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Umstellung des Fahrplanes zum 1. März verlief nicht reibungslos Automaten in Bussen streiken, Kunden fahren kostenfrei mit

Von Anja Guse 12.03.2011, 05:26

Im Verkehrsverbund marego läuft noch immer nicht alles glatt. Der Fahrplanwechsel der NJL zum 1. März stiftete in den ersten Tagen bei manch einem Fahrgast Verwirrung. Einige Linien, wie beispielsweise die durchgehende Strecke Genthin-Magdeburg (42), fallen seither weg. Außerdem funktionierten die Automaten in den Bussen zeitweise nicht. Jutta Frömmrich, Geschäftsführerin der Nahverkehrsgesellschaft Jerichower Land (NJL), klärt über einige Kritikpunkte auf.

Burg/Genthin. Die Umstellung des Fahrplans und der Linienbezeichnungen auf dreistellige Zahlen waren für Soft- und Hardware wohl eine Nummer zu groß. Mehrere Stunden konnten am 1. März in den Bussen keine Fahrkarten gedruckt werden. Was die Kunden gefreut haben dürfte, kommt der NJL finanziell zu stehen. Denn: Die Fahrgäste durften in dieser Zeit kostenfrei mitfahren, erklärt NJL-Chefin Jutta Frömmrich auf Volksstimme-Nachfrage. "Der Drucker und die Software haben nicht miteinader funktioniert", berichtet sie.

Wie hoch der Schaden dadurch genau sei, könne sie nicht sagen. "Dann hätten wir jeden Fahrgast notieren müssen." Das sei nicht geschehen. An einen Ausgleich über den marego-Verbund glaube sie nicht.

Über den Wegfall der Linie 42 ist manch ein Fahrgast erbost. Doch dafür gebe es auf gleicher Strecke die Bahn, erklärte kürzlich Kreisvorstand Bernd Girke (Volksstimme berichtete). Frömmrich: "Wir hatten teilweise auf dieser Strecke nur sehr wenige bis gar keinen Fahrgast. Das können wir uns nicht leisten."

Doch was geschieht, wenn die Bahn wie am Donnerstag streikt? Setzt die NJL dann zusätzliche Busse ein? "Nein", sagt NJL-Chefin Jutta Frömmrich. "Von uns wurden keine Busse angefordert", erklärt sie. Doch insbesondere die Linien von Biederitz in die Landeshauptstadt seien an diesem Tag "knackevoll" gewesen.

Im Zuge der Fahrplanumstellung seien dagegen aus der Linie 5 (Leitzkau-Walternienburg) zwei Strecken gemacht wurden, "um Fahrzeiten zu verkürzen", so Frömmrich.

Doch um wie viele Kilometer hat sich das Liniennetz durch den Fahrplanwechsel und die Einstellung von Linien verkürzt? "Gar nicht", sagt Frömmrich. "Eher im Gegenteil. Wir fahren jetzt pro Jahr 3 000 800 Kilometer, davor waren es 3 000 500 Kilometer." Grund dafür seien die Wochenendfahrten. "Wir bedienen jetzt auch mehr am Wochenende. Das war vorher nicht so. Sonntags gab es fast kein Angebot", so Frömmrich. Auch abends würden vermehrt Busse beziehungsweise Rufbusse angeboten.