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Förderverein Waldbad Zichtau zieht ernüchternde Jahresbilanz Stadt ist als Betreiber in der Verantwortung

Von Anke Kohl 12.01.2015, 02:08

Rückblick und Ausblick auf Geleistetes und Kommendes hörten die Mitglieder des Fördervereines Waldbad Zichtau am Sonnabend bei der Jahreshauptversammlung im Ferienpark. Größtes Problem wird die Sicherung der Wasserqualität werden.

Zichtau l Mit beeindruckenden Bildern, gemischt aus Historie und Gegenwart, begann die Jahreshauptversammlung des Fördervereines Waldbad Zichtau. Doch so schön die Präsentation auch war, sie konnte die großen Probleme vor denen der Verein steht, nicht in den Hintergrund rücken. Ein Mitglied brachte es während der Bilderschau auf den Punkt: "Das können wir nicht kaputtgehen lassen und erst recht nicht kaputt machen lassen."

Daher werden die Mitglieder des Fördervereines sich auch in diesem Jahr mit ganzer Kraft für das Waldbad einsetzten, manifestierte die Vorsitzende Astrid Läsecke. "Aber wir brauchen Hilfe! Professionelle Hilfe von Fachkräften", fügte sie beinah schon flehentlich hinzu.

Insgesamt 26 Zusammenkünfte beziehungsweise Termine der Vorstandsmitglieder gab es im vergangenen Jahr. Dazu gehörten die Teilnahme an Ortschaftsratssitzungen, Absprachen mit dem Gutshofteam, Arbeitseinsätze, zeitintensive Vorbereitungen für Kinder- und Piratenfest oder Treffen, um Förderanträge zur Akquise finanzieller Mittel zu erstellen. "Vielen, vielen Dank für`s Durchhalten und dass ihr so toll mitgezogen habt. Ohne euch alle würde es nicht mehr gehen", bedankte sich Läsecke bei ihren Mitstreitern für ein weiteres arbeitsintensives Jahr.

Als Höhepunkte 2014 bezeichnete Astrid Läsecke ganz klar das Kinder- und Piratenfest im Juni. Rund 1000 Besucher kamen dazu in das Waldbad. Zur Vorbereitung dessen hätte die Anzahl der Helfer allerdings größer sein dürfen, blickte die Vereinsvorsitzende zurück. "Uns fehlen zunehmend die jüngeren und jungen Leute, die zupacken können. Zumal wir diese Veranstaltungen ja eigentlich auch für sie machen."

Viel Überzeugungssarbeit habe der Vorstand bei der Gewinnung eines Kioskbetreibers leisten müssen, sagte Läsecke. Überbrückt wurde die Vakanz durch Mitglieder des Fördervereines, die den Kiosk ehrenamtlich führten, um den kleinen und großen Gästen wenigstens ein Eis anbieten zu können. Es wurde mit der Gestaltung des Kaffeegartens begonnen und eine gespendete Markise konnte angebracht werden.

Dass das Bad Ende Juni wegen des starken Blaualgenbefalls geschlossen werden musste, und etliche, der eingeleiteten, unterschiedlichen Maßnahmen keine Besserung bewirkten, wirkte sich negativ auf die Jahresbilanz der Besucherzahlen aus. "Zwar war ab August, mit minderer Wasserqualität wieder geöffnet, aber die Zahl der Badegäste blieb rückläufig", erinnerte die Vorsitzende. "Diese Badesaison hat gezeigt, dass wir Fachleute brauchen. Wir als Förderverein haben recherchiert und Hilfe organisiert. Aber nun müssen Taten seitens des Betreibers des Waldbades folgen", richtete Astrid Läsecke klare Worte in Richtung der Verwaltung der Hansestadt Gardelegen. Die nächste Möglichkeit dazu wird es am 3. Februar im Dorfgemeinschaftshaus in Zichtau geben. Dann werden Vertreter der Stadt und des Vereins sich zusammensetzen, um die weitere Zusammenarbeit und das Vorgehen abzustimmen, erklärte Läsecke.

Dass jedoch nicht einmal ein Vertreter der Hansestadt zur Versammlung erschienen war, monierte nicht nur Vereinsmitglied Thorsten Bombach. "Ich hätte erwartet, dass der Eigentümer des Bades hier und heute mit am Tisch sitzt", sagte er. Außerdem riet er dringend an, sich für die Beratung am 3. Februar mit klaren Fakten und Zahlen vorzubereiten, damit "die Stadt gleich reagieren kann". Denn: "Die Badesaison soll im Mai beginnen und bis dahin bleibt nicht mehr viel Zeit."