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Bürgermeister zeigt sich optimistisch "Eine Riesensache für Gardelegen"

Mit dem Votum des Finanzausschusses des Landtages werden die Signale für
die Aufnahme der Feldscheune Isenschnibbe in die Landesstiftung
Gedenkstätten immer deutlicher. Endgültig muss aber das Kabinett
entscheiden.

Von Philip Najdzion 28.11.2014, 01:12

Gardelegen l Die Aufnahme der Feldscheune Isenschnibbe in die Landesstiftung Gedenkstätten ist mit dem Votum des Finanzausschusses ein gutes Stück vorangekommen. Der CDU-Landtagsabgeordnete Dieter Steinecke zeigte sich bei seinem Besuch in Gardelegen am Dienstag optimistisch: "Das wird so kommen. Sie wird übernommen."

Der Finanzausschuss habe mit einer neu eingeplanten Personalstelle die Voraussetzungen dafür geschaffen. Die Mitglieder hatten am Dienstag zugestimmt, dass die laufenden Kosten der Gedenkstätte in den Landeshaushalt 2015/2016 übernommen werden. Im Moment hinge nun einmal alles an den Finanzen. Gardelegens Bürgermeister Konrad Fuchs zeigte sich angesichts dieser Fortschritte erfreut. Er betonte die internationale Ausstrahlungskraft der Feldscheune. "Hier in Gardelegen ist eines der schlimmsten Kriegsverbrechen in der Endphase des Krieges passiert", so Fuchs. Der Haushalt muss vom Landtag erst noch beschlossen werden. Eines stellt Fuchs aber klar: "Für Gardelegen wäre das eine Riesensache."

"Ich denke, die Übernahme wird kommen."
- Kai Langer

Auf der Gedenkstätte würde ein Informations- und Besucherzentrum gebaut. Räume für Ausstellungen und Schulungen sollen dort ebenso entstehen wie Toiletten für die Besucher. Die Landesstiftung würde eigenes Personal dort beschäftigen. 2,8 Millionen Euro sollen an der Feldscheune Isenschnibbe investiert werden. Die Stadt allein sei mit der nötigen Präsentation und der wissenschaftlichen Aufarbeitung personell überfordert. Sollte alles klappen, werde die Gedenkstätte in den Besitz der Stiftung übergehen. "Wir werden uns aber nicht ganz zurückziehen", sagte Fuchs.

Der Präsident der Landesstiftung, Kai Langer, zeigte sich optimistisch. "Ich denke, die Übernahme wird kommen", sagte er. Ursprünglich sei er Anfang des Jahres davon ausgegangen, dass die Gedenkstätte ab 1. Januar 2015 zur Stiftung gehören könnte. "Das wird nichts", sagte er angesichts des Abstimmungsbedarfes auf der politischen Ebene. Sollte der Landtag dem Haushalt in dieser Form zustimmen, müsse das Kabinett noch sein Okay für die Übernahme geben. Die Gedenkstätte würde dann auch einen kommissarischen Leiter erhalten.

Die geplante Übernahme geht zurück auf die Initiative von elf Landtagsabgeordneten vor etwa drei Jahren. Neben Steinecke waren auch die SPD-Abgeordneten Jürgen Barth und Rüdiger Erben sowie die Linken-Abgeordneten Harry Czeke und Hans-Jörg Krause beteiligt. Der Landtag hat das Vorhaben 2012 einstimmig befürwortet. Anfang dieses Jahres hat sich der Rat der Landesstiftung ebenfalls einstimmig für die Übernahme der Feldscheune ausgesprochen.