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Veranstaltung zum Lesesommer XXL in der Gardeleger Bibliothek / Förderverein sponsert Gutscheine und Programm Zum Abschluss gibt´s ein Fußtheater

Von Anke Kohl 26.09.2014, 03:05

Fast 16000 gelesene Buchseiten sind beim Lesesommer XXL der Gardeleger Bibliothek in den Sommerferien zusammengekommen. Für die Jungen und Mädchen, die daran teilgenommen haben, gab es am Mittwoch Urkunden und eine Überraschung.

Gardelegen l Einen guten Tipp hatte Bibliotheksmitarbeiterin Romy Topf gleich zu Beginn der Abschlussveranstaltung des Lesesommers XXL für die jungen Teilnehmer: "Merkt euch gut, wo ihr in den nächsten drei Stunden den Gutschein versteckt, den ihr als kleine Auszeichnung bekommt. Der verschwindet nämlich eigenartigerweise sehr gern. Das ist ein Erfahrungswert", riet sie den Jungen und Mädchen.

Und dann begann Romy Topf auch schon die puren Zahlen des Lesesommers 2014 auszuwerten. Und da sie das anscheinend nicht so ganz allein machen wollte, ließ sie ihre Zuhörer gleich noch mitrechnen. 29 Kinder hatten in den Sommerferien mindestens zwei Bücher gelesen und dazu einen kleinen Fragenkatalog beantwortet. Für all diese jungen Leseratten gab es das Zertifikat, eine kleine Überraschung und einen Gutschein über fünf Euro für den Kauf eines Buches. "In diesem Jahr hatten wir richtig viele Jungen dabei. Nämlich zwölf. Ja, und wieviel Mädchen waren es dann?", stellte Romy Topf die Rechenaufgabe.

105 Bücher mit fast 16000 Seiten gelesen

Etliche Finger schnellten nach oben, und das Ergebnis 17 war klar. Bei den Schätzfragen nach der Anzahl der gelesenen Bücher und Seiten gingen die Spekulationen bei den Kindern weit auseinander. Von 600 bis 18000 Seiten war da alles dabei.

Genau nachgezählt hatten natürlich die Mitarbeiter der Bibliothek. Die 105 Bücher, die während des Lesesommers XXL ausgeliehen worden waren, hatten genau 15794 Seiten. "Eure Ausleihrenner waren die Serie Greg`s Tagebücher von Jeff Kinney, die Buchreihe Leo Lolli von Julia Boehme, dann die Buchreihe Power Ninjas von Gareth P. Jones und die Bücherreihen Die Drei!!! und Die Drei???", zählte Romy Topf auf.

Überreicht wurden die Urkunden und Gutscheine von Verwaltungsmitarbeiterin Gabriela Winkelmann. Von ihr und Bibliotheksmitarbeiterin Romy Topf gab es natürlich Glückwünsche und den Tipp, weiterzumachen - auch ohne Lesesommer.

Auch zum Abschluss des fünften Lesesommers in Gardelegen gab es für alle Teilnehmer, die sich übrigens auch einen Gast mitbringen konnten, eine Überraschung. In diesem Jahr war es das Fußtheater der Künstlerin Anne Klinge aus Nürnberg. Was sich aus der Ankündigung nur schwer vorstellen ließ, wurde zu einem fantastischen Spaß, den Anne Klinge im Stil eines Puppentheaters aufführte. Nur dass die Puppen im Falle des Fußtheaters eben Füße sind - ihre Füße genau genommen.

Und so wurde die erste Fußsohle mit Pappnase und kleiner Perücke über den Zehen ausgestattet. Das weite weiße Hemd, das Anne Klinge sich ab dem Knöchel über das Bein streifte, ließ den armen Müllerburschen Willibald auferstehen. Dessen Kater - ein echter Plüschkater - trug schicke rote Kniestiefel. Somit stand auch der gestiefelte Kater auf der kleinen Bühne. Beide - Fuß-Müllerbursche und Kater Kasimir - lieferten sich Wortgefechte, die von den Kindern mit Lachen und lustigen Zwischenrufen honoriert wurden. Wollte doch Kasimir, dass sich sein Müllerbursche als Graf de Mülljee ausgeben sollte, um eine Chance auf die schöne Königstochter zu bekommen.

Da kam dann auch schon der zweite Fuß von Anne klinge ins Spiel. Pappnase auf die Mittelfußsohle, Kronenmützchen auf die Zehen und wallender Brokatmantel über den Knöchel - schon war der König geboren.

Mit wahrlich artistischen Bewegungen ließ Anne Klinge ihre Füße so lebendig hin- und herschwenken, vorschießen und in schierer Verzweiflung in sich zusammensinken, dass ihre Zuschauer vergaßen, dass sie eigentlich auf Füße blickten. Die Künstlerin selbst lag auf dem Rücken, gestützt lediglich von einem Kissen im Nacken. Denn auch die Hände kamen beim Fußtheater zum Einsatz. Sie hatten dem verrückten Kater mal einen Vogel zu zeigen, sich verzweifelnd vor die Stirn - also den Fußballen - zu schlagen oder sich nachdenklich den Kopf (die Zehen unter der Perücke) zu kratzen. Auch in diesem Jahr wurden das Programm und die Büchergutscheine vom Förderverein der Bibliothek gesponsert.