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Volksstimme-Leser melden sich zum Thema Gartenfeuer und Landratsentscheidung zu Wort: Pro und Kontra, Kritik vor allem an kurzfristigem Entschluss Feinstaubbelastung auf dem Land geringer

28.03.2011, 04:34

Das Verbrennen von Gartenabfällen ist ab sofort im Jerichower Land verboten (wir berichteten Freitag und Sonnabend). Landrat Lothar Finzelberg hat eine bisher gültige Ausnahmegenehmigung aufgehoben, die die Gartenfeuer im April und Oktober gestattete. Die Telefone der Volksstimme-Redaktion liefen am Freitag und auch am Sonnabend heiß. Es gibt Pro und Kontra. Vor allem aber kritisieren die Leser das kurzfristige Verbot vor dem erwarteten Verbrennstart am 1. April.

- Heike Ahlert aus Genthin: Ich möchte meinen Unmut über die kurzfristige Entscheidung, keine Gartenfeuer abbrennen zu dürfen, zum Ausdruck bringen. Ich habe mein Feuer vom Herbst auf das Frühjahr verschoben, weil zu jener Zeit der Wind ständig aus einer ungünstigen Richtung kam. Weil man ja nicht unnötige Belästigungen für andere erzeugen möchte, ist diese Entscheidung so gefallen. Heute bin ich nun auf Grund der Entscheidungdes Landratesder Dumme. Solche Entscheidungen müssen aus meiner Sicht längerfristig getroffen werden, damit sich jeder Bürger darauf einstellen kann. Sollte es ein grundsätzliches Brennverbot geben, ist dies okay, aber nicht von heute auf morgen, sondern zur nächsten Brennsaison im Herbst.

- Lutz Dombrowskiaus Ferchland: Ich finde es eine große Frechheit, eine Woche vor Beginn das Verbot auszusprechen. Bei dem ganzen Gerede in den letzten Jahren über eine Belästigung durch Qualm, hat man doch immer nur die Stadt gesehen. Hat auch jemals einer an die älteren Mitbürger vom Land gedacht? Wenn kein Autoanhänger vorhanden ist, wie soll man den Baumschnitt dann zu den Sammelstellen bringen? Hinzu kommen noch die hohen Spritkosten. Warum hat aus unserem Landkreis eigentlich nicht ein ganz Schlauer die Verordnungen vom Landkreis Stendal durchgelesen (längerer Zeitraum und viel früher im Jahr)? Das wäre sicherlich für jeden eine vernünftige Lösung gewesen.

- Brigitte Hoffmann aus Burg: Die Entscheidung, das Verbrennen von Gartenabfällen zu verbieten, ist unverständlich. Vor allem, weil es so kurzfristig kommt. Ich bin asthmakrank und grundsätzlich für ein Verbot. Aber wenige Tage vor dem 1. April so einen Beschluss zu fassen, ist bürgerunfreundlich. Herr Finzelberg gibt sich wie ein König. Wenigstens für zwei Wochen hätte man das Verbrennen erlauben können.

- Karl Stöhr aus Burg: Das ist pure Profilierungssucht von Herrn Finzelberg. Gegen ihn wird in mehreren Fällen ermittelt. Er sollte zurücktreten, weil er nicht mehr den Rückhalt der Bevölkerung hat. Ich frage mich, wozu wir überhaupt einen Kreistag haben.

- Horst Rudolf aus Möser: Dass die Entscheidung so kurz vor dem 1. April gefällt wird, ist unerhört. Einige Pflanzen, die mit Schädlingen befallen sind, müssen ganz einfach verbrannt werden. Der Landrat entscheidet gegen die Einwohner.

- Hubertus Kleinod aus Parey: Einfach unverschämt, wie der Landrat regiert. Viele Kleingärtner hatten sich bereits darauf vorbereitet. Sie jetzt so vor den Kopf zu stoßen, ist frech.

- Eberhard Scholz aus Genthin: Herr Finzelberg regiert im Landkreis nach der Kommandanten-Methode, völlig rücksichtslos. Wahrscheinlich weiß er nicht, wie viele Kleingärtner es im Landkreis gibt.

- Fred Schulz aus Burg: Wozu haben wir eigentlich einen Kreistag gewählt? Man sieht, dass die Mitglieder nur Marionetten von Herrn Finzelberg sind und ohne Kompetenz. Sonst würden sie ihn auf die Finger klopfen. Aber damit ist leider nicht zu rechnen. Jetzt kann sich Markus Kurze beweisen.

- Hildegard Scherm aus Burg: Dass man so auf die Schnelle die Gartenbesitzer brüskiert, ist eine Katastrophe. Der Landrat sollte erst erstmal die Vorwürfe klären, die gegen ihn im Raum stehen, und nicht die Einwohner verärgern. Offensichtlich können er und seine Verwaltung schalten und walten, wie sie wollen. Das ist pure Gutsherrenart, abgehoben und fernab der wirklichen Probleme.

- Wilfried Lüer aus Burg: Für mich als Vorstand der Gartensparte Stadtrand Ost in Burg ist nicht nachvollziehbar, weshalb so kurzfristig das Verbot ausgesprochen wird. Viele Kleingärtner haben umweltbewusst, also auch an trockenen Tagen, verbrannt. Und nicht alles kann kompostiert werden. Viele Gärtner sind enttäuscht. Das ist Politik nach Gutsherrenart.

- Hans-Jürgen Klemke aus Kleinwulkow: Die Verbrenn-Erlaubnis muss bestehen bleiben. Hat der Landrat denn keine anderen Sorgen? Kann er das einfach so bestimmen? Gerade im ländlichen Bereich stört das doch niemanden. Vor allem ältere Leute haben gar nicht die Möglichkeit, zu den Sammelplätzen zu fahren.

"Wir sind sehr enttäuscht"

- Gisela Barth aus Möckern: Der Entschluss ist unsinnig und unüberlegt. Die Biotonne reicht nicht aus, trotz Mülltrennung. Jeder hat darauf gewartet, dass er verbrennen kann. Es ist ja nur ein- bis zweimal im Jahr und das bisschen Rauch stört doch keinen. Was sollen die alten Leute machen? Sollen sie jetzt ihren Handkarren durch die Straßen ziehen?

- Martin Hartig aus Möser: Das ist eine vollkommen falsche Entscheidung. Die wollen sich doch nur wichtig machen. Man kann nicht Osterfeuer genehmigen und andererseits das kleine Gartenfeuer verbieten.

- Uwe Haase aus Niegripp: Schade, dass der Landrat so entschieden hat.

- Christel Schmidt aus Parchau: Wir sind sehr enttäuscht. Mein Mann war immer sehr sorgfältig mit dem Verbrennen, nur Trockenes und nur dann, wenn der Wind vom Dorf wegweht. Wir wollen unseren Garten in Schuss halten. Das Verbot ist viel zu spät angekündigt. Was können wir dagegen tun?

- Enrico Krüger aus Burg: Ich begrüße die Entscheidung. Für Burg war der Qualm stets eine Qual. Ich kann aber nachvollziehen, dass das Verbot in den Orten draußen ein Problem darstellt. Ich sage aber auch, dass jene am Verbot Mitschuld tragen, die nicht richtig verbrannt haben, deren Feuer nur qualmten, die Falsches verbrannt haben.

- Horst Gregor aus Burg: Ich bin nicht unbedingt ein Freund des Verbrennens, aber es ist in den letzten Jahren auch deutlich weniger geworden. Ich erwarte vom Landrat oder einem seiner Mitarbeiter eine plausible Erklärung dafür, warum jetzt so kurz vor dem 1. April der Feinstaub den Ausschlag gibt für das Verbot. Wie der Landrat das gemacht hat, war es eine kleine Schweinerei. Bei den Tongruben und den dort austretenden Gasen und Gerüchen war er nicht so resolut.

- Lilly Naujoks aus Ziepel: Ich finde es nicht in Ordnung, dass man so etwas den kleinen Gärtnern antut. Wenn man bedenkt, was der Natur mit dem Abholzen 80-jähriger Bäume angetan wird, sind das doch Peanuts. Es ist unverantwortlich, vor allem, dass die Bekanntgabe so spät kommt, nachdem schon alle Haufen fertig sind. Ich bin traurig darüber, dass immer der kleine Mann herhalten muss.

- Christel Gerstenberg aus Burg: Wo sollen die alten Leute ohne Auto hin? Es ist eine Frechheit, das eine Woche vorher abzusagen.

- Karl Karauschke aus Burg: Warum gibt es eine Ausnahmegenehmigung beim Brauchtumfeuer? Sollen wir jetzt alle auf Weihnachten warten, um dann alles zusammen zu verbrennen?

- Ursula Mahncke aus Burg: Das ist ein Ding aus dem Dollhaus. Früher hat man das ganze Jahr über verbrennen können, und es ist gar nicht aufgefallen, weil es zeitlich verteilt war. Ältere Gärtner ohne Auto haben nun das Nachsehen.

- Georg-Wilhelm Elz aus Stresow: Ich habe viel Spargelkraut und jede Menge Baumschnitt, das ist ohne Verbrennen nicht zu bewältigen. Gerade für ältere Gartenbesitzer ist das Verbrennen wichtig, sonst müssten sie ihre Gärten aufgeben.

- Elke Krüger aus Burg: Das ist eine falsche Entscheidung und noch dazu zur falschen Zeit.

- Peter Nuppenau aus Gommern: Diese Entscheidung so kurz vor dem Termin am 1. April ist eine Frechheit. Warum immer wieder diese Diskussion über Gartenfeuer, deren Notwendigkeit doch anerkannt ist? Gibt es nichts Wichtigeres im Jerichower Land?

- Thomas Jaeger aus Detershagen: Das ist die falsche Entscheidung zur falschen Zeit. Warum werden dann nicht auch gleich die Brauchtumsfeuer verboten, die zehn- bis zwanzigmal so groß wie Gartenfeuer sind?

- Klaus Müller aus Körbelitz: Mit dem Verbot wird dem Bürger ein weiteres Stück Mündigkeit abgesprochen. Gartenfeuer sind in unserer ländlichen Gegend doch kein Problem, zumal das Verbrennen im April vernünftiger war als im März. Das kurzfristige Verbot ist umso unsinniger, weil sich alle bereits auf das Verbrennen eingestellt haben.

- Irene Mertens aus Loburg: Die Entscheidung drei Tage vor Toresschluss ist eine Unverschämtheit. Besonders Spargelkraut muss sogar verbrannt werden, um Schädlinge zu vernichten. Ich habe keinen Anhänger oder andere Möglichkeiten, Gartenabfälle abzutransportieren. Und der Kompost wächst mir jetzt schon über den Kopf. Ohne die Möglichkeit des Verbrennens müsste ich meinen Garten aufgeben.

- Detlef Wetzel aus Gommern: Das Thema muss bei der Jahreshauptversammlung unseres Gartenvereins "Waldfriede" auf den Tisch. Das kurzfristige Verbot seitens des Landkreises ist eine Unverschämtheit und eine Kampfansage an alle Kleingärtner.

- Renate Mehlhaus aus Bergzow: Das ist eine Unverschämtheit. Der Landrat denkt hier einfach nicht an die älteren Leute. Dieses ganze Zeug in den Biotonnen reinzubekommen, ist nicht möglich. In Brandenburg ist es erlaubt, kleine Mengen zu verbrennen, warum denn hier nicht?

- Manfred Thiele aus Burg: Ich kann nicht beschreiben, wie mir zumute war, als ich den Artikel über das Verbot gelesen habe. wenn die Grenzwerte im Oktober letzten Jahres überschritten waren, warum hat man das dann nicht gleich entschieden. Das ist ein Unding! Ich war schon vorbereitet und jetzt so etwas, einfach unmöglich!

- Raimund Schiffner aus Biederitz: Das ist der Witz des Jahrhunderts. Wir mussten zwar mit so etwas rechnen, aber so kurzfristig ist das eine Frechheit. Ich habe hier 40 Obstbäume, wie soll ich die denn wegbekommen. Für die Älteren ist das einfach schwierig, selbst die Sammelstelle ist zwei Kilometer weg, da kommen wir nicht hin. Ich bin mir sicher, dass dennoch einige Zeitgenossen Feuer abbrennen werden.

Es ist der falsche Zeitpunkt"

- Otto Schröder aus Parchau: Eine Woche vorher eine solche Entscheidung zu treffen, ist unmöglich. Da hätte man doch schon im Oktober Bescheid geben können. Ich hatte meine Haufen schon gemacht. Wie soll ich die denn jetzt wegbekommen?

- Marina Friedrich aus Kleinmangelsdorf: Das ist absoluter Schwachsinn. Unser Nachbarort jenseits der Landesgrenze darf verbrennen, wir aber nicht, was soll denn das? Wir haben ein großes Grundstück, da sammelt sich über die Tage eine ganze Menge an. So viele Säcke kann ich doch gar nicht vor die Tür stellen, aber das Laub und der restliche Verschnitt muss doch irgendwie weg.

- Heinrich Baxmann aus Ferchland: Ich bin Rentner und müsste meine Gartenabfälle nach Parey bringen, ich weiß nicht, wie das gehen soll. Es muss doch möglich sein, dass man wenigstens einmal im Jahr seine Gartenabfälle verbrennen darf. Um mein Zeug wegzubringen, bräuchte ich ein großes Fahrzeug, vielleicht sogar einen Trecker.

- Ursula Pohl aus Loburg: Das Verbot ist falsch und zu kurzfristig. Wir haben dabei geholfen, die Gräben sauber zu halten und nun liegen die ganzen Äste auf unserem Grundstück. Dabei hat sich wirklich eine Menge angesammelt. Wir sind etwas hilflos und wissen nicht, was wir machen sollen.

- Ilmer Ritterhaus aus Möckern: So ein Unsinn! Ich habe nur einen Handwagen zur Verfügung, wie soll ich damit das ganze Zeug wegbringen? Dann müsste man doch auch Mai- und Osterfeuer verbieten. Kleinere Sachen sollten verbrannt werden dürfen.

- Ilmer Ferchland aus Möckern: Die Zornesröte ist mir ins Gesicht gestiegen, als ich den Artikel gelesen habe. Dass so was dann noch nach der Wahl kommt, ist unerhört. Wir haben uns doch nun schon vorbereitet, alles zu verbrennen. Was sollen wir denn jetzt machen?

- Christa Gippert aus Menz: Ich bin richtig sauer. Wir wohnen direkt an der B 184 und haben hier auch den Feinstaub. Der Landrat hat doch nur auf die Wahl gewartet. Mein Mann hätte fast einen Herzinfarkt bekommen, als er das gelesen hat. Wir haben einen großen Garten und wissen nun nicht wohin mit unserem Grünschnitt.

- Jürgen Heinemann aus Burg: So eine Entscheidung kurz nach der Wahl ist unerhört. Viele Kleingärtner haben sich schon vorbereitet und ihren Haufen mit Planen abgedeckt. Diese kurzfristige Entscheidung ist einfach nicht in Ordnung.

- Gerald Hüttner aus Gütter: Es ist der falsche Zeitpunkt. Die Haufen sind aufgeschüttet und die meisten haben darauf gewartet, es endlich abzubrennen. Die Sache würde sich entspannen, wenn man nicht nur im April verbrennen dürfte, sondern das Ganze auf zwei oder drei Monate ausweitet. Wenn es im April regnet, dann qualmt es nunmal. Das Wetter ist nicht vorherzusehen, aber ich bin gegen ein generelles Verbot.

- Gerald Lange aus Schweinitz: Mit dem Verbot bin ich nicht einverstanden. Die Feinstaubbelastungen auf dem Land sind doch gar nicht so stark. Auf dem Dorf werden doch eh nur kleine Häufchen abgebrannt. Und in anderen Landkreisen ist es doch erlaubt.

- Karin Brandt aus Dörnitz: Will denn Herr Finzelberg die Welt retten? Das ist doch absoluter Faxenkram, dann müsste man auch jedes Oster- oder Kaminfeuer verbieten. Angrenzende Landkreise verbrennen bereits seit dem 1. März. Wir sind Anrainer eines Baches und haben viel Äste auf unserem Grundstück, sollen wir die nun aufessen?

- Eva-Marie Diem aus Leitz-kau: Was hat sich der Landrat dabei nur gedacht? Das hätte man sich auch viel früher überlegen können. Ich bin gehbehindert, habe einen großen Garten und muss dort Ordnung halten. Ich weiß nicht, wie ich die ganzen Verschnitte wegkriegen soll.