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Die neuen Räte im Portrait / Heute: Norbert Tendler (41) / Am Montag: Hannelore von Baehr Leidenschaftlicher Landwirt mag Gesellschaftsjagden

26.02.2011, 04:25

#NULL#Am 28. November wurde in Gardelegen ein neuer Stadtrat gewählt. Die Volksstimme stellt täglich einen der 36 Ratsherren und Ratsfrauen vor.

Von Christina Bendigs

Jeseritz. Meistens wirkt er ruhig und ausgeglichen. Er ist kein Mann, der große Reden schwingt. In die Politik möchte er sich aber dennoch einbringen und vor allem dafür sorgen, dass die Landwirte eine Lobby im Stadtrat haben. Denn Norbert Tendler aus Jeseritz ist Landwirt aus Leidenschaft, schon seit seiner späten Jugendzeit. Der 41-Jährige wurde 1969 in Wolfsburg geboren und ist in Danndorf aufgewachsen. Von klein auf habe Tendler stets im elterlichen Landwirtschaftsbetrieb geholfen, die Kühe zu versorgen. Tendler ist das Zweitjüngste von insgesamt vier Geschwistern.

1985 sei für ihn "ein bewegendes Jahr" gewesen. Denn in dem Jahr verstarb sein Vater. Für Norbert Tendler stand damals die Frage, entweder das Abitur abzulegen oder aber die Schule nach der zehnten Klasse zu verlassen und den Betrieb seines Vaters weiterzuführen, um seine Mutter zu unterstützen. Tendler entschied sich für den zweiten Weg. Nach der dreijährigen Ausbildung - teils im eigenen Betrieb, teils in einem Fremdbetrieb - besuchte Tendler eine Fachschule und wurde staatlich geprüfter Landwirt.

Nach der Wende habe sich seine Mutter entschieden, den Betrieb in Jeseritz als Wiedereinrichter neuaufzubauen. "1993 sind wir mit Kühen und Familie hier eingezogen", berichtete er. Um den eigenen Bedarf an Mitarbeitern decken zu können und weil es ihm Freude bereite, bildet Tendler auch Lehrlinge aus. Insgesamt 15 junge Menschen haben bei ihm bereits den Beruf des Landwirtes erlernt.

Sein Beruf scheint für Norbert Tendler aber vielmehr eine Berufung zu sein, so dass auch viel Freizeit in den Jeseritzer Milchvieh- und Ackerbaubetrieb fließt. "Die Landwirtschaft ist kein Job, man muss sie leben, und sie ist eigentlich ein Hobby", erklärte Norbert Tendler. Was ihm daran gefällt, ist täglich an der frischen Luft zu sein.

Seine Freizeit verbringt Norbert Tendler aber nicht nur mit der Landwirtschaft, sondern gern auch mit Gesellschaftsjagden, wobei es ihm dabei weniger um die Strecke gehe, als vielmehr um das Gesellige. Gern fahre er dazu auch einmal in andere Regionen, in den Harz zum Beispiel, "wo auch mal andere Bäume als Kiefern zu sehen sind".

Außerdem hat Norbert Tendler insgesamt elf Ehrenamtsposten. Er ist unter anderem Vorstandsmitglied in zwei Jagdgenossenschaften und Vorsitzender des Prüfungsausschusses für Landwirte. Und natürlich verbringe er seine Freizeit auch gern mit seinen Kindern, versichert Tendler. Insgesamt hat der Jeseritzer vier Kinder - Henrik und Kai-Henning aus erster Ehe, David und Diana aus zweiter Ehe. Sein ältester Sohn Henrik hat inzwischen selbst ein Landwirtschaftsstudium aufgenommen.

Tendlers politisches Engagement begann 2009. Damals wurde er in den Jeseritzer Gemeinderat gewählt. Die politische Arbeit habe ihn schon immer gereizt. "Ich wollte mich einbringen, auf Missstände hinweisen", sagte Tendler. Das ist auch sein Ziel im Stadtrat, wobei er zunächst auf ein Zusammenwachsen Gardelegens und der Umlandgemeinden abzielt. Zu seiner Kandidatur hätten ihm viele Menschen in seinem Umfeld geraten. Denn nach der Gebietsreform sei Gardelegen deutlich landwirtschaftlicher geprägt.