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Kultur und Wirtschaft vereint

Von Manuela Langner 08.07.2015, 15:32

Zum zweiten Stammtisch trafen sich Gommeraner Unternehmer. Die Sommerveranstaltung stand unter dem Motto "Kultur".

Gommern l Kreis- oder Stadtgrenzen spielen keine Rolle, wenn das gemeinsame Ziel heißt, die Region voranzubringen. So erhielt Lothar Geue von der Landtechnik Tor und Fahrzeug GmbH aus Loburg zum jüngsten Unternehmerstammtisch in Gommern die Möglichkeit, seinen Betrieb vorzustellen, der derzeit 15 Beschäftigte hat. Lehrlinge und Facharbeiter seien rar geworden, erklärte Lothar Geue.

Hier verwies Jens Hünerbein, Moderator und Mitglied im Vorstand des Arbeitskreises Wirtschaft des Stadtfördervereins Wir für Gommern, der den Unternehmerstammtisch ausrichtete, auf den Berufsinformationstag, der im Herbst wieder veranstaltet werde und der heimische Unternehmen und Schüler, die einen Ausbildungsplatz suchen, zusammenbringen soll.

"Die Zusammenarbeit mit Gommern ist wichtig", sagte Wolfgang Schulle. Er betreibt den Ferienpark Plötzky, der nur einen Steinwurf von der Ehlestadt entfernt ist, aber bereits zum Salzlandkreis gehört. "Unsere Gäste schicken wir noch Gommern." Ob es ums Einkaufen geht oder um Sehenswürdigkeiten. Wolfgang Schulle warb dafür, die touristischen Angebote auf beiden Seiten der Kreisgrenze noch stärker miteinander zu verzahnen. "Wir sind auf einem guten Weg."

Für seinen Campingplatz seien die speziellen Reiseführer (wie des ADAC) wichtig, ebenso Empfehlungen der Camper untereinander. Der reine Internetauftritt sei dagegen nicht ganz so entscheidend. Dass der Ferienpark Plötzky jährlich 40 000 bis 50 000 Übernachtungen zählt, sorgte für anerkennendes Nicken. Von den 25 Mitarbeitern könnten, so Wolfgang Schulle, die meisten inzwischen ganzjährig beschäftigt werden.

Vortrag über Ehlestadt

Auch Detlef Kempa (LVM) erhielt die Möglichkeit sich vorzustellen. Er informierte, dass das Versicherungsbüro in Gommern bestehen bleibe.

Keine langen Zahlenkolonnen, sondern interessante Stichpunkte aus der Gommeraner Geschichte wählte Frauke Wambach, Vorsitzende des Gommeraner Heimatvereins, für ihren Vortrag zum Unternehmerstammtisch aus, der sich im Sommer immer etwas Kulturellem widmet. Nicht auf alles kann die Stadt stolz sein. Der letzte Hexenprozess in Sachsen, der in Gommern stattfand, und der einer unschuldigen Frau das Leben kostete, ist ein Beispiel.

Frauke Wambach drückte ihre Hoffnung aus, dass es dem dafür gegründeten Verein gelingt, den Bergfried der Wasserburg wieder begehbar zu machen.

"Wir machen gerne alles mit", verkündete sie das Motto des Heimatvereins. Wer beispielsweise für ein Fest eine Stadtführung veranstalten möchte, ist beim Heimatverein an der richtigen Adresse.

Eine kleine Kostprobe erhielten die Unternehmer auf ihrem Spaziergang über die Walther-Rathenau-Straße in Richtung Kulturwerkstatt. Gestoppt wurde vor der ehemaligen Schuhfabrik, die schon sehr früh Krankengeld an ihre Mitarbeiter zahlte, und gleich daneben an der Villa Krieger. "Wir hoffen immer noch, dass sich noch ein Käufer findet", sagte Frauke Wambach.

War Otto von Guericke mit der Margarethe Alemann aus Gommern verheiratet? Das Alemannsche Grundstück (Rathaus II) befindet sich gleich schräg gegenüber von der Kulturwerkstatt/Heimatstube. Dort waren die Unternehmer eingeladen, sich die aktuellen Ausstellungen anzusehen. Brigitte Bauerschäfer, die Ende Juni eine sehr erfolgreiche Vernissage mit "Die ganze Vielfalt" gefeiert hatte, stand für eine persönliche Einführung bereit.

Der Heimatverein hat sich die Aufarbeitung der Stadtgeschichte zur Aufgabe gemacht und über die Jahre so viel Material zusammengetragen, dass in der Heimatstube längst nicht alles Sehenswerte ausgestellt werden kann. Mit wechselnden Sonderausstellungen, deren Markenzeichen "Rund um ..." lautet, zeigen die Mitglieder Exponate aus ihrem umfangreichen Fundus. Derzeit heißt es "Rund um den Ball".