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Experten begutachteten die Explosionsschäden am Dorfgemeinschaftshaus Vahrholz "Wir können nur hoffen, dass alles wieder gut wird"

Von Conny Kaiser 11.02.2014, 01:20

Experten haben gestern die Explosionsschäden am Dorfgemeinschaftshaus Vahrholz begutachtet. Die positive Nachricht: Sie sind reparabel.

Vahrholz l In der Dachkons-truktion des Vahrholzer Dorfgemeinschaftshauses muss eine Mittelpfette ersetzt werden. Ansonsten hat die Explosion einer gegenüberliegenden Scheune, bei der am Mittwoch ein 27-jähriger Mann ums Leben gekommen war, keine statischen Probleme am früheren Dorfkrug hinterlassen.

Dennoch ist das Gebäude seit dem Unglückstag vernagelt. Innendrin "sieht es aus wie nach dem Krieg", wie einer derjenigen feststellt, die gestern Vormittag an der Expertenrunde teilnehmen. Matthias Richter, ein unabhängiger Sachverständiger aus Haldensleben, und Baustatiker Joachim Grabow sind nach Vahrholz gekommen, um die Schäden am Dorfgemeinschaftshaus im Auftrag der Versicherung beziehungsweise der Stadt - sie ist die Eigentümerin des Gebäudes - zu bewerten. Das Urteil der beiden macht Mut. Denn es scheint alles reparabel.

Problematisch ist allerdings, dass die Inneneinrichtung nicht versichert war. Sie war im Laufe der vergangenen Jahre größtenteils vom Verein "Vahrholzer 09" zusammengetragen worden. Dieser nutzt das Dorfgemeinschaftshaus für seine Zwecke, veranstaltet dort unter anderem Bastelabende und Kartenspielturniere. Aber auch Feiern finden immer im Gebäude statt. Am Sonnabend sollte es die nächste Party geben. Doch die ist nun abgesagt.

Denn im Dorfgemeinschaftshaus sind nicht nur sämtliche Türen und Fenster zu Bruch gegangen. Auch die Decken, Wände und der Fußboden sind in Mitleidenschaft gezogen worden. Genau wie der Tresen und die Küche, die vom Verein selbst gekauft und dann eingebaut worden war. Die Gläser und das Geschirr sind hingegen heil geblieben, was nicht nur Kassiererin Anke Matys ein bisschen freut. Gemeinsam mit Kulturobmann Ernst Habermann nimmt sie als Vorstandsvertretung an der Expertenrunde teil.

Im Mai soll der alte Dorfkrug wieder als Wahllokal herhalten

In ihrem Rahmen will Bauamtsmitarbeiter Frank Wulff wissen, ob bis zum 24. Februar schon feststehe, ob mit einer Versicherungsleistung gerechnet werden dürfe. Denn dann müssten die Wahlkarten gedruckt werden. Schließlich solle das Dorfgemeinschaftshaus am 25. Mai auch wieder als Wahllokal genutzt werden.

Experte Matthias Richter jedenfalls will jetzt schnell alle nötigen Schritte in die Wege leiten, damit diese Frage rasch beantwortet werden kann. Und auch die Vorstandsmitglieder des Vereins "Vahrholzer 09" sig-nalisieren erneut Bereitschaft zur Eigenleistung. "Wir hoffen, dass alles wieder gut wird", sagt Ernst Habermann. "Aber den toten Jungen, den bringt keiner wieder."