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Fördergeld aus Europa für hiesige Landwirte

08.05.2015, 16:14

Burg/Genthin (fh) l Acker, Pflug und Weizenkörner - mit solchen Begriffen verbinden wir die Landwirtschaft seit Jahrhunderten. Neuerdings gehören zu dieser Branche auch Vokabeln wie Extensivierung, Vorrangflächen und Anbaudiversifizierung. Solche Formulierungen stehen in den Fördermittelanträgen, die die mehr als 300 Landwirtschaftsbetriebe unseres Landkreises in diesen Tagen eingereicht haben müssen: "Stichtag ist der 15. Mai", sagte Bauernverbands-Geschäftsführer Edmund Herrmann gestern zur Volksstimme. Diese Anträge stellen die Betriebe im Internet auf Seiten des Landwirtschafts-Amts in Stendal, die ausschließlich für Landwirte mit Passwörtern zu erreichen sind. "Wer noch Hilfe benötigt, sollte sich bei mir unter Telefon 03921/990284 melden", sagte Herrmann. Hintergrund: Im diesem Jahr haben sich mit einer Agrarreform die EU-Fördermodalitäten geändert. Bisher konnten die Landwirte pro Hektar einen Zuschuss von 325 Euro beantragen. Egal, ob Acker oder Grünland. Herrmann zufolge ist das Prozedere jetzt komplizierter geworden: "Mit den Anträgen erwerben die Betriebe einen Zahlungsanspruch, der sich im Idealfall aus einer Basisprämie von 200 Euro und einer Greeningprämie von 90 Euro aufschlüsselt. Geld fließt aber nur dann, wenn die Anträge den strengen Kontrollen der Behörden standhalten." Herrmann empfiehlt, die Anträge so sorgfältig wie möglich zu stellen. Hintergrund: Nach neuester EU-Verordnung soll die Landwirtschaft grüner gestaltet werden. Dazu müssen die Landwirte neue Auflagen einhalten, beispielsweise die Schaffung ökologischer Vorrangflächen. Damit das Verhältnis zwischen mindestens drei Kulturen und Brachflächen und Grünland der Norm entspricht, gibt es im Internet sogenannte Greening Rechner. Bedingung für die Zahlung von Fördegeldern ist Herrmann zufolge, dass kein Grünland umgebrochen wird. Was Herrmann von solchen Vorschriften hält, macht er mit plakativen Worten deutlich: "Ein Kollege sagte mir heute völlig zu Recht - wir sind Landwirte und keine Fördermittel-Jäger. Umweltschutz und einige Forderungen passen nicht zusammen." In Sachsen-Anhalt gibt es 4200 Landwirtschaftsbetriebe, die 1,1 Millionen Hektar Land bewirtschaften.