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Gardelegen Besondere Pflasterarbeiten an der Burgstraße

Von Gesine Biermann und Ilka Marten 15.05.2014, 01:21

Gardelegen l An zwei aufeinanderfolgenden Tagen werden in der kommenden Woche gleich zwei große Straßenbaumaßnahmen in Gardelegen abgeschlossen und wieder für den öffentlichen Kraft- und Fußgängerverkehr freigegeben.

So sind neben den Vertretern der Maßnahmeträger, Planern, bauausführenden Unternehmen und Archäologen am kommenden Mittwoch, 21. Mai auch die Bürger zur feierlichen Freigabe der Gardeleger Burgstraße willkommen, die während der vergangenen elf Monate grundhaft ausgebaut wurde. Der Akt beginnt um 17 Uhr am dortigen Parkplatz.

Am Tag darauf, Donnerstag, 22. Mai, ebenfalls um 17 Uhr, werden schließlich die sanierten Nebenanlagen an der Gardeleger Bahnhofstraße übergeben. Auch hier ist neben geladenen Gästen die Bevölkerung willkommen. Treffpunkt ist der Bahnhofsvorplatz. Zu beiden Anlässen gibt es einen kleinen Imbiss.

Zurzeit laufen gerade die letzten Pflasterarbeiten an der Burgstraße kurz vor dem Bereich des Walls. Dort werden auf der Straße künftig die Markierungen zu sehen, die den Straßenverlauf aus der Zeit vor 1905 widerspiegeln. Denn damals endete die Straße dort im Schinderwinkel am Scharfrichterhaus, berichtete der baubegleitende Archäologe Dr. Uwe Fiedler (Berlin). Heute ist die Burgstraße elf Meter breit, damals waren es nur 4,50 Meter an der engsten Stelle. Die Rückwand des Scharfrichterhauses war die Stadtmauer. Zu sehen sein wird der Verlauf eines früheres Hauses, von dem Reste eines Kellers gefunden worden waren. "Wir haben den Verdacht, dass es das frühere Torgebäude ist", so Fiedler.

Abgesetzt wird die Markierung mit etwas dunklerem Basaltpflastersteinen, die sich deutlich vom Granitpflaster unterscheiden werden. Zunächst war die Burgstraße gepflastert worden, ehe die Straßenbauer in den vergangenen Tagen die Steine der Markierung wieder aufnahmen, um das Basaltpflaster im Zickzack auf der Straße zu verlegen.

Mit Steinen abgesetzt wird auch der frühere Brunnen, der an der Ecke Klingberg gefunden worden war (wir berichteten). Die Idee, einen Baum in den Brunnenschacht zu setzen, musste verworfen werden, da dieser zu nah am neugebauten Parkplatz gestanden hätte. Der Brunnenschacht sei nun mit Steinen in Ringform abgesetzt worden. Außerdem soll irgendwann eine Tafel auf diesen und den zweiten Brunnen, der im hinteren Bereich von den Archäologen entdeckt und dokumentiert worden war, verweisen. An den Hauswänden im hinteren Bereich sollen ebenfalls zwei Tafeln zur Historie der Straßenmarkierung angebracht werden.

Von den mehr als 27 000 archäologischen Funden der Burgstraße wird ein kleiner Teil bei einer Ausstellung im Haus II präsentiert. Dazu lädt der Archäologe schon jetzt interessierte Bürger zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, 17. Juni, um 17.30 Uhr ins Haus II ein. Fiedler wird dort einen Vortrag zu den Funden halten. Die Ausstellung werde wohl drei Wochen im Haus II zu sehen sein, kündigte der Berliner an. Zur Eröffnung sowie an einzelnen Tagen wird auch die wertvolle Heinrich-von-Gardelegen-Münze zu besichtigen sein, die durch die Suche mit einem Metalldetektor gefunden werden konnte.