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Altmarkkreis Polizei warnt vor "Enkeltrick"

29.05.2015, 14:59

Salzwedel (me) l Die Beamten des Polizeireviers Altmarkkreis Salzwedel warnen aus gegebenem Anlass erneut vor dem "Enkeltrick". Eine 86-Jährige Salzwedelerin erhielt am Donnerstagnachmittag einen Anruf, bei dem ihr suggeriert wurde, dass sie von einer Angehörigen angerufen wurde. Die Seniorin wurde mit "Oma" angesprochen. Durch eine geschickte Fragestellung bekam die Anruferin einen Vornamen heraus, der zu einer Angehörigen passt und gab dann vor, dieselbe zu sein, informiert Kriminalhauptkommissar Frank Semisch.

Anrufer gab sich als Anwalt aus

Zwischenzeitlich sei das Gespräch an einen Mann übergeben worden, der sich als Anwalt ausgab. Der Anrufer erbat sich 50.000 Euro. Das Geld würde für den Kauf eines Hauses dringend und schnell benötigt werden. Für die 86-Jährige erschien der geschilderte Umstand zunächst recht glaubhaft. Weil sie jedoch - noch bevor sie "Hilfe" leistete - etwas später bei der tatsächlichen Angehörigen zurück rief, flog der Schwindel letztendlich auf, ohne dass eine Geldübergabe erfolgt ist. Der Betrugsversuch wurde vom Sohn der Seniorin bei der Polizei angezeigt. In diesem Fall gab es noch die Besonderheit, dass vom Anrufer/Betrüger als Geldübergabeort nicht die Wohnung ausgesucht wurde, sondern eine andere Stelle in der Stadt vorgeschlagen worden ist, berichtet Semisch.

Beamte geben Tipps zu richtigem Verhalten

"Die Polizei möchte an diesen Sachverhalt nutzen, um wiederholt vor dieser Betrugsmasche zu warnen", erklärt Semisch und empfiehlt:

1. Wenn Sie Hilfe leisten möchten, übergeben sie Geld möglichst nur selbst an den Hilfesuchenden und/oder nur an Personen, die sie persönlich kennen.

2. Vergewissern Sie sich mit Rückrufen bei dem Hilfesuchenden und/oder deren näheren Angehörigen, ob die geschilderten Umstände tatsächlich plausibel und möglich sind.

3. Lassen Sie sich gegebenenfalls von dem Anrufer selbst eine Telefonnummer für einen späteren Rückruf geben und prüfen sie dann ob die Nummer zu dem Hilfesuchenden passt.

4. Sprechen Sie noch vor einer Geldübergabe in der Familie über ein solches Ansinnen, lassen sie sich nicht unter Zeitdruck bringen und ziehen sie eine Vertrauensperson oder Angehörigen hinzu.

5. Holen Sie erst Geld von ihrem Kreditinstitut, wenn alle Unsicherheiten ausgeräumt sind.

6. Bedenken Sie: Ein vorgeschlagener Treffpunkt, der möglicherweise auch noch allein aufgesucht wird, birgt immer die Gefahr, dass Sie dort auch beraubt oder bestohlen werden könnten.

7. Holen Sie sich im Zweifel, noch vor der Geldübergabe oder einem möglichen Treffen, Rat bei der Polizei.

Das Polizeirevier in Salzwedel ist unter 03901/8480 zu erreichen.