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Marodes Dach Kein Angebot für Solpker Sporthalle

350 .00 Euro soll das neue Dach für die gesperrte Solpker Sporthalle kosten. Eine erste Ausschreibung war nicht erfolgreich.

Von Ilka Marten 27.08.2015, 19:42

Gardelegen l Seit Dezember 2013 ist die Solpker Sporthalle gesperrt, weil das Dach marode ist. Wann das Dach, insgesamt 1250 Quadratmeter, erneuert wird, ist zurzeit noch offen. Wie Bürgermeisterin Mandy Zepig am gestrigen Donnerstag informierte, gab es auf die vier Wochen dauernde Ausschreibung kein einziges Angebot. Nun soll ein zweites Mal ausgeschrieben werden. Das Projekt Dachsanierung war - nach der Genehmigung des städtischen Haushalts durch die Kommunalaufsicht des Altmarkkreises - sofort im öffentlichen Ausschreibungsanzeiger veröffentlicht worden. Der erreicht laut Bauamtsleiter Engelhard Behrends zumindest ganz Sachsen-Anhalt.

Urlaubszeit als Hinderungsgrund

Behrends erklärte sich die fehlenden Bewerbungen mit der Jahreszeit. "Wir haben bei einigen hinterhertelefoniert und nachgefragt, aber es war überall Urlausbszeit." Das sei für viele wirklich ein Hinderungsgrund gewesen. Ein Unternehmen habe berichtet, dass es - bedingt durch die Sommerferien - nicht rechtzeitig Angebote für Dachbinder bekommen habe, um sich an der Ausschreibung beteiligen zu können. 18 Holzbinder mit einer Spannweite von 21 Metern sind nötig, damit das neue Dach gebaut werden kann. Außerdem müssen Asbest und 108 Deckeneinbauleuchten entsorgt werden, nannte Behrends Fakten aus der Ausschreibung.

Behrends rechnet mit Fertigstellung 2015

Er geht davon, dass ein zweiter Ausschreibungsversuch erfolgreicher sein wird. Und er ist optimistisch: "Jetzt ist die Sommerpause vorbei, ich gehe davon aus, dass Angebote kommen werden." Und er hoffe auch, dass es mehrere Angebote seien, denn nur so sei eine kostengünstige Variante möglich. Sollte sich auch in der zweiten Runde niemand für den Großauftrag bewerben, "gebe es dann noch andere Wege, um Unternehmen zu akquirieren", so Zepig. Sie sagte gestern, "dass durchaus die Sorge besteht, dass sich nie jemand findet". Hinzu kommt der nahende Winter. Behrends betonte, dass er davon ausgehe, dass die Maßnahme noch in diesem Jahr zu realisieren sei. "Das ist unser Ziel", betonte er. Allerdings sei das nur realistisch, wenn es in der zweiten Ausschreibungsphase auch Angebote gebe.

"Wie aus heiterem Himmel" habe sie von der Stadt die Information erhalten, dass es keine Angebote geben, sagte Solpkes Ortsbürgermeisterin Bärbel Goecke. "Das hat mich ganz schön erwischt, denn damit war ja nicht zu rechnen", fügte sie hinzu. Gestern klingelte bei der Ortsbürgermeisterin denn auch öfter schon das Telefon zu diesem Thema. Sie bekräftigte noch einmal, "dass wir unbedingt wollen, dass das Dach gemacht wird". Und weiter: "Ich hoffe, dass sich noch eine Firma findet." Die Solpker Sporthalle wurde im Dezember 2013 gesperrt, weil Dachbinder marode sind. In der Halle steht seitdem ein großes Holzgestell, dass das Dach stabilisiert.

Ausweichquartiere sind Notlösungen

Vor der Sperrung war die Halle von den Solpker und Miester Grundschülern genutzt worden - und natürlich von den Mitglieder des Sportvereins Komet Solpke, die sich seit der Sperrung immer wieder in den städtischen Gremien für eine Sanierung engagiert hatten. Auch andere Vereine und Gruppen aus den umliegenden Orten hatten die Halle regelmäßig für Trainingsstunden genutzt. Mit der Bestätigung des Haushaltes 2015 am 8. Juli hatte der Stadtrat den Weg zur Dachsanierung frei gemacht. "Wenn der Haushalt so spät verabschiedet wird, muss man sich nicht wundern, dass die Firmen keine Kapazitäten haben", sagte Dietmar Collatz, Vorstandsmitglied des SV Komet Solpke.

Er sehe die Gefahr, wenn es dieses Jahr keine Dachreparatur gebe, "dass wir nächstes Jahr wieder von vorn anfangen". Hinzu kommt die Sorge, dass das Dach eine Winterbaustelle werden könnte. Und er fügte hinzu: "Die Halle wird nicht besser, wenn sie leer steht." Hinzu komme, dass "die Geduld unserer Mitglieder nicht unendlich ist". Es habe bereits Vereinsaustritte gegeben, weil sich nichts an der Sporthallensituation geändert habe.

Collatz betonte, dass alle Ausweichmöglichkeiten für die Vereine und Gruppen "nur Notlösungen sind". Es gebe keine freien Kapazitäten in den Gardeleger Sporthallen. Er hoffe nur, dass es in der zweiten Runde Angebote für das Dach gebe. Die Kosten - Fördermittel gibt es nicht - sind mit 350 000 Euro veranschlagt.