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Rund 50 Mitglieder der altmärkischen Familie Falcke trafen sich am Wochenende in Gardelegen/Empfang im Rathaus und Stadtrundgang 3200 Angehörige stehen auf der Stammbaumrolle

09.09.2014, 01:22

Gardelegen (dly) l Im Jahr 1941 wollte sich die Familie Falcke in Gardelegen treffen - kriegsbedingt fiel die Zusammenkunft aus. "73 Jahre später wird es nun nachgeholt", sagte Mitorganisatorin Rosemarie Leineweber am Sonnabend zum offiziellen Auftakt des Familientreffens im Rathaus. Schon am Freitag und sogar noch früher waren einige der rund 50 Teilnehmer angereist. Sie alle gehören zur altmärkischen Familie Falcke, auch wenn sie heute in ganz verschiedenen Regionen Deutschlands leben.

Alle zwei Jahre kommen die Familienmitglieder zu einem Treffen zusammen. Bis zur Wiedervereinigung gab es diese Zusammenkünfte nur in der Bundesrepublik, nach der Wende wurden sie intensiver. Und seit etwa zwölf Jahren finden sie an wechselnden Orten in der Altmark statt, darunter Salzwedel, Osterburg und Mehrin. Nicht immer geht es dabei nach dem Wunsch der Teilnehmer, "denn es muss ja auch Übernachtungsplätze für 50 Leute geben", erklärte Rosemarie Leineweber, die zusammen mit Herdana Stöhr aus dem württembergischen Leutenbach die Organisation übernommen hatte.

Zum Auftakt des Treffens wurden die Familienmitglieder am Sonnabend im Gardeleger Rathaus von Bürgermeister Konrad Fuchs begrüßt. Nachdem er die Stadt vorgestellt und einige Fragen beantwortet hatte, ging es auch schon weiter in die Nikolaikirche. Dort gab Jürgen Bajerski interessante Einblicke in das historische Gebäude. Für die Jüngsten war eine Kinderstadtführung organisiert worden, auch die Erwachsenen schauten sich später die Sehenswürdigkeiten an. Am Nachmittag teilte sich die Gruppe: Die einen unternahmen eine Kremserfahrt in die Heide, die anderen besuchten die Klosterkirche in Kloster Neuendorf. Für Sonntag stand ein Besuch des Letzlinger Jagdschlosses auf dem Programm.

Gemütlich ging es am Sonnabendabend im Hotel zu. Dorthin hatte Reinhard Falcke aus Himmelpforten den Familienstammbaum mitgebracht, den er zusammengestellt hat und den er immer aktuell hält. "Er reicht zurück bis ins Jahr 1516", erklärte der Familienchronist. Der Stammbaum auf einer 42 Meter langen Rolle enthält mehr als 3200 Personen aus 500 Jahren - 14 Generationen. Aufgenommen werden die männlichen und die weiblichen Mitglieder mit ihren Familien. Für die Männer und Frauen, die sich alle zwei Jahre treffen, ist es immer schön zu erfahren, was sich seit dem Treffen zuvor in der Familie getan hat.

Was die Familie Falcke mit Gardelegen zu tun hat, darüber konnte während des Treffens Rosemarie Leineweber wohl am besten Auskunft geben. Denn nachdem im Jahr 2012 beim Treffen in Büttnershof bei Osterburg beschlossen worden war, dass die Familie sich 2014 in Gardelegen trifft, machte sie sich an eine intensive Recherchearbeit. Das Ergebnis ist das Buch "Falco garlebensis", das die Archäologin im Ruhestand im Mai mit einem Vortrag im Rathaussaal vorgestellt hat. Darin beschäftigt sie sich mit der Brauer- und Bürgermeisterfamilie Falcke, mit den Spuren, die noch heute in Gardelegen zu entdecken sind.