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Sekundarschule Loburg Landkreis: Schule dient nur als Lager

Der Landkreis Jerichower Land widerspricht Gerüchten, nach denen in der
Loburger Sekundarschule Asylbewerber untergebracht werden.

Von Stephen Zechendorf 26.08.2015, 19:27

Loburg/Möckern l In der erst vor den Ferien geschlossenen Sekundarschule Loburg werden derzeit Matratzen gelagert. Gut sichtbar in der gläsernen Aula stapeln sich derzeit etwa 130 Matratzen. Das schürte in den sozialen Netzwerken sogleich Gerüchte, dass in dem leerstehenden Schulgebäude Asylbewerber untergebracht werden könnten.

Die Sekundarschule Loburg befindet sich im Eigentum des Landkreises Jerichower Land, der vor den Schulferien im Auftrag des Landesschulamtes die Schließung der Sekundarschule umgesetzt hatte. Der Sprecher des Landkreises, Henry Liebe, erklärte gestern dazu: "Die Loburger Sekundarschule dient uns lediglich als Lager. Eine Unterbringung am Kalitzer Weg findet nicht statt." Die Matratzen sollen stattdessen in Wohnungen verwendet werden, die der Landkreis anzumieten gedenkt.

Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly erklärte am Dienstagabend seinerseits, er habe seit der Schließung der Loburger Sekundarschule davor gewarnt, hier Asylbewerber unterzubringen, um keine sozialen Brennpunkte zu schaffen. "Wir haben mit dem Landkreis eine Übereinkunft getroffen, dass das Loburger Schulgebäude nicht für die Unterbringung von Asylbewerbern genutzt wird. Meiner Kenntnis nach gilt diese Abmachung immer noch", so Frank von Holly vorgestern.

Er befürwortet die "dezentrale" Unterbringung von Menschen, die derzeit zu hunderttausenden aus Krisenregionen der Welt nach Deutschland kommen. "Gemeinschaftsunterkünfte sind nicht dazu geeignet, diese Menschen bei uns willkommen zu heißen und zu integrieren", so Frank von Holly gegenüber der Volksstimme.

Verwirrung bei Facebook

Aktuelle Diskussionen in den so genannten "sozialen" Netzwerken geben ihm recht. In einem Loburger Facebook-Forum kursieren zahlreiche Wortbeiträge, deren Verfasser davon überzeugt sind, dass die Schule am Kalitzer Weg nur geschlossen worden sei, um hier Asylbewerber unterzubringen. Auch dass eine bislang fehlende Feuerschutztreppe auf einmal doch in Planung sei, wird darin behauptet.

Der Landkreissprecher Henry Liebe betonte gestern gegenüber der Volksstimme, dass die in der Loburger Schule gelagerten Matratzen in Wohnungen verwendet werden sollen, die der Landkreis für Asylbewerber anzumieten gedenkt.

Das könnte auch in der Einheitsgemeinde Möckern geschehen. Stadtchef Frank von Holly bestätigte gestern der Volksstimme, dass er seit 14 Tagen dem Landkreis mehrere freie Wohnungen der kommunalen Wohnungsbaugesellschaften angeboten habe. Die Rede ist von etwa zehn Wohnungen, verteilt auf mehrere Ortschaften der Einheitsgemeinde.

Wenn es konkret werde, sollen die betroffenen Ortsvertreter informiert werden, so der Möckeraner Stadtchef. Erste Informationen waren in einer Zusammenkunft mit Ortsbürgermeistern und Stadträten erfolgt.

Sowohl der Sprecher des Landkreises als auch Stadtbürgermeister Frank von Holly deuteten im Gespräch mit der Volksstimme an, dass derzeit nach alternativen Möglichkeiten gesucht werde, wie eine sinnvolle Nachnutzung der Loburger Sekundarschule aussehen könnte.