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Benkenwood GmbH mit neuen Plänen / Andreas Benken: "An Investitionsplänen ändert sich nichts"

Von Cornelia Ahlfeld 25.03.2011, 05:27

Die Investitionspläne der Benkenwood GmbH auf dem einstigen Swedwood-Gelände an der Stendaler Chaussee werden sich zeitlich verzögern. Die Gesellschafter des Unternehmens haben sich für eine Optimierung und Erweiterung der ursprünglich in Gardelegen geplanten Brettsperrholzproduktion entschieden. Die Benkenwood GmbH beabsichtigt den Kauf eines größeren Holzverarbeitungsunternehmens in Deutschland. Derzeit laufen dazu die Verhandlungen.

Gardelegen. Ein großes Schild steht an der Stendaler Chaussee mit dem Hinweis Benkenwood GmbH. Doch viel mehr hat sich noch nicht getan auf dem Gelände des alten Ikea-Standortes Swedwood in Gardelegen. Eigentlich sollte dort schon fleißig geforscht und entwickelt werden, denn mit der Produktion von Brettsperrholz für die Bauindustrie - im Fachjargon X-Lam-Platten -wollten die Investoren um Gesellschafter Andreas Benken aus Hamburg völlig neue Wege gehen. Diese Platten seien der Baustoff der Zukunft, sie revolutionierten den Hausbau, hieß es Mitte Dezember. Damals hatte Wirtschaftsminister Dr. Reiner Haseloff einen Fördermittelbescheid für den Aufbau einer etwa 2,7 Millionen Euro teuren Forschungs- und Entwicklungswerkstatt übergeben.

Das Förderverfahren indes ruht derzeit auf Antrag der Investoren, denn deren Pläne haben sich geändert. Nicht geändert hätten sich die Pläne für die Investition in Gardelegen, betonte Andreas Benken im Gespräch mit der Volksstimme. Die allerdings werde sich zeitlich verschieben, eventuell auch inhaltlich.

"Wir wollen eine kompakte Gesamtlösung, die in der Wertschöpfungskette alles abdeckt, und wir wollen nicht abhängig sein von Zulieferern", erklärte Benken. Ursprünglich sei dazu eine Kooperation mit einem Großunternehmen in der Holzindustrie geplant gewesen. Ein entsprechendes Angebot sei bereits im Oktober des vorigen Jahres abgegeben worden. Diese Kooperationsverhandlungen hätten zu Verkaufsverhandlungen geführt. Benkenwood plane nunmehr den Kauf des Unternehmens, das die gesamte Palette der Holzverarbeitung anbiete, angefangen vom Rohstoff bis hin zur Vermarktung.

"Wir befinden uns nun in einem sehr aufwändigen und komplizierten Verkaufsprozess. Am 18. März haben wir unser Angebot abgegeben. Jetzt können wir nur abwarten", sagte Benken. Er hofft, dass die Entscheidung zugunsten des Benkenwood-Angebotes falle, denn für das Unternehmen gebe es noch mehrere Angebote.

Sollte alles nach Plan verlaufen, dann werde es eine völlig neue Firmenstruktur geben. "Auch finanztechnisch werden wir neu würfeln", betonte Benken. Sollte Benkenwood den Zuschlag erhalten, dann könnten Ende April alle Formalitäten abgeschlossen sein. "Danach werden schnell Entscheidungen fallen. Wir gehen davon aus, dass die Maschinen in sechs Monaten geliefert werden. Unser Ziel: ein Produktionsbeginn noch in diesem Jahr. Und wir gehen derzeit davon aus, dass in Gardelegen Brettsperrholz produziert wird", so Benken weiter. Allerdings werde es eine Standortdiskussion geben.

Sollte die Benkenwood GmbH den Zuschlag nicht erhalten, "werden wir für Gardelegen eine Lösung finden", betonte der Hamburger Kaufmann. Die Hauptbotschaft: "An den Investitionsplänen für Gardelegen ändert sich nichts", stellte Benken klar. Er dankte zugleich seinen 17 Mitarbeitern, die trotz der aktuellen Situation tapfer jeden Tag zum Betrieb kämen. "Ich bin meinen Mitarbeitern wirklich dankbar für das, was sie bisher geleistet haben", sagte Benken.

Die neuen Pläne seien auch der Grund dafür, dass das Fördermittelverfahren für die Benkenwood GmbH ruhe. Mit einem erfolgreichen Verkaufsabschluss würden sich die Rahmenbedingungen für eine Förderung ändern. Die Benkenwood GmbH falle in der Förderung derzeit unter die Kategorie klein- und mittelständischer Unternehmen. Mit dem Kauf werde sich dieser Status ändern. "Wir sind dann ein mittelständisches Großunternehmen", sagte Benken. Außerdem seien die Fördermittel nicht abgerufen worden, weil noch nicht klar sei, wo künftig geforscht und entwickelt werde.

Das bestätigte auch die Sprecherin des Wirtschaftsministeriums, Petra Penning. "Auf Antrag der Investoren ist bisher noch kein Fördergeld geflossen. Das Verfahren ruht, weil mit einem großen Partner verhandelt wird", sagte Penning.

Benken: "Wenn alles gelingt, wird das im Interesse des Unternehmens und der Mitarbeiter sein. Wir haben dann den richtigen Weg und die richtige Lösung. Das soll unsere klare Botschaft sein, an unsere Mitarbeiter, die arbeiten und sich einbringen wollen, die aber jetzt die Zeit überstehen mussten, und an die Bevölkerung. Wir werden in Gardelegen investieren."