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Aufnahmestation des Gardeleger Tierschutzvereines ist in der Urlaubszeit ausgelastet "Manche werden am Zaun angebunden"

Traurige Realität: Immer zur Urlaubszeit werden vermehrt Haustiere
ausgesetzt und sich selbst und ihrem Schicksal überlassen. Die
Mitglieder des Gardeleger Tierschutzvereines können dies leider auch
bestätigen.

Von Anke Kohl 24.07.2014, 03:19

Gardelegen l "Geimpft, entwurmt" und nicht zu vergessen: "liebevoll gepflegt" - mit diesen Attributen haben in diesem Jahr schon viele Hunde und Katzen das Gardeleger Tierheim verlassen. Denn wenn Stubentiger oder Haus- und Hofhund in der Aufnahmestation des Gardeleger Tierschutzvereines ankommen, dann ist es das Ziel der ehrenamtlichen Helfer, die kleinen und großen Vierbeiner möglichst schnell, gesund in ein neues Zuhause zu vermitteln.

Aber regelmäßig zur Jahresmitte, sprich zur Urlaubszeit, füllen sich die Räume und Zwinger mit ausgesetzten Tieren. "Manchmal werden sie am Zaun angebunden. Andere werden gleich irgendwo in der Wildnis ausgesetzt", berichtet Kurt Gewasda, Vorsitzender des Gardeleger Tierschutzvereines.

"Bis vor einigen Wochen hatten wir hier 13 Hunde und 35 Katzen im Bestand", erklärt Vereinsmitglied Stefan Quisdorf. Mit dem Monat Mai jedoch stieg die Zahl der Katzen gleich um 30 junge Kätzchen. "Maikätzchen eben", sagt Stefan Quisdorf. "Jetzt können die zahmen Stubentiger, die schon schnurrend um die Beine von Besuchern und Mitarbeitern streichen, vermittelt werden", erzählt er weiter. "Aber wer einem unserer kleinen Kätzchen ein liebevolles Zuhause bieten möchte, sollte schnell sein. Seit dem Spendenaufruf (Volksstimme berichtete) haben wir schon mehr als die Hälfte von ihnen vermitteln können", zeigt sich Quisdorf erfreut.

Tierische Pension: Man muss miteinander reden

"Aber auch die 32 anderen Katzen haben ein liebevolles Zuhause verdient", verweist er auf die weiteren Gäste im Tierheim. Diese Zahl entspricht allerdings auch der maximalen Kapazität, die der Platz im Tierheim für Katzen hergibt.

Mit aktuell 13 Hunden, die zur Vermittlung stehen, sind die Zwinger und Freigehege gut ausgelastet. Bis vor kurzem waren es noch 21 Vierbeiner, aller Rassen und Mischungen, erzählt Kurt Gewasda, "da kommt man schon mal an Grenzen. Sowohl was den Platz angeht als auch die Finanzen für das Futter."

Um dem Aussetzen von Haustieren vor der Urlaubsreise vorzubeugen, bietet der Tierschutzverein Hunde- und Katzenhaltern durchaus Alternativen. "Man muss nur miteinander reden", sagt Kurt Gewasda und meint damit, dass im Tierheim auch vierbeinige Pensionsgäste aufgenommen werden. Für deren Versorgung mit Streicheleinheiten, Auslauf und Futter kommen die ehrenamtlichen Helfer und Mitarbeiter gegen eine kleine Gebühr gern auf. "Und das tut nicht nur den Tieren gut, sondern auch unserer Vereinskasse", meint Kurt Gewasda mit einem Lächeln.