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Dreister Warenklau Fernseher in der Hose gestohlen

30.03.2015, 01:21

Gardelegen (iwi) l Mit einer Verfahrenseinstellung kam ein Gardeleger davon, der wegen Diebstahls auf der Anklagebank des Amtsgerichtes saß. Der redselige Mann, der eine jahrelange Drogen- und Kriminalitätskarriere hinter sich hat, ist erst im vergangenen Jahr von Hamburg in seine Heimatstadt zurückgekehrt, hat eine Psychotherapie und mehrere Entgiftungen hinter sich. Er war heroinabhängig.

Am 15. Oktober beging der Mann einen Diebstahl, wie ihn auch der Detektiv im Gardeleger Einkaufsmarkt bisher nicht erlebt hat. Der Gardeleger nahm sich einen Fernseher und ging in einen der ruhigeren Warengänge. Dort packte er das Gerät, ein 60-Zoll-Bildschirm für 169 Euro, in aller Ruhe aus. Danach stopfte er den Fernseher in seine Hose und zog eine Jacke darüber. So spazierte er zum Informationseingang und dann nach draußen. "Mich hatten schon Kunden aufmerksam gemacht, dass dort einer den Fernseher auspackt", berichtete der Detektiv. Der Dieb "hat wie ein Teletubbie ausgesehen". Als der Detektiv ihn vor dem Einkaufsmarkt ansprach, gab der Mann den Diebstahl sofort zu. "Er hat gesagt, er hat einen Darf-Schein", erinnerte sich der Zeuge. Der Gardeleger sei ihm angetrunken, "zumindest nicht ganz auf der Höhe vorgekommen", so der Detektiv.

Den Diebstahl bestritt der Angeklagte auch vor Gericht nicht: "Ja, das stimmt so." Allerdings hatte er dafür eine Erklärung. Er habe unter Tabletten gestanden, die er aufgrund seiner Suchterkrankung nicht hätte nehmen dürfen, weil sie bei ihm sofort zu einer erneuten Abhängigkeit führen. Die Medikamente habe er wegen eines eingeklemmten Nervs und Taubheitsgefühlen im Arm verschrieben bekommen. Wenige Tage später musste er sich dann wieder entgiften lassen. "Seitdem bin ich clean." Das belegten auch die Dokumente, die der Bewährungshelferin vorlagen.

Sie hob die Perspektive des Mannes, "der wirklich den Anspruch hat, von den Drogen wegzukommen", hervor. Denn in gut einer Woche hat er erneut einen Termin für eine lang andauernde stationäre Psychotherapie, auf die er seit Dezember warte, so die Bewährungshelferin.