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SPD-Stadtrat Thürer für Kauf des mittelalterlichen Stadtmodells "Wäre für die Stadt ein Gewinn"

30.05.2015, 01:26

Gardelegen (cah) l SPD-Stadtrat Walter Thürer hat sich für den Kauf des mittelalterlichen Stadtmodells von Gardelegen ausgesprochen. "Es wäre für unsere Stadt ein Gewinn, diese Sehenswürdigkeit zu besitzen und präsentieren zu können", teilte Thürer gestern in einem Schreiben an die Redaktion mit.

Es geht um ein Modell des mittelalterlichen Stadtkerns von Gardelegen um 1620. Seit 2012 arbeitet der Modellbauer Helfried Schmelzer aus Gardelegen an diesem Werk. Im Maßstab 1:200 baut er Häuser, Brücken, Bäumchen, den Wall und vieles mehr. Schmelzer hat im Laufe der Jahre der Stadt mehrfach das Modell zum Kauf - zum Selbstkostenpreis von etwa 15.000 Euro - angeboten.

Am Mittwochabend fand ein Besichtigungstermin für den Stadtrat in Schmelzers Werkstatt statt. Dieser Einladung folgten neben Gardelegens Bürgermeister Konrad Fuchs nur zwei Stadträte: Dirk Kuke (Gemischte Fraktion) und Walter Thürer (SPD). An diesem Abend hat Schmelzer sein Angebot erneuert, nunmehr allerdings zum Preis von 35.000 Euro (wir berichteten gestern).

Im Nachgang der Besichtigung ist Walter Thürer zu dem Entschluss gekommen, dass die Stadt das Modell kaufen sollte. Schmelzer haben in mehrjähriger Arbeit, in Tausenden von Arbeitsstunden, ein einzigartiges Werk geschaffen. Hervorragende handwerkliche Fähigkeiten und umfangreiche Recherchen, um historisch möglichst genau arbeiten zu können, kennzeichneten das Modell. "Nun stellt sich die Frage: Soll die Stadt das Modell für 35.000 Euro kaufen? Das hört sich viel an, aber wann und wo kann man dafür gleich eine ganze Stadt kaufen? Und würde man dafür den Stundenlohn berechnen, käme man nicht mal auf den Mindestlohn", hat Thürer herausgefunden. Am Montag, so Thürer weiter, müsse der Stadtrat entscheiden, ob für den Abriss der Miester Kartoffelschäl- und Abpackfabrik Mehrkosten von 740.000 Euro übernommen werden sollen, wobei der städtische Anteil bei 164.000 Euro liegen würde. Bei einer Ablehnung müsste die Stadt viel Fördergeld zurückzahlen.

Die Stadt solle das Modell unbedingt kaufen. Denkbar sei eine Spendenaktion, an der sich alle Bürger, Betriebe und Einrichtungen beteiligen können, auch mit kleinsten Beträgen.