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Investitionen: Bauausschuss legt Prioritäten fest / Viertelmillion ist gebunden Große Sprünge nicht möglich

Von Conny Kaiser 05.02.2015, 01:31

Die Liste der Investitionswünsche, die es in den Orten der Einheitsgemeinde Kalbe gibt, ist riesig. Der Bauausschuss hatte am Dienstagabend die Aufgabe, Prioritäten festzulegen. Denn es steht nicht einmal eine halbe Million für Investitionen zur Verfügung. Und mehr als die Hälfte des Geldes ist bereits gebunden.

Kakerbeck/Kalbe l 470000 Euro: Das ist die Investitionspauschale, mit der die Einheitsgemeinde Kalbe in diesem Jahr haushalten muss. Dabei gibt es in ihren 36 Orten jede Menge Wünsche. Der Bauausschuss, der am Dienstagabend im Kakerbecker Dorfgemeinschaftshaus tagte, hat nun empfohlen, welchen Maßnahmen Priorität eingeräumt werden sollte.

Viele sind es nicht. Schließlich sind 245000 Euro der Investitionspauschale bereits gebunden. Dafür soll die Ortsfeuerwehr Brunau ein neues Fahrzeug erhalten, weil sie nicht nur aufgrund der Nähe zur sogenannten Amerikalinie der Bahn moderner ausgestattet werden muss. Fördermittel gibt es für die Anschaffung, für die der Stadtrat bereits 2014 eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung beschlossen hatte, aber nicht.

Anders als für die Flächennutzungsplanung. Sie wird in mehreren Jahresscheiben finanziert. In diesem Jahr sollen dafür 87000 Euro ausgegeben werden, wobei mit einer Subvention von 69600 Euro gerechnet wird. Fördermittel, nämlich aus der Dorferneurung, werden zudem für die Fertigstellung der Zufahrt zum Kalbenser Hort und zur Kita Schatzkästchen erwartet. Der erste Bauabschnitt war bereits vor zwei Jahren realisiert worden. Nun soll Teil zwei folgen. "Wenn wir ihn in diesem Jahr wieder streichen, ist die Frage: Bekommen wir das überhaupt noch hin?", sagte Bauamtsleiter Rainer Kölsch während der Sitzung des Ausschusses. Die Mitglieder folgten dieser Argumentation. Insgesamt würde die Maßnahme "spitz gerechnet", so Kölsch, 103000 Euro kosten, wobei es knapp 54000 Euro Fördermittel gäbe. Solche sind aber auch für den Neubau beziehungsweise die Modernisierung von Bushaltestellen in Aussicht gestellt. Laut Kölsch müsse in Neuendorf, Wernstedt, Dolchau, Faulenhorst und Kalbe (Petersberg) investiert werden. Insgesamt sind dafür 35000 Euro eingeplant, wobei 17500 Euro an Zuschüssen aus dem Topf des Öffentlichen Personennahverkehrs kämen.

Keine Fördermittel gibt es hingegen für die seit langem geforderten Sanitäranlagen für die Ortswehr Cheinitz. Für das Vorhaben sind 15000 Euro eingeplant. Dieselbe Summe ist auch vonnöten, um dringend nötige Investitionen in den Sanitäranlagen der Kalbenser Turnhalle zu tätigen. Und auch im Kalbenser Feuerwehr-Gerätehaus sollen 14000 Euro in die Erneuerung von Sanitäranlagen gesteckt werden.

"Seit Jahren gibt es große Probleme bei den Feuerlöschteichen."

Bauamtsleiter Rainer Kölsch

Eine weitere Maßnahme, die über die Investitionspauschale abzudecken wäre, ist die Anschaffung eines modernen Heizungskessels für die Jeetzer Kita. Hierfür sind 10000 Euro vorgesehen. Genau wie für die Modernsierung der Computeranlage in der Stadtverwaltung.

35000 Euro kostet hingegen die Erneuerung der Feuerlöschteiche in Altmersleben, Faulenhorst und Kahrstedt. "Hier gibt es schon seit Jahren große Probleme", erinnerte Rainer Kölsch. Probleme gibt es aber auch immer wieder mit der Bauhof-Technik. Sie muss aufgestockt werden. So sollen 2015 für eine Gesamtsumme von 23000 Euro zwei neue Rasentraktoren sowie ein Schredder angeschafft werden. 20000 Euro sind hingegen für den Keller-Umbau in der Kalbenser Kita Märchenland vorgesehen. Die verschachtelten Räumlichkeiten sollen dadurch künftig besser nutzbar sein.

Weiterhin soll für den Bereich Packebusch ein Defibrillator gekauft werden. Auch diese 2000-Euro-Investition steht seit langem auf der Wunschliste der Ortschaft.

Ob alle genannten Maßnahmen letztlich wirklich umgesetzt werden, das entscheidet der Stadtrat. Wie Rainer Kölsch erklärte, gäbe es aber auch für andere Investitionswünsche die Chance auf Realisierung, und zwar im Zuge von Unterhaltungsmaßnahmen. Diese würden dann aber nicht über die Investitionspauschale abgedeckt. So müsste beispielsweise jener Bereich des kommunalen Sechs-WE-Blockes an der Straße Unter den Eichen in Kakerbeck, der bislang als allgemeinmedizinische Praxis genutzt worden sei, wieder für Wohnzwecke umgerüstet werden. "Der Bedarf ist da", wie Ausschussvorsitzender Ulf Kamith deutlich machte. Er ist auch Ortsbürgermeister von Kakerbeck. Zurückgestellt wird hingegen die Sanierung des Turnhallendaches in Brunau. Denn dafür ist ein vorläufiger Antrag auf Leader-Förderung gestellt worden. Vor 2016 wird aber nicht mit Geld gerechnet.