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Konrad Fuchs hat heute seinen letzten Arbeitstag - Die Volksstimme sagt "Auf Wiedersehen" Nach 14 Jahren: Bye-Bye, Bürgermeister!

Von Gesine Biermann 03.07.2015, 03:03

Mehr als 30 Jahre war er Bürgermeister - heute ist sein letzter Arbeitstag. Die Volksstimme hat nun unter F, wie Fuchs, einfach mal im Fotoarchiv geblättert. Das Ergebnis ist diese Seite ...

Gardelegen l ... denn wer Bilder sprechen lässt, muss nicht mehr viel sagen. Aber ehrlich: was soll man auch über einen sagen, über den die Menschen ohnehin ständig reden und über den sowieso alle genau Bescheid wissen?

Und man weiß ja: So ein Bürgermeister ist immer an allem schuld. Außerdem hat er hat den ganzen Tag nichts zu tun, außer mal mit ein paar Leuten zu quatschen, bei Empfängen Sekt zu trinken, Bänder durchzuschneiden und Reden zu halten ...

Obwohl: Reden halten konnte Konrad Fuchs eigentlich immer richtig gut. Oft aus dem Hut übrigens, und meist launig oder richtig fröhlich und immer genau auf den zugeschnitten, um den es ging ...

Und wenn man es genau nimmt, stimmt das ja auch mit dem Durchschneiden von Bändern: Das gehörte nämlich tatsächlich zu seinen liebsten Übungen. Denn dann war schließlich wieder mal eine alte Straße wie neu, eine Kita saniert, ein neuer Betrieb angesiedelt oder ein Gewerbegebiet erschlossen - die monate- oft jahrelangen Vorarbeiten gemeinsam mit der Verwaltung, die zahllosen Besprechungen, die unerwarteten Auflagen von Behörden, der Kampf ums Fördergeld, die Rückschläge und Kritiken waren dann immer vergessen ...

Ach ja, und die Sache, dass er gern mit den Leuten sprach, die ist ja irgendwie auch nicht so weit hergeholt. Tatsächlich mochte er Gespräche, der Chef. Die mit den "kleinen" Leuten beim Bürgerfrühstück vielleicht ein bisschen mehr als die mit den "großen Leuten" der Landesregierung, am liebsten aber wohl die mit den engagierten Leuten, die was für die Stadt bewegen wollen oder jene mit den jungen Leuten, zum Beispiel bei Terminen in den Schulen - logisch als Pädagoge.

Aber jetzt ehrlich mal: Bei so vielen Büfetts und Einladungen zu Schnittchen oder Kaffee und Kuchen musste sich der Herr Bürgermeister ja nun wohl tatsächlich selten Gedanken um seinen Wochenendeinkauf machen, oder?

Allerdings: So manches Gläschen Sekt bei einem öffentlichen Empfang hätte er wohl gern gegen ein Bierchen auf der eigenen Terrasse getauscht, so manches Schnittchen lieber selbst geschmiert und in der eigenen Küche gegessen ... Doch das kann er von nun an tun. Und er kann Fahrrad fahren - ganz ohne Termindruck, er kann in die Schiedsrichterpfeife pusten oder selbst noch mal mit den alten Herren kicken gehen, er kann seinen Garten umgraben oder lesen - und es müssen keine Beschlussvorlagen sein. Er kann mit seiner Frau und den Enkeln verreisen und den Urlaub nicht für einen wichtigen Termin unterbrechen ... und er kann reden mit wem er will!

So!