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Zusätzliche Arbeiten bei der Sanierung des Alten Hospitals/Stabilität muss hergestellt werden Deckenbalken weisen massive Schäden auf

Von Donald Lyko 18.02.2014, 02:24

Das Alte Hospital wird noch einige Zeit eine Baustelle bleiben. Denn weil die Deckenbalken im Erdgeschoss stark beschädigt sind, werden zusätzliche Arbeiten notwendig. Erst wenn die konstruktive Sicherheit hergestellt ist, kann mit dem Innenausbau begonnen werden.

Gardelegen l Einen Termin für die Fertigstellung, selbst nur eine Jahreszahl, mochte Bürgermeister Konrad Fuchs gestern Nachmittag nicht nennen. Denn seit Beginn der Bauarbeiten am Alten Hospital vor etwa zweieinhalb Jahren hat es immer wieder Überraschungen gegeben und damit zum Teil deutliche Verschiebungen im Zeitplan.

Die erste Überraschung gab es bei den Arbeiten am Dach. Geplant hatte die Vereinigte Hospitalstiftung zu Gardelgen, Besitzerin der historischen Immobilie am Wollbrandtseck, eine Teilsanierung - doch daraus musste wegen der massiven Schäden am gesamten Gebälk eine Komplettsanierung werden. Bis auf kleinere Arbeiten an der Hofseite, die bei entsprechendem Wetter erfolgen sollen, ist das Dach komplett fertig.

Arbeiten am Giebel ruhen zurzeit

Derzeit laufen die Arbeiten am Schaugiebel, das Baugerüst gehört seit Monaten zum Stadtbild. Auch in diesem Bereich hatte es Überraschungen gegeben. So wurde nach Beginn der Arbeiten festgestellt, dass die Standsicherheit verbessert werden muss, zudem mussten restauratorische Untersuchungen vorgenommen werden, bei denen unter anderem zugemauerte Fenster entdeckt worden waren.

Derzeit ruhen die Arbeiten an der Fassade aus Witterungsgründen. Denn um den Sanierputz auftragen zu können, werden konstante Außentemperaturen von mindestens fünf Grad Celsius benötigt. Für die Fortsetzung der geplanten und für die zusätzlich erforderlichen Arbeiten hat der Stadtrat vor gut zwei Wochen rund 70000 Euro mit einem Beschluss freigegeben.

Dieses zusätzliche Geld sowie die bisher investierten rund 300000 Euro und auch die rund 290000 Euro, die für dieses Jahr noch vorgesehen sind, bekommt die Hospitalstiftung von der Hansestadt Gardelegen als hundertprozentige Förderung aus dem Programm Stadtumbau Ost. Stiftung und Stadt hatten dafür einen Vertrag abgeschlossen. Die für 2014 geplante Summe soll - so sie denn vom Stadtrat mit dem Haushalt beschlossen wird - ausgegeben werden für neue Fenster im gesamten Gebäude und für die Arbeiten an der Decke, die nun umfangreicher ausfallen als ursprünglich geplant.

"Umbau zu Wohnungen geht gar nicht."

Denn als die Balken freigelegt wurden, entdeckten die Bauarbeiter teilweise drei Fußbodenschichten übereinander, mal aus Estrich, darüber dann aus Gipsestrich. Sie entdeckten aber auch die massiven Schäden an den Balken. Ein Balken endet sogar im Nichts, der Rest ist weg. Ein Holzschutzgutachter habe zum Beispiel einen massiven Käferbefall festgestellt, erklärte Planer Matthias Lofing gestern während eines Rundganges des Mitgliedern des Stiftungsrates.

Was erhalten werden kann, soll entsprechend aufgearbeitet werden, viele Teile müssen aber ausgetauscht werden. "Erst wenn die konstruktive Sicherheit hergestellt ist, können wir mit dem Innenausbau beginnen", erklärte Matthias Lofing. Darum wird das Geld zum Großteil in die Arbeiten an den Decken fließen, also in die Schaffung von Stabilität.

Dann folgt der Innenausbau. Noch ist nicht klar, wer nach Abschluss der Sanierung ins Altes Hospital einzieht, aber eines ist schon jetzt klar: "Ein Umbau zu Wohnungen geht gar nicht", sagte Matthias Lofing. Darum wird es wohl, wie zuvor, Büros in dem geschichtsträchtigen Gebäude geben. Unter anderem hatten Mitarbeiter des Staatlichen Schulamtes dort ihre Büros, aber auch die SPD und der Kreisverband Gardelegen des Sozialverbandes Deutschland. Wenn Interessenten sich frühzeitig melden, könnten sie schon während des Innenausbaus eingebunden werden, zum Beispiel bei der Raumgestaltung, kündigte Konrad Fuchs, als Bürgermeister gleichzeitig auch Vorsitzender des Stiftungsrates, an. Wann eingezogen werden kann, ist derzeit aber noch offen - aber vielleicht schon 2015.