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Kleiderstübchen der Awo wartet zweimal in der Woche auf Besucher "Schade, dass es nicht richtig angenommen wird"

Von Conny Kaiser 19.05.2015, 01:17

Nach kurzer Unterbrechung ist das Kleiderstübchen der Awo in Kalbe seit kurzem wieder zweimal in der Woche geöffnet. Die Resonanz auf die Einrichtung und ihr reichhaltiges Angebot lässt jedoch zu wünschen übrig.

Kalbe l "Es ist wirklich schade, dass es nicht richtig angenommen wird", sagt Marina Pooschke und blickt sich in dem von ihr betreuten Kleiderstübchen um. Dort liegen, nach Größen geordnet, super erhaltene Kindersachen. Und die reichen vom Babystrampler bis hin zum festlichen Anzug für Jungs und hübschen Kleidchen für Mädchen. Aber auch funktionale Stücke wie Anoraks oder Regenhosen befinden sich im Sortiment.

"Für einen kleinen Obolus können hier super erhaltene Stücke erworben werden."

Marina Pooschke

Die Regale in dem kleinen Raum, der sich gleich neben dem Sitz der Arbeiterwohlfahrt (Awo) an der Ecke Alte Bahnhofstraße/Eugenie-Schildt-Straße befindet, sind dank zahlreicher Kleiderspenden prall gefüllt bis unter die Decke. Umso bedauerlicher findet es Marianne Pooschke, dass die Nachfrage so gering ist. "Dabei haben ich schon Flyer in Kindereinrichtungen und bei Ärzten verteilt", sagt die 53-jährige Kalbenserin, die die Zuständigkeit für das Kleiderstübchen erst vor kurzem übernommen hat und die die Einrichtung nun auf ehrenamtlicher Basis betreut.

Geschaffen wurde diese nämlich im Zuge eines Projektes der Bürgerarbeit. Doch die ist bekanntlich ausgelaufen und wird auch erst einmal nicht neu aufgelegt. Das Kleiderstübchen indes sollte weiter geöffnet bleiben, wie Andrea Schmieder, Geschäftsführerin der Awo-Sozialdienst Altmark gGmbH, sagt. Umso glücklicher seien sie und ihr Team, dass sich Marina Pooschke bereiterklärt habe, dessen Betreuung zu übernehmen.

Das Angebot, das ursprünglich nur für Bedürftige gedacht war, kann inzwischen von allen Interessenten genutzt werden. "Für einen kleinen Obolus können hier super erhaltene Kleidungsstücke erworben werden. Alles ist durchgewaschen und auf Fehler kontrolliert. Und es sind sogar Markenartikel dabei", wie Marina Pooschke betont. Das teuerste Stück koste gerade einmal vier Euro. Besseres sei auch auf einem Flohmarkt für Kinderkleidung nicht erhältlich. Und der Erlös komme in diesem Fall einem gemeinützigen Zweck, nämlich der Awo-Kita "Pünktchen", zugute, deren Team davon zum Beispiel neue Spielgeräte erwerben könne, wie Andrea Schmieder sagt.

Das Kleiderstübchen, das über den Hof des Awo-Sitzes erreichbar ist, ist immer montags und mittwochs in der Zeit von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Jeder ist dort willkommen.