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Regionalbereichsbeamte der Polizei erledigten gestern Doppelkontrolle hinter dem Bahnhof Trotz Signal über Bahnübergang

Von Manuela Langner 06.03.2015, 02:28

Sowohl das Beachten des Rotlichts am Bahnübergang in Richtung Dannigkow als auch die Geschwindigkeit der Autofahrer auf der Zerbster Chaussee kontrollierten gestern die Regionalbereichsbeamten der Polizei. In beiden Fällen stellten sie Verstöße fest.

Gommern l Wie Rüdiger Ebeling die TraffiPatrol gestern Vormittag am Bahnübergang aufbaute, interessierte einen jungen VW-Fahrer mehr als das blinkende Rotlicht und das warnende Klingeln. Das Auto überquerte im Rücken des Regionalbereichsbeamten die Schienen. Rüdiger Ebeling reagierte sofort und winkte den Autofahrer an die Seite.

"Sie wissen, was Sie falsch gemacht haben?", fragte er, nach dem er sich vorgestellt hatte. Der junge Mann entschuldigte sich, dass er das Rotlicht nicht wahrgenommen habe. "Ich habe geschaut, was Sie machen."

Der Mann musste Fahrzeugpapiere und Führerschein vorzeigen. Im Streifenwagen wurden die Unterlagen ausgefüllt. Die kurze Unaufmerksamkeit hatte für den Gommeraner weitreichende Konsequenzen. Er muss seinen Führerschein für einen Monat abgeben, Bußgeld in dreistelliger Höhe bezahlen und erhält zwei Punkte.

Karsten Dannemann übernahm das Messgerät, die TraffiPatrol. Der Radfahrer, der an der geschlossenen Schranke wartete, hielt sich am Trichter um das Andreaskreuz fest. So musste er von seinem Drahtesel nicht absteigen. Aber: Aus dieser Position konnte er das blinkende Licht nicht mehr sehen, also auch nicht erkennen, ab wann die Fahrt für ihn wieder frei war. "Viele Radfahrer fahren nämlich schon los, wenn das Rotlicht noch leuchtet, die Schrankenbäume sich gerade erst heben."

Ein Autofahrer stieg vor der geschlossenen Schranke aus und erkundigte sich, ob Kopien von Ausweisen ausreichen würden. Rüdiger Ebeling erteilte ihm eine Absage, warnte ihn davor, eine Urkundenfälschung zu begehen.

Die Schranke war keine fünf Minuten offen, da ertönte das nächste Warnsignal. Dieses Mal war kein Auto in der Nähe. Erst passierte eine einzelne Lokomotive den Bahnübergang, dann ein langer Güterzug. Mit den RBBs direkt vor ihren Augen setzte im Anschluss kein Fahrer sein Auto in Bewegung, bevor nicht das Rotlicht aufgehört hatte zu blinken und die Schrankenbäume ihren Endpunkt erreicht hatten.

"Wir wollen, dass man uns sieht. Wir wollen uns nicht verstecken", sagte Karsten Dannemann. "Es kommt nicht auf die Menge der Verstöße an, sondern dass die Kraftfahrer wissen, dass wir draußen sind und kontrollieren." Als die Polizei vor einiger Zeit begonnen hatte, an der Messstelle am Bahnübergang regelmäßig zu kontrollieren, "flogen" Autofahrer noch häufig mit 90 oder 100 km/h in die Stadt ein.

"Natürlich wissen wir, dass viele Autofahrer jetzt Lichthupe machen", setzte Rüdiger Ebeling hinzu. Dabei erwischen lassen sollte man sich allerdings nicht. Auch dafür kann Strafe kassiert werden.

Gerade als die Schranken das nächste Mal geschlossen waren, stellte TraffiPatrol eine Renault-Fahrerin mit 71 km/h fest. Rüdiger Ebeling winkte die Frau auf den kleinen Stellplatz am Bahnwärterhäuschen. Sie konnte sich direkt am Gerät von ihrem gemessenen Tempo überzeugen.

Mit den drei Stundenkilometern, die abgezogen werden, blieb die Frau bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 18 km/h noch im Verwarngeldbereich. Innerorts ist ab 31 km/h der Führerschein für einen Monat weg. Karsten Dannemann hatte die Papiere der Frau kaum fertig, da stellte TraffiPatrol den nächsten Temposünder fest. Den Mann drängte sein Termin. Dass er mit 66 km/h unterwegs war, überraschte ihn, aber er stellte den Wert nicht in Frage. "Sie kriegen Post", informierte ihn Rüdiger Ebeling, nachdem der Mann bestätigte hatte, keine Fragen zum Wert, zum Messgerät oder zum Polizeibeamten zu haben.