Potzehner Wehrleiter verweist auf nur zwei Gruppenführer / Große Alterslücke bei den Aktiven "Wir bekommen Probleme"

Von Ilka Marten 03.03.2015, 02:20

49 Mitglieder hat die Potzehner Wehr. Davon sind 20 aktive Einsatzkräfte. Im vergangenen Jahr mussten die Potzehner zu fünf Einsätzen ausrücken.

Potzehne l Zurzeit ist die Potzehner Feuerwehr gut aufgestellt, doch "irgendwann werden wir mit der Alterslücke Probleme bekommen", schätzte Wehrleiter Stefan Fehse. 20 aktive Einsatzkräfte dürfen mit ausrücken, darunter zwei aus Parleib.

Zwischen 18 Jahren und 42 Jahren sind 11 Brandschützer dabei. Doch dann kommt die große Lücke, denn zwischen 43 und 51 Jahren gibt es niemanden. Neun Mitglieder sind dann in der Altersklasse von 52 bis 62. "Irgendwann werden wir Probleme bekommen", so Fehse. Denn auch mit dem Nachwuchs in der Jugendwehr sieht es zwar nicht schlecht aus, doch bis auf André Thome, der in diesem Jahr in die aktive Wehr mit integriert werden soll, sind die weiteren Mitglieder noch zu jung und brauchen einige Jahre.

Sehr gut ist zurzeit auch die Situation bei den Aktiven, die das neue Fahrzeug, das im vergangenen Jahr kam, steuern dürfen. Von zehn Maschinisten dürfen neun das Einsatzfahrzeug fahren. Außerdem hat die Wehr sechs Atemschutzgeräteträger. Da sieht Fehse allerdings ebenso noch Nachholbedarf wie bei den Grupppenführern. "Das sind nur Matthias Brauer und ich, da benötigen wir unbedingt weitere", ermutigte er seine Kameraden, sich für die entsprechenden Lehrgänge zu bewerben.

Um Sicherheit mit dem Fahrzeug zu bekommen, waren die Potzehner 2014 oft im Rahmen von simulierten Einsätzen aktiv. "Das hat sich bezahlt gemacht, um Routine zu bekommen", so Fehse.

Mit im Schnitt 7,4 Kameraden rückten die Potzehner 2014 zu fünf Einsätzen aus. Zweimal waren Brände zu löschen, dazu kam eine Dieselspur, eine Großübung und dazu die Suche nach einem vermissten Kind, die jedoch schnell wieder abgebrochen werden konnte, weil das Kind wieder aufgetaucht war. Alle Einsätze lagen in der Zeit zwischen 10 und 21 Uhr.

Ganz besonders für die Wehr im Einsatz war 2014 Torsten Pessel. Da die alte Pumpe, die aus dem Jahr 1964 stammte, nicht mehr so wollte, wie die Potzehner, setzte sich Pessel ein, dass eine alte TS 8 aus DDR-Zeiten wieder aufgearbeitet wird. Finanziert wurde das mit vielen Spenden. "Da hat Torsten viele Klinken geputzt," betonte Fehse und dankte Pessel, der eine Ehrenurkunde erhielt. Auch der integrative Förderverein der Wehr unterstützte das Projekt. Außerdem finanzierte der Verein Spielgeräte für die Jugend.

Stark mit beteiligt war die Wehr beim Fest der Vereine, dem Fackelumzug und dem Osterfeuer. "Danke, dass ihr so viel Zeit und Kraft in die Wehr gesteckt habt, das ist nicht mit Gold aufzuwiegen", sagte Ortsbürgermeister Harald Rolletschek.

Sehr gut hat sich in den vergangenen Jahren die gemeinsame Jugendwehr aus Potzehne und Jeseritz entwickelt. Das sei der richtige Weg, "um Schritt für Schritt zusammenzufinden", so Ralf Fuhlbrügge von der Jeseritzer Wehr, der die Jugendlichen zusammen dem Potzehner Sven Schulze betreut. Die Kinder werden bei den Jeseritzer Grisus von Anja Baumann betreut.