Erste Gemeinschaftsschule im Kreis

Möckern l "Ihr seid die ersten, die im Jerichower Land in einer Gemeinschaftsschule starten", mit diesen Worten versuchte die Schulfachliche Dezernentin des Landesschulamtes, Heike Jung, gestern den Fünftklässlern in Möckern die besondere Bedeutung ihres ersten Schultages klar zu machen. Zu einer kleinen Feierstunde hatte man sich im Speisesaal der Sekundarschule Möckern versammelt.

58 Kinder aus der Einheitsgemeinde Möckern bilden in drei fünften Klassen den Grundstock der neu gewählten Schulform. Ziel ist es, den jungen Menschen so lange wie möglich ein gemeinsames Lernen zu ermöglichen, ohne dass eine frühzeitige Aufsplittung in Hauptschul-, Realschul- oder Gymnasialklassen erfolgt.

Kooperation mit Burg

Als Kooperationspartner für den gymnasialen Schulzweig konnten die berufsbildenden Schulen "Conrad Tack" in Burg gewonnen werden.

"Wir holen jedes einzelne Kind da ab, wo es jetzt in seiner Leistung steht. Wir unterstützen uns mit unserer ganzen Kraft", sicherte die Schulleiterin Heike Fischbach allen Kindern zu.

Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly riet in seiner kurzen Rede den Fünftklässlern, so viel Wissen in sich aufzunehmen, wie möglich: "Ihr habt hier die Chance, ganz viel für euer künftiges Leben mitzunehmen. Nutzt diese Chance bitte."

130 neue Schüler

Für knapp 130 der nun 322 Kinder und Jugendlichen ist es der erste Schultag in Möckern. Viele von ihnen besuchten zuvor die Sekundarschule Loburg. Dass die neuen fünften Klassen ausschließlich in Möckern unterrichtet werden würden, war bereits bekannt gewesen, bevor das schnelle "Aus" für die Sekundarschule Loburg beschlossen wurde.

Die jüngst vollzogene Schulschließung in Loburg war bei der Feierstunde kein Thema. Im Gegenteil: Mit zuvor verteilten Klangröhrchen unterschiedlicher Länge und Tonhöhe gelang es den Kindern unter Anleitung des Lehrers Axel Wehnen, der neuen Schulform gemeinschaftlich ein Geburtstagsständchen zu bringen. "Jedes Röhrchen ist für sich genommen nur ein Rohr, gemeinschaftlich aber kann etwas Ganzes daraus gelingen", so Axel Wehnen.

In der ersten Woche erfolgt für die Fünftklässler kein regulärer Unterricht, stattdessen findet eine Orientierungswoche statt.