Bauhofs die über Jahrzehnte vermauerte Tür des Turmes öffneten und durch eine Baustellentür ersetzten, ging es für Zeitungsredakteure, ein Fernsehteam und Akteure des Heimatvereins mit dem Fahrkorb des Krans hinauf auf die Plattform. Dort ließ sich Alexander Korn durch die Ausstiegsluke abseilen. Die ersten maroden Treppen wurden ins Freie befördert, die Schäden am Turm und am Mauerwerk dokumentiert. Von da war klar: Ein gewaltiger Berg Arbeit muss bewältigt werden, um den Turm wieder zugänglich zu machen. Dazu wurden Großsponsoren mit ins Boot geholt, wie das Land und Lotto Toto. Auch an die Spendenbereitschaft der Burger wurde appelliert.

"Das alles hat zu einem beachtlichen Ergebnis geführt", bestätigt Hans-Georg Tietze, Vorsitzender der Bismarckturm-Arbeitsgruppe. Sein Resümee lässt aufhorchen: "Im Bismarckturm steckt bis jetzt eine Sanierungssumme von rund 200 000 Euro - bei einer Bausumme von 15 000 Goldmark im Jahre 1906 und einer Bauzeit von sechs Monaten."

Begonnen haben die Arbeiten ab September 2006 mit der Sanierung der Außenhülle, der Ehrenhalle und des ehemaligen Vereinszimmers in der ersten Etage. Für diesen Abschnitt kamen allein 120 000 Euro zusammen. "Im September 2008 wurde die Treppe, sie kostete 65 000 Euro, zur Turmplattform eingeweiht", sagt Tietze. Von da an war der Aussichtspunkt wieder begehbar und der Verkauf von 120 Stufen für eine Spende von jeweils 250 Euro eine außergewöhnliche Idee. Es folgten beispielsweise im Oktober 2009 der Einbau einer repräsentativen Außentür und im April 2013 eines Zauns.

Auch der ehemalige Schirmherr für Bismarckturmsanierung und Stadtratsvorsitzende Markus Kurze verweist auf das große Engagement für die Turmsanierung. "Als Dank an die treuen Mitstreiter" organisiert er am 12. Juni eine Veranstaltung. "Bewusst nicht im März oder am 1. April zum 200. Geburtstag Otto von Bismarcks, denn zu dieser Zeit werden nah und fern Veranstaltungen angeboten. Es soll an diesem Abend keine klassische Turmbesichtigung geben. Speziell für geschichtsinteressierte Burger und die Mitglieder der AG wird der Bismarck-Kenner Prof. Dr. Breitenborn einen Vortrag über ,Otto von Bismarck - Vom Deichhauptmann und Reichsgründer zum Ehrenbürger der Stadt Burg` halten, mit anschließendem gemütlichen Ausklang. Sein Wirken im Jerichower Land, seine Verdienste für Deutschland und wie es zur Ehrenbürgerschaft am 14. März 1895 in Burg kam, werden näher beleuchtet."