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Landratswahl Sachsen-Anhalt Andreas Höppner kandidiert für Die Linke

"Wir, die Linke, knien uns seit Jahren erfolgreich in die
Kommunalpolitik hinein. Deshalb ist es wichtig, nun einen eigenen
Kandidaten für die Landratswahl aufzustellen", sagte am Freitagabend
Andreas Höppner in Kalbe. Dort wurde der Kloster Neuendorfer vom
Kreisverband seiner Partei als eben dieser Kandidat bestätigt.

Von Conny Kaiser 24.11.2014, 01:26

Kalbe/KlosterNeuendorf l "Der rote Kater ist aus dem Sack." Mit diesen Worten reagierte Andreas Höppner auf jene Fragen, die ihm im Vorfeld immer wieder zu seiner Kandidatur gestellt worden waren. In Kalbe wurde er am Freitagabend von seiner Partei offiziell in den Kampf um den Landratsposten des Altmarkkreises Salzwedel geschickt. Die Wahl erfolgt am 22. Februar 2015.

Höppner wurde mit 39 von 40 möglichen Stimmen zum Kandidaten für das höchste Amt des Kreises gekürt (Volksstimme berichtete). Und der dreifache Familienvater, der seit vielen Jahren Betriebsratsvorsitzender des Immekather Nahrungsmittelherstellers Fricopan und somit Vertreter für rund 600 Arbeitnehmer ist, fühlt sich dieser Aufgabe durchaus gewachsen. Mitbestimmung, so sagte er, sei auch ein ganz wichtiges Thema, wenn es um die Wirtschaft im Altmarkkreis gehe. "Und darunter verstehe ich nicht nur die Großbetriebe", so Höppner. Wenn im Kreis propagiert werde, wie positiv sich die Arbeitslosenquote in der Vergangenheit entwickelt habe, dann werde leider meist verschwiegen, dass dies vor allem deshalb gelungen sei, "weil viele in den Niedriglohnsektor vermittelt worden sind" und sich zusätzliche Stütze vom Amt holen müssten.

Viele Bereiche sind ausbaufähig

Was die Themen Soziales und Bildung angehe, "stehe ich für Streichorgien nicht zur Verfügung", betonte Höppner in seiner Rede und verlangte mehr Teilhabe für Familien mit Kindern. Auch die medizinische Versorgung sei ihm ein wichtiges Anliegen. Diesbezüglich ist er sich sicher: "Der Einsatz von Gemeindeschwestern könnte hier zu deutlichen Verbesserungen führen."

Verbesserungspotenzial sieht der frisch gekürte Landratskandidat im Kreis aber auch in Sachen Kultur und Tourismus. Letzterer funktioniere nur mit einer gesunden Umwelt, wie es sie hier noch gebe. "Deshalb wende ich mich ganz klar gegen Fracking und CO2-Verpressung. Wir wollen einen sauberen Altmarkkreis", betonte der 46-Jährige.

"Früher haben uns die Menschen Opposition, aber nicht den Chefposten zugetraut. Das hat sich geändert."

Wulf Gallert, Fraktionsvorsitzender der Linken im Landtag

Seit diesem Jahr sitzt er im Kreistag und auch im Stadtrat von Gardelegen. Dem Ortschaftsrat von Kloster Neuendorf gehört Höppner seit 2009 an. Ein Jahr zuvor war er in die Partei Die Linke eingetreten. Aktuell ist er damit eines von insgesamt 137 Mitgliedern des Salzwedeler Kreisverbandes.

Und es sei an der Zeit, so Höppner, "zu zeigen, dass wir Alternativen haben" zu bestehenden politischen Verhältnissen. Bestätigung fand er dabei in den Worten des Vorsitzenden der Landtagsfraktion der Linken, Wulf Gallert. Er, der als Gast nach Kalbe gekommen war, machte in einer vor Kampfeslust strotzenden Rede deutlich: "Die Kandidatur von Andreas Höppner ist unwahrscheinlich wichtig und ein weiteres Signal an die Menschen in Sachsen-Anhalt. Denn es gibt an uns als Linke inzwischen eine größere Erwartungshaltung. Und sie steigt stetig, auch was Personalwahlen angeht. Früher haben uns die Menschen Opposition, aber nicht den Chefposten zugetraut. Doch das", so Gallert, "hat sich geändert. Wir haben es bei den jüngsten Wahlen gesehen." Mittlerweile könne die Linke in Sachsen-Anhalt bereits auf zwei Landräte verweisen.

Und auch Andreas Höppner traue er dieses Amt zu, machte Wulf Gallert deutlich. "Er ist ein großes politisches Talent" und habe als Betriebsratsvorsitzender gezeigt, dass er Menschen motivieren könne, sich für die eigenen Belange einzusetzen.