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  7. Schwanenmama starb an Kreislaufversagen nach Entzündung

Obduktionsbericht nennt bakteriell verunreinigte Umwelt als Todesursache / Ingeborg Köhn kritisiert schlechte Wasserqualität im Stadtgraben Schwanenmama starb an Kreislaufversagen nach Entzündung

Von Gesine Biermann 04.07.2015, 03:06

Gardelegen l Vor gut zwei Wochen trieb sie plötzlich tot im Gardeleger Stadtgraben - nun liegt der Obduktionsbericht für die siebenfache Schwanenmama vor. Ingeborg Köhn, die sich seit Jahren um die Wasservögel sorgt, teilte des Ergebnis der Volksstimme mit: Als Hauptursache für den Tod des Tieres sehen die Mediziner "eine akute Entzündung im Magen- und Darmtrakt", zitiert Köhn aus dem Untersuchungsprotokoll.

Die Gardelegerin und ihr Mann Ulrich Köhn hatten den toten Schwan am 18. Juni persönlich in die Stendaler Tierklinik gebracht und sind nun zunächst einmal sehr erleichtert darüber, dass keinerlei Hinweise auf Gewalteinwirkung, Vergiftung oder gar eine übertragbare Tierseuche gefunden wurden. Schließlich hatten einige schon gemutmaßt, der Schwan hätte die Vogelgrippe, so Köhn.

"Da ist so ein Teppich, der Teich ist doch kurz vor dem Umkippen"

Ingeborg Köhn

Dennoch ist die Tierfreundin nun insbesondere um die Gesundheit des Schwanenpapas und der mittlerweile noch sechs Jungen besorgt. Denn die Infektion sei offensichtlich "durch Bakterien hervorgerufen worden, die oral mit der Nahrung aufgenommen wurden", zitierte sie weiter aus dem Schreiben.

Diese gelangten dann über das Blut in die Lunge und verursachten dort ein akutes Kreislaufversagen, an dem das Tier schließlich starb.

"Die Quelle" für diese Bakterien sei "mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Umwelt des Tieres zu suchen", heißt es in dem Bericht abschließend. Und genau dieser Satz macht Ingeborg Köhn große Sorgen. Denn als mögliche Ursache sieht sie die aktuelle Wasserqualität im Stadtgraben. "Da ist so ein Teppich auf dem Wasser, der Teich ist doch kurz vor dem Umkippen", fürchtet sie. Die Ursache dafür liege in der fehlenden Frischwasserzufuhr. Derzeit fließe nämlich offenbar gar kein frisches Wasser hinein. Deshalb habe sie nun die Stadtverwaltung und den Gardeleger Wasserverband über die Situation informiert.

"Nicht dass uns die Schwäne nacheinander wegsterben."

Ingeborg Köhn

Birgit Matthies, Sachgebietsleiterin im Gardeleger Ordnungsamt, habe auch schon zugesagt, sich darum zu kümmern, so Köhn erleichtert. "Denn da muss ganz dringend was passieren. Nicht dass uns alle anderen Schwäne auch noch einer nach dem anderen wegsterben." Den Tod eines der Jungen vor wenigen Tagen sieht Köhn indes als "natürliche Auslese". Der Kleine sei von Anfang an kränklich gewesen. Davon abgesehen mache Papa Schwan seinen Job als alleinerziehender Vater erstaunlich gut. Ihr Appell deshalb an die Gardeleger Bevölkerung: "Er kriegt sie sicher alle groß, nur müssen die Tiere in Ruhe gelassen werden."

Und noch einen Hinweis hat sie: Nachdem Köhns kürzlich ein Junges von einem Angelhaken befreit hatten (wir berichteten), brachten sie in Erfahrung, dass solche Doppelhaken eigentlich verboten sind und von den Anglern nicht benutzt werden. Vermutlich waren es also Schwarzangler. Denen können aber nur die Angler selbst das Handwerk legen.