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Burger Grundschule "J. H. Pestalozzi" darf ein Jahr am EU-Schulobstprogramm teilnehmen Äpfel und Birnen als Pausen-Snacks

Von Jara Tiedemann 05.03.2015, 01:16

Seit Beginn des Schuljahres 2014/15 nimmt die Burger Grundschule "J. H. Pestalozzi" am Europäischen Schulobst- programm teil. Ein von der EU gefördertes Projekt, um Kindern zu zeigen, was gesunde Ernährung bedeutet.

Burg l Nicht nur die "Pestalozzi"-Schule macht beim Schulobstprogramm mit. Aktuell nehmen in Sachsen-Anhalt rund 288 Kitas, Grund- und Förderschulen an dem Programm teil. Dreimal pro Woche bekommen sie von einem Lieferanten der Region eine Auswahl an Obst und Gemüse. Kostenlos, finanziert von der EU.

Obst und Gemüse stehen bei den meisten Kindern viel zu selten auf dem Speiseplan. Und daran sind in der Regel nicht die Kinder Schuld.

Tatsache ist, dass Kinder im Grundschulalter laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung lediglich die Hälfte der empfohlenen Tagesmenge an Obst und Gemüse zu sich nehmen. Diese liegt bei 200 bis 220 Gramm pro Tag.

Umso mehr freut sich die Schulleiterin der "Pestalozzi"-Grundschule, Simone Henes, dass ihre Schule in diesem Schuljahr mitmachen darf. Sie hat jedoch festgestellt: "Wenn das Obst ganz bleibt, wird es nicht gegessen". Deswegen wird es seit einiger Zeit vor Schulbeginn in mundgerechte Stückchen geschnitten, um den Kindern den Griff in die Obstschale zu erleichtern. Montags bis mittwochs treffen sich Vater und Schulelternrats-Vorsitzender Sven Cornelius, Großmutter Annerose Peipert sowie Janette Pöllinger, Hilfskraft der Schule, und schnibbeln was das Zeug hält. Freiwillig.

Und die Aktion zeigt Erfolg. "Höchstens ein Stückchen mit einer braunen Stelle bleibt liegen, alles andere wird verputzt", berichtet Annerose Peipert, die sich gerne für die Grundschüler einsetzt. "Es macht einfach Spaß, den Kindern etwas Gutes zu tun", sagt sie.

"Totzdem wäre es schön, wenn sich auch noch andere Eltern engagieren würden", merkt Sven Cornelius an. Denn nur beim Waschen und Schneiden des Obstes bleibt es nicht. Pünktlich zur ersten Stunde sollen die Obstschalen in den zwölf Klassen verteilt sein, damit die Kinder in der Pause zugreifen können.

Schulleiterin Simone Henes ist zumindest vom vorübergehenden Erfolg des Programms überzeugt. "Die Kinder essen gerne Obst. Und viele brauchen diese extra Vitaminversorgung auch dringend. Denn wir sehen ja, was jeden Tag in den Brotdosen zu finden ist", sagt Henes und appelliert damit an die Eltern. Denn es ist ihre Aufgabe, auch außerhalb der Schule auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung ihrer Kinder zu achten.

Projekt mit Erfolgsaussicht

Noch bis Ende des Schuljahres wird das Projekt andauern. Ein weiteres Mal darf die Grundschule nicht an dem Programm teilnehmen. Ziel ist es nämlich, die Schülerinnen und Schüler bis dahin soweit an den guten Geschmack von Obst und Gemüse herangeführt zu haben, dass sie zukünftig ganz eigenständig zu den Vitaminbomben greifen.

Bereits seit 2010 findet das EU-Schulobst- und gemüseprogramm nun schon an Schulen und Kitas statt. Und das sehr erfolgreich. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Beliebtheit von Obst und Gemüse nach Ende des Programms um durchschnittlich 26 Prozent steigt. Etwa zwölf Prozent der Kinder kennen mehr Obst- und Gemüsesorten als vorher und 17 Prozent essen in Folge des Projekts grundsätzlich mehr Obst und Gemüse.