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Mitbewerber Bernd Pawelski unterlag / Ratsältester Helmut Bender sprach eigene Vergangenheit an Gansewig bleibt Ratsvorsitzender

Von Conny Kaiser 12.07.2014, 01:18

Gerhard Gansewig bleibt Vorsitzender des Kalbenser Stadtrates. Das SPD-Mitglied setzte sich am Donnertagabend gegen Bernd Pawelski von der CDU durch, nachdem alle Ratsmitglieder zuvor vom Ältesten, Helmut Bender, verpflichtet worden waren - aber nicht, ohne dass er noch einmal seine Stasi-Kontakte angesprochen hatte.

Kalbe l Die Stadtratssitzung hatte noch nicht einmal richtig begonnen, da gab es das erste Mal eine gewisse Brisanz. Helmut Bender (76), der als ältestes Stadtratsmitglied die Verpflichtung seiner Amtskollegen vorzunehmen hatte, wies gleich zu Anfang darauf hin, dass er von der einstigen Staatssicherheit (Stasi) als Inoffizieller Mitarbeiter "Herbert Ebermann" geführt worden sei. Es habe Kontakte in seiner Wohnung gegeben, in deren Folge Berichte von der Stasi gefertigt worden seien.

Das Ganze sei hinlänglich bekannt. Denn er sei bereits mehrfach überprüft worden, sowohl auf Kreisebene - Bender war Gesundheitsdezernent des Altkreises Gardelegen und nach Bekanntwerden seiner Stasi-Kontakte entlassen worden - als auch auf Stadtebene (siehe auch Bericht unten). Er sage dies, so Bender, damit diejenigen, die sich aus den genannten Gründen nun nicht mehr von ihm verpflichten lassen wollten, dies anzeigen könnten. Doch es blieben am Donnerstagabend alle Hände unten. Bender konnte somit die Verpflichtungserklärung verlesen und die anderen Abgeordneten nachsprechen lassen.

Geheime Abstimmung

Anschließend wurde in geheimer Abstimmung der Vorsitz des Stadtrates geregelt. Und der alte Chef ist auch der neue: Gerhard Gansewig (SPD). Er setzte sich mit zwölf zu sieben Stimmen gegen seinen Mitbewerber Bernd Pawelski durch.

Der wiederum schlug daraufhin Helmut Bender als ersten Stellvertreter des Stadtratsvorsitzenden vor. Und die anderen Abgeordneten votierten einstimmig dafür. Als zweite Stellvertreterin agiert künftig Doris Beneke. Sie wurde vom bisherigen Amtsinhaber Otto Wienecke, der sich selbst nicht wieder zur Verfügung stellte, vorgeschlagen und in Abwesenheit, aber mit ihrer vorherigen Zustimmung gewählt. Dies erfolgte ebenfalls einstimmig.

Zudem fasste der Rat einen Beschluss zur Besetzung der Ausschüsse (Info-Kasten und unterer Bericht), die die Fraktionen zuvor untereinander geklärt hatten. Weiterhin wurden die Vertreter in den einzelnen Verbänden neu benannt. An diesen Personalien hat sich im Vergleich zu vorher kaum etwas geändert.