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Heutige Löschgruppe war nach der Gründung 70 Jahre eigenständig / Festveranstaltung, Umzug und Wettkampf Geburtstagsfest: Brüchauer Wehr feiert ihren 80.

Von Donald Lyko 16.09.2013, 03:21

Brüchau l Die Brüchauer Feuerwehr hat am Wochenende ihr 80-jähriges Bestehen gefeiert. Zum Programm gehörten eine Festveranstaltung am Freitagabend, ein Umzug und der Pokallauf am Sonnabend.

Am 18. Oktober 1933 fand in Brüchau eine Versammlung statt, mit der die Feuerwehr des Ortes ins Leben gerufen wurde. 40 (!) Männer erklärten sich sofort zum Beitritt bereit. Mit der Ausrüstung ging es bescheiden los. "Auf jedem Hof gab es einen Löscheimer", berichtete Dieter Conrad, einer der ehemaligen Wehrleiter, am Freitag während eines kleinen Vortrages über die Wehrgeschichte. Dazu wurden zahlreiche Fotos gezeigt. Schon bald wurde eine Handdruckspritze angeschafft. Sie war am Sonnabend im Festumzug zu sehen, wie damals von Ponys gezogen. Conrad erinnerte an weitere Fahrzeuge und das erste eigene für die Wehr - ein Mannschaftswagen, der im Juni 1998 gebraucht gekauft wurde. Zwei Jahre später schaffte er es schon nicht mehr durch den TÜV. Im Jahr 2001 wurde dann ein Löschfahrzeug angeschafft, das die Wehr noch heute begleitet.

Anfang der 1970er Jahre wurde eine Frauengruppe gegründet für den vorbeugenden Brandschutz. Doch dann begeisterten sich die Frauen für den Feuerwehr-Wettkampfsport und wurden bald so erfolgreich wie Brüchaus Männer. "Wir haben 181 Pokale im Gerätehaus stehen", sagte Dieter Conrad. Seit März 1997 gab es zudem eine Jugendabteilung. Die Eigenständigkeit als Feuerwehr endete 2003. Seither sind die Brüchauer Kameraden eine Löschgruppe der Kakerbecker Wehr. Aktuell ist Heino Peters Löschgruppenführer.

In seinem Rückblick erinnerte Dieter Conrad auch an die Wehrleiter Brüchaus: August Weber (1933-1947), Fritz Willmann (1947-1963), Herbert Weber (1963-1974), Dieter Conrad (1974-1988), Jörg Wiegmann (1988-1989), Manfred Köppen (1989-1992) und noch einmal Dieter Conrad (1992-2003). In den 70 Jahren der Eigenständigkeit musste die Brüchauer Feuerwehr zu 18 Bränden ausrücken. Den ersten großen Brand gab es 1944, als ein Wohngebäude mit Stall in Flammen stand.

Gäste der Festveranstaltung waren unter anderem Kalbes Bürgermeister Karsten Ruth und Stadtwehrleiter Dagobert Scheffschick. Beide betonten die Bedeutung der Brüchauer Löschgruppe für die Kakerbecker Wehr, die oft nur dank der Brüchauer eine 24-Stunden-Einsatzbereitschaft gewährleisten kann. Anknüpfend an die vielen Bilder aus der Wehrgeschichte äußerte Karsten Ruth den Wunsch, dass der Vortrag in zehn Jahren um einige Bilder erweitert werden kann, weil es noch immer eine aktive Löschgruppe im Ort gibt. "Erfüllt das Vertrauen der Bürger, zeigt Bereitschaft, dann klappt das schon mit den nächsten zehn Jahren", so der Bürgermeister, der zuvor Dank gesagt hatte für das, was die Feuerwehrleute für ihren Ort leisten.

Neben den offiziellen Urkunden von Stadt, Altmarkkreis und dem Kreisfeuerwehrverband Gardelegen sowie den Präsenten von den Nachbarwehren gab es am Freitag für die Gastgeber ein ganz besonderes Präsent: eine Ess- und Sitzgruppe, gemeinsam spendiert von der Jagdgenossenschaft Brüchau und dem Freundeskreis Brüchau. Während der Festveranstaltung wurden zudem Kameraden befördert und geehrt (siehe Infokasten).

Am Sonnabend ging das Geburtstagsfest weiter mit einem Umzug durch den Ort. Angeführt vom Feuerwehrspielmannszug Kakerbeck zogen die Teilnehmer zur Festwiese. Am Haus von Gerhard Bammel hielt der Zug kurz an, damit die Musiker ein Ständchen für den 92-Jährigen spielen konnten als Dank dafür, dass sich Gerhard Bammel immer für die Brüchauer Wehr engagiert hat. Weil er bettlägerig ist, konnte er nicht mitfeiern.

Nach dem Umzug wurden vor zahlreichen Zuschauern der Pokallauf und gleichzeitig der Wirkungsbereichsausscheid ausgetragen. Mit einer sehr guten Zeit von 26,74 Sekunden gewann Brüchau I den Pokallauf und den Wirkungsbereichsausscheid. Beim Pokallauf folgten auf den Plätzen Bandau (28,47 Sekunden) und Kakerbeck (30,22 Sekunden). Die Plätze zwei und drei beim Wirkungsbereichsausscheid gingen an Kakerbeck und Brüchau II (31,47 Sekunden). Am Start waren zudem die Wehren Kalbe, Güssefeld, Kloster Neuendorf, Hohenhenningen und Zethlingen. Bei den Jugendmannschaften siegte Kalbe I (42,19 Sekunden) vor Hohenhenningen (43,15 Sekunden) und Kakerbeck II (44,51 Sekunden). Mit einem Tanzabend am Sonnabend und einem Frühschoppen gestern klang das Fest aus.