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"Tag der Begegnung" auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow / Zusammenwirken der Kräfte: Vor Übungsbetrieb muss Platz von Munition befreit werden

Von Bettina Schütze 18.04.2011, 06:39

Auf großes Interesse stieß der "Tag der Begegnung" auf dem Truppenübungsplatz Alten-grabow. Dazu hatte der Kommandant der Truppenübungsplatzkommandantur Klietz, Oberstleutnant Dietmar Nehring, kürzlich eingeladen.

Dörnitz. Der "Tag der Begegnung" stand unter dem Thema "Zusammenarbeit des Bundesforstbetriebes Nördliches Sachsen-Anhalt, dem Bundeswehrdienstleistungszentrum Burg und dem Truppenübungsplatz Altengrabow bei der Entmunitionierung". Zahlreiche Vertreter von militärischen Dienststellen, Polizei, Firmen sowie Bürgermeister erhielten hier viele interessante Informationen.

Hauptmann Klaus Kempka, Standortältester des Truppenübungsplatzes Altengrabow, stellte die Nutzungspläne des Truppenübungsplatzes, seine Infrastruktur und Räume vor. Derzeit ist der Truppenübungsplatz ein Übungsplatz mit Übungsvorrang. "Das heißt, die Ausbildung und das Üben erfolgen mit Übungsmunition für Handfeuerwaffen." Um die Flächen des Platzes nutzen zu können, ist eine Entmunitionierung erforderlich.

Im Gelände stellte Forstoberrat Kurt-Werner Balke, Leiter des Forstbetriebes Nördliches Sachsen-Anhalt, die Aufgaben seines Betriebes in diesem Verbund vor. Dabei bekamen die Teilnehmer auch hochmoderne Technik zum Fällen und Zerschreddern von Bäumen zu sehen. Bei den Arbeiten werden zum Beispiel komplett gepanzerte Kettenbagger eingesetzt, da "man nie weiß, was kommt".

Bei den Arbeiten des Forstbetriebes mit den entsprechenden Firmen müssen stets das Bundesnaturschutz- und Waldgesetz sowie die Fauna-Flora-Habitate (FFH-Gebiete) beachtet werden. Zu bewirtschaften sind unter anderem rund 280 Hektar Altengrabower Heide.

Anhand eines Abräumfeldes wurde dargestellt, wie die Munition gesucht, gefunden und abtransportiert wird. Dabei durften sich auch Teilnehmer mit der Sonde und dem Spaten betätigen. Trotz des ernsten Hintergrundes hatten Hauptmann Klaus Kempka und seine Mitstreiter auch einen kleinen Gag eingebaut. Die Sonde schlug auf der Suchfläche an. Landtagsabgeordneter Mathias Graner aus Burg griff zum Spaten und buddelte eine Kiste mit einem Totenkopf aus. Zur Freude aller enthielt diese ab köstliche Liköre aus der Region zum Verkosten.

Wie wichtig die Entmunitionierung ist, zeigten einige Zahlen zur Beispielfläche. Hier wurden bisher rund 600 Tonnen Munitionsschrott und 60 Tonnen explosivstoffhaltige Munition beräumt. Unterschätzt werde von Außenstehenden häufig alte Munition. "Auch deshalb haben Quads und Motorräder nicht sauf dem Truppenübungsplatz zu suchen", so Hauptmann Kempka.

Müll jeder Art

Zum Abschluss der Tour im Gelände stellte Ronald Weihs die Aufgaben des Bundeswehrdienstleistungszentrums vor. "Dazu gehören sämtliche Unterstützungsleistungen für die übende Truppe wie zum Beispiel die Entsorgung von Müll durch den Landkreis", so Ronald Weihs.

So werden durchschnittlich 70 Tonnen Hausmüll entsorgt. Die Kosten belaufen sich auf rund 30 000 Euro. Speiseabfälle werden über eine Entsorgungsfirma einer Biogasanlage zugeführt.

Schwerpunkt aber, so Ronald Weihs, sind Altlasten, die nicht zugeordnet werden können. Dazu gehören unter anderem Altöle und Chemikalien. In den Jahren 2005 bis 2010 wurden so etwa 40 Tonnen davon durch zertifizierte Firmen entsorgt. Die Kosten belaufen sich auf rund 100 000 Euro. Ronald Weihs: "Dieser Posten ist nicht kalkulierbar."

Den Abschluss des "Tages der Begegnung" bildete ein Vortrag von Klaus Puffer, Revierleiter auf dem Truppenübungsplatz, zum Thema Wolf auf dem Truppenübungsplatz.