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Kritik an der geringen Wahlbeteiligung Stichwahl: Zepig contra Neubüser

Von Anke Kohl, Cornelia Ahlfeld und Gesine Biermann 23.02.2015, 11:17

Mandy Zepig (SPD) ist stimmenmäßig die Gewinnerin der Bürgermeisterwahl gestern in Gardelegen. Allerdings erreichte sie nicht die absolute Mehrheit. Kai-Michael Neubüser (CDU) wird bei der Stichwahl am 8. März ihr Kontrahent sein. Einen Achtungserfolg erzielte als Einzelbewerber Peter Kapahnke aus Parleib.

Gardelegen l Die Atmosphäre war oberflächlich fröhlich und ungezwungen. Die Gäste beim Wahl-Public-Viewing am Sonntagabend im Rathaussaal plauderten miteinander und sahen dennoch immer wieder gebannt auf die Leinwand, wenn die Ergebnisse der Stimmbezirke die Balken der fünf Bewerber um das Bürgermeisteramt veränderten. Spannung bis zum Schluss, obgleich schon nach den ersten Ergebnissen der Trend deutlich war: eine Stichwahl zwischen der SPD-Kandidatin Mandy Zepig und dem CDU-Kandidaten Kai-Michael Neubüser.

Während die ersten 36 Stimmbezirke relativ zügig ausgezählt waren, dauerte es dann noch eine ganze Weile mit den beiden letzten Bezirken, der Kita Krümelkiste in Gardelegen und dem Briefwahllokal. Letzteres war auch das letzte Wahllokal, das ausgezählt war. Allerdings auch nicht unbedingt verwunderlich, denn bis Freitagmittag hatten sich 668 Wahlberechtigte an der Briefwahl beteiligt. Und im Unterschied zu den Urnen-Wahllokalen hatten die Helfer zunächst erst mal zwei Umschläge zu öffnen.

Um 20.45 Uhr knallten dann die Sektkorken. Das vorläufige Endergebnis für Mandy Zepig: 43,9 Prozent - 3827 Stimmen. Kai-Michael Neubüser brachte es auf 2497 Stimmen (28,7 Prozent). Einen beachtlichen Erfolg konnte auch Einzelbewerber Peter Kapahnke (parteilos) für sich verbuchen. Er erhielt 1238 Stimmen (14,2 Prozent). 514 Stimmen (5,9 Prozent) gab es für Dirk Kuke (Einzelbewerber, parteilos), und Stephan Mertens (Einzelbewerber, parteilos) schaffte es auf 7,3 Prozent (637 Stimmen).

Ausdrückliche Kritik gab es von vielen Seiten im Rathaussaal an der schlechten Wahlbeteiligung, die bei 44 Prozent lag. An der Bürgermeisterwahl hätten sich insgesamt 20072 Wahlberechtigte beteiligten können.

"Ich bin enttäuscht über die Wahlbeteiligung", sagte Gardelegens Bürgermeister Konrad Fuchs. Das Wahlergebnis als solches überrasche ihn nicht. Das habe er auch so erwartet.

"Ich bin sehr zufrieden mit dem Wahlergebnis", sagte Mandy Zepig. Die Wahlbeteiligung indes sei nicht gut. Sie appellierte an die Wähler, zur Stichwahl zu gehen.

Betroffen und enttäuscht über die niedrige Wahlbeteiligung zeigte sich auch CDU-Bewerber Kai-Michael Neubüser. Mit einer Stichwahl habe die CDU jedoch auch gerechnet. "Wir werden in den nächsten zwei Wochen richtig ranklotzen, die Zahlen analysieren und dann unsere Hausaufgaben machen", so Neubüser, der gestern Abend im CDU-Wahlkreisbüro war.

Zufrieden zeigte sich auch Dirk Kuke. "Für die kurze Zeit, in der ich hier politisch aktiv bin, ist das in Ordnung. Ich habe praktisch die Fünf-Prozent-Hürde geschafft. Als Einzelkämpfer bin ich zufrieden", sagte Kuke. Mit Mandy Zepig sei zu rechnen gewesen. "Das ist auch gut so", sagte Kuke.

Einzelbewerber Stephan Mertens war bei der Stimmauszählung in seinem Wahllokal in Seethen mit dabei. "Mit dem Ergebnis bin ich vollauf zufrieden. Ich habe aus dem Stand heraus 7,3 Prozent geschafft" so Mertens gestern Abend. Zufrieden war er auch mit der Wahlbeteiligung in Seethen von mehr als 60 Prozent. In Seethen hätten 28 Wahlberechtigte für Mertens gestimmt und 39 für Mandy Zepig. "Und an zweiter Stelle hinter Frau Zepig zu sein, darauf kann man schon stolz sein", zeigte sich Mertens erfreut.

Am Sonntag, 8. März, wird es die Stichwahl zwischen Zepig und Neubüser geben. Am Mittwoch, 25. Februar, tagt ab 14.30 Uhr der Wahlausschuss im Haus II der Stadtverwaltung - mit der Feststellung des Wahlergebnisses und der Zulassung der Bewerber für die Stichwahl. Die Sitzung ist öffentlich. Ab Donnerstag, 26. Februar, ist dann auch die Briefwahl wieder möglich.