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Unsere Städträte im Portrait / Heute: Normen Gadiel (27) / Morgen: Jörg Gebuhr Fotografie ist das Hobby des wissbegierigen Miesters

27.01.2011, 04:27

Am 28. November wurde in Gardelegen ein neuer Stadtrat gewählt. Die Volksstimme stellt in den folgenden Ausgaben täglich einen der 36 Ratsherren und Ratsfrauen vor.

Von Christina Bendigs

Mieste. Normen Gadiel aus Mieste ist ein strebsamer Mensch. "Ich will immer viel wissen und sehe mich noch nicht am Ende meines Weges", sagte er. Das spiegelt sich auch in Gadiels Lebensweg wider. 1983 in Gardelegen geboren, ging der 27-Jährige zunächst in Mieste zur Schule. Nach dem erweiterten Realschulabschluss absolvierte er in Mieste eine Ausbildung zum Chemiekant. Der praktische Teil fand in Mieste statt, die Schulausbildung im etwa 200 Kilometer entfernten Bitterfeld. Die Ausbildung schloss Gadiel ein halbes Jahr früher als geplant ab. "Ich war mir sicher, dass ich es schaffen würde", sagte er. Für vier Jahre ging er anschließend nach Bochum. Die Firma, in der er arbeitet, hat im nahegelegenen Hagen ihren Stammsitz. Tagsüber ging Normen Gadiel arbeiten, an den Abenden bildete er sich zum staatlich geprüften Chemietechniker weiter. Nach der Ausbildung kam er zurück nach Mieste und ist nun in dem Miester Unternehmen als Betriebstechniker für die Produktionsplanung zuständig. Seit 2008 ist er zudem General-Management-Fernstudent der Uni Darmstadt. Und dass er anschließend ein weiteres Studium ergreift, sei nicht auszuschließen.

Wieso Normen Gadiel aus Nordrhein-Westfalen wieder zurück ins beschauliche Mieste kam? "Zum einen hatte ich damals eine Freundin hier, zum anderen bin ich eine Heimatpflanze und der Region immer verbunden gewesen", sagte er. Dabei genießt Normen Gadiel nicht nur die Natur und die Ruhe. Er schätzt den hiesigen Menschenschlag. "Er ist sehr direkt, offen und freundlicher als in anderen Regionen." In Städten wie Essen, Bochum oder Duisburg würde er nicht leben wollen, auch wenn es dort für junge Menschen mehr Möglichkeiten gebe. "Dann setze ich mich halt mal ins Auto und fahre zum Beispiel nach Braunschweig", sagte er. Ihm gefiele es besser, in den Trubel hineinzufahren, statt sich aus dem Trubel einer Großstadt flüchten zu müssen.

Während seiner Zeit in Bochum hatte Normen Gadiel den Kontakt zu Freunden und Bekannten in Mieste nicht abreißen lassen und spielte in Mieste und Jeggau weiterhin Fußball. Zugunsten seiner jetzigen Freundin, die in Leipzig lebt, habe er das Hobby allerdings zurückgestellt. Im Vorstand des FSV Eiche Mieste engagiert sich Normen Gadiel aber nach wie vor, beispielsweise bei der Sponsorenakquise oder der Terminplanung. Viel freie Zeit scheint dem 27-Jährigen aber nicht zu bleiben. "Ich versuche, meine Freizeit auf das Wochenende zu legen", sagte er, um Zeit mit seiner Freundin verbringen zu können.

Mit im Gepäck hat er dann häufig seine Kamera. Denn in seiner Freizeit fotografiert Normen Gadiel gern. Anfangs konzentrierte er sich auf Sportfotografie. Inzwischen legt er das Hauptaugenmerk auf Portrait- und Konzertfotografie. Auf diese Weise möchte er dokumentieren und Erinnerungen für die Zukunft schaffen. Am liebsten besucht er Indiekonzerte. Und von Bands, die ihm besonders gut gefallen, kauft er sich gern auch einmal eine Schallplatte.

Normen Gadiels kommunalpolitisches Engagement begann durch ein Gespräch mit dem Miester Ratsmitglied Sten-Uwe Meinel, der Gadiel auf die Idee brachte, über die FDP für den Miester Rat zu kandidieren. Es klappte, und nachdem er Freude an der Ratsarbeit gefunden hatte, wollte er weitermachen und kandidierte auch für den Stadtrat. Für die FDP kandidiert er nun auch für den Landtag. Gadiel möchte in seinem politischen Engagement Initiative zeigen, die ihm im Miester Gemeinderat manchmal ein wenig gefehlt habe. Gadiel, auch Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen Altmark West, sagte, eine Partei, die zu hundert Prozent seinen Interessen entspreche, gebe es nicht. "Aber die liberalen Grundsätze der FDP sprechen mich schon sehr an." Für die Landtagswahl hofft er, viele Stimmen sammeln zu können, vor allem von Menschen, "die gern junge Leute in der Politik sehen wollen". Denn nach Gadiels Ansicht entspreche der Altersdurchschnitt der Landespolitiker nicht unbedingt dem Altersdurchschnitt der Bevölkerung.