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Zum Tag des Wassers Oewa öffnet Klärwerk für große und kleine Besucher

Von Steffen Reichel 23.03.2011, 05:28

Seit die Oewa mit 30 Mitarbeitern am 1. Januar 2009 die Betriebsführung des Burger Wasserverbandes übernommen hat, wird alljährlich am 22. März, dem Tag des Wassers, die Kläranlage in Blumenthal für Besucher geöffnet. Gestern konnten unter anderem 250 Schul- und Kita-Kinder begrüßt werden.

Burg. Bereits im Kindergarten und in der Grundschule lernen Mädchen und Jungen heutzutage etwas über den Wasserkreislauf der Erde, dass das Wasser unser Lebensmittel Nummer eins und auch sonst unverzichtbar ist. Die Wissensvermittlung im Gruppen- oder Klassenraum ergänzen die Lehrer und Erzieher in der Regel mit einem Besuch in einem Wasser- oder Klärwerk. In Burg bietet sich die Kläranlage Blumenthal dafür an, die am gestrigen Tag des Wassers wieder für kleine und große Besucher geöffnet hatte. Mehrere Kitas und Schulen hatten sich angemeldet. 250 Kinder wurden von Norbert Neumann, Frank Sachse und Uwe Gnettner geduldig über die Anlage geführt und waren anschließend von Marcel Danisch und Matjaz Belca zu Wasserexperimenten eingeladen. Weitere Interessierte, viele hatten das schöne Wetter für eine Radtour nach Blumenthal genutzt, schlossen sich am Nachmittag den Kindern an.

Auch Bürgermeister Jörg Rehbaum war nach Blumenthal gekommen, ließ sich vom Technischen Leiter Vincent Soulard und von der Burger Oewa-Niederlassungsleiterin Viktoria Wagner unter anderem die Leitwarte des Klärwerkes zeigen. Hier werden die Prozesse in den Becken gesteuert. Rehbaum konnte mit seinen Gastgebern ein wenig fachsimpeln, erinnerte sich an sein Studium: "Dort haben wir den Aufbau einer Kläranlage mit ihren mechanischen und biologischen Reinigungsstufen durchgenommen."

In der Zwischenzeit hatten Klassenlehrerin Martina Peters und die Schüler der Klasse 4/1 der Burger Pestalozzi-Grundschule den höchsten Punkt der Kläranlage erklommen und damit den besten Überblick, den die Mitarbeiter mit Informationen garnierten: In Blumenthal kommt das gesamte Abwasser aus Burg, den Burger Ortsteilen sowie Schermen an, während das Abwasser aus Grabow, Stresow, Küsel und Theeßen in Stresow geklärt wird, dem zweiten Klärwerk innerhalb des Burger Wasserverbandes.

Das Blumenthaler Klärwerk entsorgt damit ein Gebiet von 180 Quadratkilometern, aus dem täglich 4000 bis 5000 Kubikmeter Abwasser anfallen. Entsprechend ist der Abfluss des gereinigten Wassers in die Elbe. Etwa zwei Tage bleibt das Abwasser in der Anlage, bis die Klärung abgeschlossen ist.

Die Anlage in Blumenthal wurde 1994 in Betrieb genommen und für 40 000 Einwohnergleichwerte ausgelegt. Die erreichte Kapazität entspricht 34 000 Einwohnergleichwerten, so dass noch Reserven vorhanden sind, sollten sich zum Beispiel weitere Betriebe im Burger Industrie- und Gewerbepark ansiedeln. Eine Besonderheit des Burger Klärwerkes ist, dass der Zufluss nicht über natürliches Gefälle, sondern ausschließlich über Druckleitungen erfolgt.

Außer über das Klärwerk konnten sich die Besucher gestern über andere Oewa-Dienstleistungen informieren, darunter die dezentrale Entsorgung und die Wartung von Kleinkläranlagen. Viktoria Wagner warb auch für den Mal- und Bastelwettbewerb, zu dem die Oewa Burger Kinder aufgerufen hat. Thema ist "Wasser in der Stadt". Mitmachen können Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren. Einzel- und Gruppenarbeiten können bei Annett Hartmann bis zum 13. Mai eingereicht werden.

Partner der Oewa beim gestrigen Tag der offenen Tür in Blumenthal waren der Burger Heimatverein und der Nabu, die sich und ihre Arbeit präsentierten.

Für die Kinder hatten die Klärwerksmitarbeiter im Anschluss an den Rundgang ein buntes Programm mit Hüpfburg, Eierlaufen, Wasser-Staffelspielen und Malstraße organisiert. Den Erwachsenen wurde unter anderem erklärt, wie ein Hochdruckspülgerät funktioniert.

Die Oewa GmbH mit Sitz in Leipzig wird dieses Jahr 20 Jahre alt. Das 1991 gegründete Unternehmen mit französischen Wurzeln bewarb sich damals um den Betrieb der gerade aufgelösten Wasser- und Abwasserbetriebe aus DDR-Zeiten. Die Oewa betreut heute rund 100 Kommunen sowie Zweckverbände, Privathaushalte und Industrieunternehmen.