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Informations-Veranstaltung zur Komplettsanierung der Berliner Straße in Burg Ausbau wird Zeit, aber Kosten rufen Unverständnis hervor

Von Tobias Dachenhausen 12.05.2011, 06:31

Rund 30 Anwohner der Berliner Straße kamen Dienstagabend in das Alte Rathaus, um sich über den geplanten Ausbau der Berliner Straße zu informieren. Konrad Spiegler, dessen Planungsbüro den Ausbau kalkulierte, gab Auskunft zum Gemeinschaftsprojekt der Stadt, des Landkreises, des Landesbetriebs Bau und des Wasserverbandes Burg.

Burg. 457000 Euro soll die Komplettsanierung der Berliner Straße kosten, kalkulierte das Ingenieurbüro von Konrad Spiegler. "Wenn alles nach Plan läuft, können wir am 11. Juli anfangen und schließen die Bauarbeiten am 1. Dezember ab. Also noch rechtzeitig vor dem Winter", erklärte Mario Schmidt, Bauamtsleiter der Stadt Burg. Für diesen Zeitraum wird die Straße dann komplett gesperrt sein.

Die Baumaßnahme erstreckt sich über 250 Meter von der Koloniestraße bis hin zur Ampelkreuzung Wasserstraße. Dabei wird die Fahrbahnbreite von 7,60 auf 6,50 Meter Breite verringert und die Bordsteinbereiche vergrößert. Im südlichen Bereich der Berliner Straße wird dann ein Fuß- und Radweg errichtet und im nördlichen Bereich bleibt Platz für einen Fußweg. Im Ampelbereich wird die Fahrbahn so breit sein, dass zwei Autos bequem nebeneinander passen, so dass einer geradeaus nach Genthin und ein anderer nach rechts in die Wasserstraße fahren kann. "Damit versuchen wir, den Verkehr flüssiger zu gestalten und den bisherigen Rückstau zu vermeiden", erklärte Spiegler.

Die enormen Frostschäden der vergangenen Winter und die hohe Fahrzeugdichte sind Gründe für die Komplettmaßnahme. "18000 Fahrzeuge am Tag haben die Fahrbahn mit der Zeit abgesenkt und die Borde wurden immer höher, so dass jetzt etwas getan werden muss", berichtete Spiegler.

Neben der Fahrbahn werden auch die Trinkwasser- und Schmutzwasserleitungen erneuert und ein neuer Regenkanal errichtet. "Die Trinkwasserleitungen in diesem Bereich sind aus dem Jahr 1902 und schon extrem veraltet und längst nicht mehr auf dem neuesten Stand", erzählte Spiegler. Aufgrund der veralteten Technik werden die Trinkwasserleitungen vom Wasserverband Burg gestellt. An den anderen Kosten werden die Bürger anteilsmäßig entsprechend ihrer Grundstücksflächen beteiligt.

Von den 93000 Euro Kosten, die die Stadt Burg am Bau der neuen Straße hat, werden rund 30000 Euro auf die Anwohner an Beiträgen zukommen. "Momentan sprechen wir von 1 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche. "Unsere Zahlen basieren aber auf der Kalkulation von Herrn Spiegler. Je nachdem wer später den Bauauftrag bekommt, kann sich das sowohl nach oben als auch nach unten korrigieren", erklärte Bernhard Weggen aus der Bauverwaltung.

Zudem werden die Anwohner auch am Schmutzwasserkanal und am neuen Regenwasserkanal beteiligt. Zwischen 1200 und 1600 Euro werden für den Regenwasseranschluss fällig und bis zu 2500 Euro wird der Schmutzwasseranschluss kosten. "Das sind Erfahrungswerte, die aber vom Grundstück und von den Gesamtkosten abhängig sind", erklärte die Oewa-Mitarbeiterin Gundula Skerat und fügte an: "Die Schmutzwasserleitungen werden teurer, weil sie tiefer liegen und ein anderes Material verwendet wird". Anwohner, die keinen Regenwasseranschluss benötigen, da sie ihren Niederschlag auf ihr eigenes Grundstück leiten, müssen diesen Anschluss natürlich nicht bezahlen, aber den einmaligen Betrag von rund 30 Cent pro Quadratmeter Grundstück für die Errichtung des neuen Regenwasserkanals.

Eben jenes brachte Unverständnis hervor. "Warum soll ich für etwas bezahlen, was ich nicht brauche? Warum wird Regenwasser nicht nach der Dachfläche berechnet?", waren Fragen der Anwohner. Konkrete Zahlen wird es allerdings erst geben, wenn ein Baubetrieb die Ausschreibung gewonnen hat. Mit den Zahlungsbescheiden kann ab 2013 gerechnet werden.