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Statistik der Bibliothek weist positives Ergebnis aus Trend zu mehr jungen Lesern

Von Antje Mewes 21.01.2011, 05:21

Die Kalbenser Bibliothek verzeichnet erneut einen Zuwachs an Nutzern. Vorallem mehr Kinder und Jugendliche kamen 2010 in die Bücherei. Das sei der intensiven Kinder- und Jugendarbeit von Bibliotheksmitarbeiterin Carola Fehse zu verdanken, schätzte Bibliothekarin Heidrun Kühnel ein.

Kalbe. Bibliothekarin Heidrun Kühnel freut sich. Sie hat die Bibliotheksstatistik für 2010 erarbeitet, und die fällt äußerst positiv aus. 85 mehr Kinder und Jugendliche als im Vorjahr gehören jetzt zur dauerhaften Leserschaft. Dieser Erfolg sei in erster Linie Bibliotheksmitarbeiterin Carola Fehse zu verdanken. Sie empfing im vergangenen Jahr zahlreiche Schulklassen und Kindergartengruppen, um ihnen die Bibliothek, ihre Angebote und natürlich den Spaß am Umgang mit Büchern und am Lesen nahezubringen. So erwarben beispielsweise die Vorschulkinder der Kindertagesstätte Pünktchen den Bibliotheksführerschein. "Es waren fast jede Woche Kindergartenkinder oder Schüler hier", berichtete Kühnel.

Auch in diesem Jahr soll die Kinder- und Jugendarbeit fortgesetzt werden, sagte die Bibliothekschefin. Allerdings brauen sich dunkle Wolken über dem so erfolgreichen Projekt zusammen. "Wenn Carola Fehse im September die Bibliothek verlässt, wird das im jetzigen Umfang nicht beizubehalten sein", sagte die Bibliothekarin.

Insgesamt waren es 2010 123 mehr sogenannte Benutzer, die die Angebote der Bibliothek wahrnahmen. Ingesamt verzeichnet die Kartei 651 Stammleser (siehe Info-Kasten). Besucher waren es 4038, was ein Plus gegenüber 2009 von 198 darstellt.

Thilo Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab" war auch in Kalbe ein Renner, wie die Bibliothekarin berichtete. Allerdings hätten sich viele Leser ernüchtert gezeigt, wenn sie das Buch wieder abgaben. "Nun ja, es ist nun mal ein Sachbuch", so Kühnel. Viele hätten nach der Lektüre geäußert, dass sie den Wirbel um das Werk nicht verstehen. Vieles darin Dargestellte, über das diskutiert werde, sei aus dem Zusammenhang gerissen veröffentlicht worden.

Auch die Vampirgeschichten von Stephenie Meyer "Biss zum ..." hätten erneut Hochkonjunktur gehabt, genau wie die Historienromane von Iny Lorentz. Die mehrteilige Australiensaga von William Stuart Long war ebenfalls bei den Lesern besonders beliebt. Weitere Renner waren die Stieg-Larson-Krimis Verblendung, Verdammnis und Vergebung sowie Wladimir Kaminers "Es gab keinen Sex im Sozialismus".

Die jugendlichen Leser interessierten sich insbesondere für die Spiderwicks-Geheimnisse der amerikanischen Autorin Holly Black, die von Tony DiTerlizzi fantasievoll illustriert wurden. Die Reihe Leo Lausemaus ist ganz nach dem Geschmack der jüngsten Bibliotheksnutzer und wurde für sie am häufigsten ausgeliehen.

In Kürze wird die Bibliothek umziehen und für ihre Leser im jetzigen Klub der Volkssolidarität öffnen. Die Umbauarbeiten dafür werden bereits vorbereitet.