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Gespräch in der "Arche Noah" über Umsetzung des Kinderförderungsgesetzes Kita-Gipfel für die Altmark

Von Cornelia Ahlfeld 17.03.2015, 02:26

Die Diskussionen über die Umsetzung des neuen Kinderförderungsgesetzes (KiföG) waren Anlass für eine Gesprächsrunde am gestrigen Montagvormittag in der integrativen Kita Arche Noah. Zu Gast war dazu Petra Grimm-Benne, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion.

Gardelegen l Etwa 30 Mädchen und Jungen aus verschiedenen Gruppen der integrativen Kindertagesstätte Arche Noah - vor allem aus dem Vorschulbereich - entzifferten recht sicher ihre Namen auf Magnetplättchen, die Kita-Leiterin Petra Müller und Erzieherin Claudia Holz präsentierten. Mit diesen Magnetplättchen werden sich die Kinder ab sofort auf einer neuen Magnettafel für Freitzeitangebote in der Mittagspause eintragen. Denn es handelt sich um Kinder, die in Absprache mit den Eltern keinen Mittagsschlaf mehr benötigen. Während die vornehmlich jüngeren Kita-Kinder ihren Mittagsschlaf halten, können die Mädchen und Jungen täglich Punkt 9.30 Uhr sich für eine andere Beschäftigung entscheiden - und das völlig selbstständig. Auch das gehört zu Bildung elementar - ein Programm, das in der Arche Noah seit 2003, schon lange vor einem Bildungsgesetz für Kitas, inhaltliche Themen für die pädagogische Arbeit mit den Kita-Kindern festschreibt.

Das Programm "Bildung elementar" ist auch im neuen Kinderförderungsgesetz festgeschrieben, das der Landtag Ende 2012 verabschiedet hat und das seit August 2013 umgesetzt wird. Und die Probleme mit der Umsetzung, vor allem auch hinsichtlich der in jüngster Zeit diskutierten Kosten und einer möglichen "Explosion der Elternbeiträge", waren Themen einer Gesprächsrunde gestern Vormittag in der Kita Arche Noah - auf Initiative des SPD-Landtagsabgeordneten Jürgen Barth.

Landespolitiker zu Besuch

Und mitgebracht hatte er Petra Grimm-Benne, parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion. Sie hatte das Gesetzgebungsverfahren für das KiföG von Anfang an mitbegleitet und ist eine vehemente Befürworterin des Gesetzes.

Petra Grimm-Benne sollte sich vor Ort über die Umsetzung des neuen KiföG informieren. Allerdings war sie in der Kita Arche Noah in einer Einrichtung, die schon seit Jahren Bildung elementar lebt. Und so wurde das Gespräch gestern unter Sozialdemokraten - Kita-Leiterin Petra Müller ist Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion - zu einem Erfahrungsaustausch, zu einer Runde mit der Suche nach Lösungsmöglichkeiten.

Und die könnten in der Einsetzung eines Kita-Gipfels, einer Fachkonferenz für die Altmark, liegen, um inhaltliche Diskussionen anzustoßen. "Wir waren da vor vier, fünf Jahren schon mal viel weiter", betonte Grimm-Benne. Es habe viele Ideen gegeben, Demografiekonferenzen, Armutskonferenzen. Und jetzt solle das KiföG an Drohungen scheitern, dass Elternbeiträge explodieren?, fragte Grimm-Benne, die als Mitglied des Schönebecker Stadtrates und des Kreistages des Salzlandkreises die Probleme vor Ort kenne. "Sicher wird alles teurer, allein schon durch die tariflichen Anpassungen", meinte Petra Grimm-Benne. Aber die besten Programme würden nichts nutzen, ohne geschultes Fachpersonal. "Natürlich träume auch ich immer noch von Gebührenfreiheit, aber das ist hier wohl nicht zu wuppen", meinte Grimm-Benne. "Wir haben 50 Millionen Euro zusätzlich ins System gegeben", erinnerte Barth.

"Wir geben mehr Geld rein und haben dafür noch mehr Ärger", konstatierte Grimm-Benne. Man hätte auch alles beim Alten belassen und nur den Ganztagsanspruch draufpacken können. Doch genau das sollte es ja nicht sein mit Blick auf den demografischen Wandel, auf Inklusion in Schulen und Kitas. Es gehe vielmehr um inhaltliche Gestaltung.

Das KiföG sei ein guter Weg für die inhaltliche Arbeit, meinte Petra Müller, die ihrem Gast außerdem mitteilen konnte, dass "in meinem Team eine gute pädagogische Arbeit geleistet wird", immer unter Einbeziehung der Eltern.