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Waldbad Qualität nur durch Trinkwasser

Von Ilka Marten 28.08.2015, 19:12

Jeden Tag fließen rund 100 000 Liter Trinkwasser in das Zichtauer Waldbad. Die Badeanstalt wird ständig gespeist, denn sonst würde der Wasserspiegel sinken.

Zichtau l Auch wenn noch keine konkreten Besucherzahlen und endgültigen Zahlen zu den Kosten vorliegen: Für den Förderverein des Zichtauer Waldbades ist die Badesaison 2015 ein Erfolg. Denn erstmals nach 2013 und 2014 musste das Bad in diesem Jahr nicht schließen. Auch heute und morgen werden wieder Besucher erwartet. "Und wenn das Wetter gut bleibt, wird die Saison in allen drei Freibädern in Zichtau, Zienau und Potzehne erst am 15. September enden", teilte Norbert Bucklitsch, in der Stadtverwaltung für Freibäder zuständig, mit.

In Zichtau war im April noch einmal eine Wasseruntersuchung initiiert worden. Kostenpunkt: 4300 Euro, auch der Förderverein beteiligte sich an der Finanzierung. Die Ergebnisse liegen inzwischen vor. Ergebnis: "Wir sollten für das Waldbad nur Trinkwasser zur Befüllung nehmen", teilte Bucklitsch auf Anfrage mit. Der Brunnen, aus dem das Bad mit Hilfe einer Pumpe gespeist wurde, sei zu stark mit Phosphat belastet, zitierte Bucklitsch aus den Untersuchungsergebnissen.

Die Auswertung der Inhaltsstoffe des Baches am Waldbad habe ergeben, "dass die Qualität des Wassers dort im Augenblick gut ist". Allerdings hätten die Experten des Ingenieurbüros aus der Nähe von Bremen davon abgeraten, das Waldbad damit zu befüllen, "da durch Witterung und Regen Inhaltsstoffe ins Badewasser gelangen könnten, die nicht erwünscht sind". Als Vorschlag nannten die Experten noch, dass die bereits vorhandene Fläche mit Wasserpflanzen im Uferbereich vergrößert werden müsste. "Aber wir reden da von viel, viel mehr Pflanzen", betonte der Vewaltungsmitarbeiter.

Und somit passiert seit der Baderöffnung das, was ursprünglich nur als Übergangs- beziehungsweise Notlösung geplant war: Jede Stunde, ganz gleich ob Tag oder Nacht, fließen zwischen vier bis fünf Kubikmeter Trinkwasser in das Naturbecken - seit Saisoneröffnung am 30. Mai. Pro Tag sind das ingesamt rund 100 000 Liter Wasser. Würde kein neues Wasser zugeführt werden, "würde der Wasserspiegel sinken", sagte Bucklitsch, da der Untergrund des Bades nicht befestigt sei.

Obgleich jeden Tag rund 100 000 Liter Trinkwasser in das Waldbad fließen, rechnet Bucklitsch nicht mit einer enormen Kostensteigerung der Betriebskosten, da der Pumpenbetrieb des Brunnens eingestellt wurde. "Die Pumpe hat immer ordentlich Strom gebraucht, so dass wir im Schnitt 13 000 Euro Stromkosten 2014 hatten", so Bucklitsch. Nun seien es noch höchstens 2000 Euro Stromkosten. Der Freibadverantwortliche rechnet schon damit, dass der Waldbad-Betrieb in diesem Jahr teurer ausfällt als 2014. Doch das hänge dann nicht nur mit den Wasserkosten, sondern auch mit den längeren Öffnungszeiten zusammen. 2014 war die Saison wegen des Blaualgenbefalls am 25. Juni vorerst beendet. Ab 3. August konnte dann noch einmal gebadet werden. Zurzeit gebe es an der Wasserqualität keine Beanstandungen, betonte Bucklitsch. Einmal im Monat habe das Gesundheitsamt Wasserproben genommen, auch in diesem Monat steht noch eine an.

Der Betrieb des Waldbades war in den vergangenen Jahren von der Blaualgenproblematik geprägt. Viele Versuche gab es: effektive Mikroorganismen, Ultraschallbestrahlung und den Ansatz, die Algen mit Netzen herauszufischen.