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Förderverein Feldscheune Isenschnibbe kümmert sich um Erinnerungsort im Wald Gedenkstein in Jävenitz bekommt Infotafel

Von Donald Lyko 04.02.2014, 02:22

Der Förderverein der Mahn- und Gedenkstätte Isenschnibbe legt in diesem Jahr den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Gedenkstätten in und bei Jävenitz. Unter anderem soll der Gedenkstein auf dem Jävenitzer Friedhof eine Informationstafel bekommen.

Jävenitz l Nach Letzlingen, Mieste und Estedt in den vergangenen Jahren steht im Arbeitsplan des Fördervereins der Mahn- und Gedenkstätte Isenschnibbe für 2014 ganz oben Jävenitz. Und das gleich mit mehreren Vorhaben. Eines davon sind der Gedenkstein und das Gräberfeld auf dem Friedhof des Ortes. Am Zustand muss nicht viel geändert werden, denn die Anlage ist sehr gepflegt. "Die Arbeit der Jävenitzer ist seit Jahrzehnten vorbildlich", sagte Paul Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, gestern bei einem Termin vor Ort. Dazu begrüßte er auch die altmärkische Linke-Bundestagsabgeordnete Katrin Kunert, die einen Scheck in Höhe von 375 Euro dabei hatte. Der Förderverein hatte einen entsprechenden Antrag an die Bundestagsfraktion der Partei gestellt. Verwendet werden soll das Geld unter anderem für eine Tafel, die zusätzlich im unteren Bereich des Gedenksteins angebracht werden und darüber informieren soll, wer dort bestattet wurde.

27 der 28 Gräber gehören den KZ-Häftlingen, die am 13. April 1945 gegen 13.30 Uhr im Wald zwischen Jävenitz und Kloster Neuendorf ermordet wurden. An der Stelle im Wald, an einer Kuhle, erinnert ein Gedenkstein an die Tat. Der Stein und sein Umfeld sollen auf Vordermann gebracht werden. Zudem plant der Förderverein entsprechende Hinweisschilder - früher gab es solche Schilder, die sind aber verschwunden - damit Besucher über die Waldwege zum Gedenkstein finden. "Unsere Hauptarbeit ist dort, wo die Mordstätte war", kündigte Paul Schmidt an.

Abgeschlossen sein sollen die Arbeiten bis zum 13. September. Dann findet die Veranstaltung zum Gedenktag für die Opfer des Faschismus in Jävenitz statt, kündigte Paul Schmidt gestern an. Er und seine Vereinskollegen hoffen und bitten, dass die Jävenitzer bei den Vorhaben mitwirken. Für die Arbeit am Gedenkstein im Wald haben auch schon Gymnasiasten Unterstützung zugesagt.

Das hörte Katrin Kunert gern. Denn ihr Wunsch ist es, dass junge Menschen eingebunden werden in die Gedenkarbeit. "Es muss eine Gedenkkultur entwickelt werden für junge Leute, die sagen: Da mache ich mit", sagte die Bundestagsabgeordnete und stieß unter anderem bei Dr. Hans-Joachim Becker, Fördervereinsmitglied und Kreisvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, auf offene Ohren. Denn an den internationalen Workcamps des Volksbundes, die jährlich auf der Mahn- und Gedenkstätte Isenschnibbe stattfinden, nehmen mittlerweile immer auch Schüler von Gardeleger Schulen teil. "Mein Anliegen ist es schon lange, dass die Jugend einbezogen wird", sagte Hans-Joachim Becker. Und noch ein Anliegen haben er und die anderen Fördervereinsmitglieder: Zu zeigen, dass nicht nur in und an der Feldscheune Isenschnibbe Schlimmes passiert ist, sondern in der gesamten Region. Darum kümmert sich der Verein seit einigen Jahren verstärkt um die Gedenkstätten, die an die Todesmärsche und seine Opfer erinnern.