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Revierförster Ein Harzer hilft in der Altmark

Das Betreuungsforstamt Westliche Altmark hat Unterstützung aus dem Harz erhalten.

Von Antje Mewes 30.07.2015, 19:32

Ferchau l "Ein Harzer in der Altmark", sagte der Betreuungsforstamtes Westliche Altmark, Helmut Jachalke schmunzelnd, als er den neuen Mitstreiter vorstellte. Und das geschah, wie sollte es anders sein, mitten im Wald. Hubert Hellwig wird in den nächsten sechs Monaten Revierförster Ralf Knapp unterstützen und dabei vornehmlich in den Regionen Brunau und Fleetmark tätig sein. Die Revierförsterei im Waldgebiet Ferchau, aber auch die Forstverwaltung in Klötze sind seine Anlaufpunkte. Gemeinsam mit Ralf Knapp hat er sich bereits einen Überblick über sein Tätigkeitsfeld verschafft. Und das ist ein ganz anderes als in seiner Heimat rund um Hasselfelde. Nicht nur, dass die Altmark im Gegensatz zum Harz "ziemlich platt ist - von den Zichtauer Bergen mal abgesehen", wie der Forstamtsleiter augenzwinkernd anmerkte. In der Grundmoränenlandschaft mit ihren zumeist sandigen Böden stehen auch ganz andere "Waldbilder" wie es forstfachmännisch heißt, als im Mittelgebirge. Während in der Altmark lichte Kiefernwälder das Bild prägen, sind im Harz die urigen Fichten vorherrschend, die wesentlich mehr Holzertrag bringen. Und noch etwas ist anders: Während er in seinem Heimatrevier hauptsächlich Landeswald und große Flächen in Privatbesitz betreut, bekommt er es in der Altmark mit vielen Eigentümern zu tun, die oft nur über wenige Hektar verfügen, erklärt Jachalke. Die Waldbesitzer rund um Brunau und Fleetmark, etwa in den Gemarkungen Jeetze, Sanne, Dessau oder Lohne, sollten sich deshalb nicht wundern, wenn sie in ihren Wäldern ein Auto mit fremdem Kennzeichen bemerken.

Auch wenn in den altmärkischen Kiefern- und Mischwaldbeständen ganz andere Durchforstungs- und Pflegemodelle zur Anwendung kommen als im Harz, auf dessen nährstoffreichen, feuchten Böden eine bessere Entwicklung der Kulturen möglich ist, fällt es dem Förster nicht schwer, sich auf die hiesigen Bedingungen einzustellen, wie er erklärt. "Das Wesentliche ist mir noch präsent und die anderen Kenntnisse aus dem Studium werden wieder aufgefrischt", sagt Hubert Hellwig. Die Altmark gefällt ihm, auch wenn sich das bergauf bergab in Grenzen hält, sagt er. Vor allem die kleinen Dörfer mit ihren großen Bauerngehöften und den Feldsteinkirchen haben es ihm angetan.

Langhaardackel mit dabei

Immer mit dabei hat er seine Langhaardackeldame, die anderen Tiere müssen zu Hause auf ihn warten und werden von Bekannten versorgt. Der gebürtige Hasselfelder ist leidenschaftlicher Geflügelzüchter. Rassetauben und schwarze Rheinländer-Hühner sowie Kaninchen gehören zu seinem Kleintierhof . Nicht zu vergessen Otto, das zahme Wildschwein, das dem Förster als verletzter Frischling gebracht wurde. Es hört auf Zuruf und begleitet Hubert Hellwig auf Spaziergängen in den Wald, am liebsten zur Suhle der wilden Wildsauen.

An drei Tagen pro Woche übernimmt er die Krankheitsvertretung in der Altmark. "Wir sind wirklich glücklich, dass er hier ist und er macht eine sehr gut Arbeit", betont der Forstamtsleiter.