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Mehrere Angebote der Gardeleger Bibliothek zur Leseförderung / Ursula Isenberg: "Wichtiger Teil unserer Arbeit"

Von Donald Lyko 29.03.2011, 06:28

Von den 3727 im Januar registierten Benutzern der Stadt-, Kreis- und Gymnasialbibliothek Gardelegen waren 1039 Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre. Darum soll auch künftig die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen einen breiten Raum in der Bibliotheksarbeit einnehmen.

Gardelegen. Etwas skeptisch waren die Bibliotheksmitarbeiter im vergangenen Jahr an den Lesesommer XXL herangegangen, der erstmals auch in Sachsen-Anhalt stattfand. Doch der Erfolg hat sie dann überzeugt: 25 Schüler im Alter von 10 bis 13 Jahren nahmen an der Aktion teil, bei der die Kinder während der Ferien mindestens zwei Bücher lesen und dies mit dem Beantworten von Fragen auch nachweisen. 13 der Schüler bekamen sogar ein Zertifikat von Bürgermeister Konrad Fuchs und Buchpreise.

"Auch in diesem Jahr werden wir wieder an der Aktion Lesesommer XXL teilnehmen", kündigte Bibliotheksleiterin Ursula Isenberg gestern an. Sogar ein Bibliotheksfest zur Auswertung ist für den 7. September geplant. Neben dieser konkreten Aktion werden 2011 auch wieder Veranstaltungen für den Bibliotheksführerschein angeboten. Kinder im Vorschulalter besuchen dabei an vier Tagen die Einrichtung und sind am Ende "bibfit", wie die Aktion heißt. Zur Leseförderung gehören zudem die regelmäßigen Vorlesewettbewerbe. Die für 2011 werden in den kommenden Wochen ausgetragen. Dabei treten die Schulsieger aus dem Altkreis Gardelegen gegeneinander an. Die Angebote zur Leseförderung seien "ein wichtiger Teil unserer Arbeit, um bei Kindern und deren Eltern die Bibliothek ins Gespräch zu bringen", so Ursula Isenberg.

Ein noch junges Angebot der Bibliothek zur Leseförderung ist der Zugang zur Internetseite www.antolin.de. Die Bibliothek hat vor einiger Zeit die Software dafür erworben. Das Programm führt die Medien Buch und Internet zusammen und soll Kinder und Jugendliche auf dem Weg zum eigenständigen Lesen fördern. Weitere Ziele: Steigerung der Lesemotivation und Überprüfung des Textverständnisses. Konkret geht es um Quizfragen, die von den Schülern beantwortet werden können. Dafür gibt es Punkte. Zu mehr als 30000 Büchern - Klassiker sind ebenso darunter wie Neuerscheinungen, Lesebücher und Gebrauchstexte - gibt es Fragen. "Zirka 2000 der aufgeführten Bücher haben wir in unserem Bestand", erklärte Bibliotheksmitarbeiterin Christiane Bräu. Sie ist derzeit dabei, jedes einzelne Buch mit einem Aufkleber zu versehen, dessen Farbe und aufgedruckte Zahl auf das empfohlene Lesealter hinweist. Das Programm Antolin kann von den Mitarbeiterinnen unter anderem für den Lesesommer XXL genutzt werden, um mit Fragen zu überprüfen, ob die Kinder das Buch wirklich gelesen haben.

Das Progamm wird auch sehr eifrig von der evangelischen Grundschule genutzt, die sich die Software angeschafft hat. Ursula Isenberg würde sich wünschen, dass es auch für andere Schulen gekauft würde. Denn es bietet nicht nur den Schülern die Möglichkeit zum Bücherquiz - es können auch eigene Fragen formuliert werden -, zur Gestaltung einer eigenen Seite mit seinen Buchfavoriten und die Chance, sich mit anderen über die Bücher auszutauschen. Es bietet zudem den Lehrern die Möglichkeit, die Leseentwicklung der Schüler, die Stärken und Schwächen, zu erkennen. Zudem kann mit einer Leseliste ein eigenverantwortliches Lesen von Pflichttexten unterstützt werden. Anhand der beantworteten Fragen kann der Lehrer schnell die Lesetätigkeit seiner Schüler überprüfen. Für Lehrer gibt es zudem Buchtipps und Anregungen zur Unterrichtsgestaltung. "Mit Hilfe dieses Programmes kann Kindern Literatur nahe gebracht werden", ist sich die Bibliotheksleiterin sicher. Kinder, die Antolin am Bibliothekscomputer genutzt haben, seien bisher alle sehr begeistert gewesen.