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Baubeginn noch in diesem Jahr / Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen auch auf dem Gelände der Miester Kartoffelschäl- und Abpackfirma Planung für Eigenheimgebiet im Jävenitzer Alten Dorf

25.06.2015, 01:10

Jävenitz (cah) l In diesem Jahr sollen die Erschließungsarbeiten für das neue Wohngebiet im Jävenitzer Alten Dorf beginnen und im nächsten Jahr abgeschlossen werden. Das Gebiet ist knapp 16000 Quadratmeter groß. Laut Planung sollen die Wohngrundstücke zwischen 500 und 1000 Quadratmeter haben.

Für das Projekt liegt jetzt ein Bebauungsplan im Entwurf vor, der von den Fachausschüssen des Stadtrates und vom Stadtrat bestätigt werden muss. Für die Erschließung des Areales sind im Haushalt 2015 100000 Euro veranschlagt und 2016 230000 Euro.

Sieben junge Familien hätten bisher Anträge auf ein Baugrundstück im Alten Dorf gestellt.

Das Gebiet wird neben einer Erschließungsstraße und entsprechenden Nebenanlagen im nördlichen Bereich eine 325 Quadratmeter große öffentliche Grünfläche haben. Im südlichen Bereich ist laut Planung eine Fläche von knapp 2000 Quadratmetern unter anderem für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehen.

Im nördlichen Bereich wird eine Bebauung mit zwei Vollgeschossen möglich sein, im restlichen Gebiet jedoch nur eingeschossig.

Allerdings sei aufgrund der etwa 300 Meter südlich des Plangebietes verlaufenden ICE-Trasse mit einer "erhöhten Geräuschimmission" zu rechnen, heißt es im Planbericht. Laut einer schalltechnischen Untersuchung befindet sich die Lärmbelastung oberhalb der Orientierungswerte für allgemeine Wohngebiete.

Allerdings werde der notwendige Schallschutz in der Regel bei neuen Fassaden schon aufgrund der Wärmeschutzverordnung erreicht. Die schalltechnische Untersuchung kann während der Dienststunden im Bauamt der Stadt eingesehen hat.

Im Umweltbericht der Planungsunterlagen sind auch die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen festgelegt, die aufgrund der versiegelten Flächen zu erfolgen haben. Dazu gehört eine Gehölzpflanzung nördlich des künftigen Baugebietes. Etwa 300 Sträucher sollen dort gepflanzt werden. Dazu gehören der Rote Hartriegel, Hasel, Purpur-Ginster, Glockenheide, Alpen-Johannisbeere, Hundsrose und Schneeball.

Hasel, Schneeball und Hundsrose

Südlich des Gebietes sind weitere Ausgleichsmaßnahmen unter anderem mit einer Strauch-Baumhecke mit 130 Sträuchern und acht Buchen vorgesehen. Allerdings reichen die zur Verfügung stehenden Flächen im Alten Dorf nicht aus. Weitere Ausgleichsmaßnahmen für das neue Wohngebiet werden außerhalb stattfinden, und zwar in Mieste. Die Stadt kann dazu den Abbruch und die Renaturierung einer alten Industriebrache nutzen. Konkret geht es um das Projekt Kartoffelschäl- und Abpackanlage (Kasa) in Mieste. Für das Jävenitzer Wohngebiet wird dort eine Fläche von 2100 Quadratmetern Wiese angerechnet. Laut Umweltbericht liegt die Genehmigung des Altmarkkreises für diesen Ausgleich seit Oktober vorigen Jahres vor.

Für die Ausgleichsmaßnahmen sind insgesamt knapp 21000 Euro veranschlagt.

In Jävenitz werden seit 1993 erfolgreich Eigenheimgebiete ausgewiesen. Das Gebiet An der Schule ist mit 16 Wohnhäusern bebaut, Am Laugebach befinden sich 27 Grundstücke und In den Gärten 13. Alle Baugrundstücke sind bebaut.

Auf 44,16 Hektar Land sind im Gebiet der gesamten Stadt Gardelegen Eigenheimbauflächen ausgewiesen. Davon sind 35,32 Hektar bebaut. In den Planungsgebieten sind 8,84 Hektar noch nicht bebaut. Weitere 5,27 Hektar Land sind nicht erschlossen. Diese Flächen befinden sich laut Planungsbericht in Privateigentum. Eine Bebauung dieser Flächen könne voraussichtlich nicht erfolgen.

Am Dienstag, 30. Juni, berät dazu der Hauptausschuss. Sitzungsbeginn ist um 16.30 Uhr im Haus II der Stadtverwaltung.