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Bibliothekarin Heidrun Kühnel sieht den Umzug mit Sorge, sagt aber: "Natürlich gehört Kultur ins Kulturhaus"

Von Conny Kaiser 07.04.2011, 08:18

Die Kalbenser Bibliothek zieht demnächst ins Kulturhaus um. Doch ihre Leiterin Heidrun Kühnel ist nicht besonders glücklich mit den dortigen Gegebenheiten. Daran ließ sie gestern im Beisein des Sozialausschusses wenig Zweifel.

Kalbe. "Sehen Sie es doch als Chance", forderte Sozialausschussmitglied Christa Schulz von Bibliothekarin Heidrun Kühnel. Doch die zeigte gestern Vormittag Unbehagen. Bei einem Ortstermin im Kulturhaus ging es um den bevorstehenden Einzug der Bibliothek.

Kühnel konnte sich bislang offenbar noch nicht mit der Örtlichkeit anfreunden. "Schäbig" findet sie zum Beispiel das Parkett in der früheren Gaststätte, in der bislang der Klub der Volkssolidarität untergebracht war. Der war ins umgebaute Lager des Kulturhauses verlegt worden und hat damit Platz für die Bibliothek gemacht, die sich derzeit noch in einem separaten Gebäude an der Schulstraße befindet. Dort macht die Heizung Probleme.

Die Umzüge erfolgen, genau wie die Neugestaltung des Kulturhausspielplatzes, im Zuge eines Mehrgenerationenprojektes, für das die Stadt bei einem 20-prozentigen Eigenanteil eine 80000-Euro-För- derung vom Land erhalten hat.

"Natürlich gehört Kultur ins Kulturhaus. Das Argument ist verständlich", sagte auch Kühnel, deutete dabei aber auf weitere Probleme hin. So gibt es im Thekenbereich wegen eines Fliesenspiegels einen Absatz. Die Stolperfalle, versprach Grünbereichskoordinator Uwe Wolff, werde abgerundet. Was Kühnel aber besonders stört, ist die räumliche Aufteilung. Sie befürchtet Platzmangel in der künftigen Bibliothek, für die neue Regale im Wert von 9000 Euro angeschafft worden sind. Kühnel hält deren Fassungsvermögen für unzureichend. Wegen einer Zwischenwand, hinter der weitere Regale und eine Leseecke installiert werden sollen, sorgt sie sich um den Gesamtüberblick.

Die Sozialausschussmitglieder zeigten da deutlich weniger Bedenken und legten gestern den Fahrplan für den Umzug fest. So sollen nach Ostern Elektroninstallationen erfolgen, weil die Einrichtung mehr Licht und Zugang zum Internet braucht. Zudem sind Malerarbeiten geplant. Für Mai ist dann die Übergabe vorgesehen. Die Bibliothek wird wegen des Umzuges etwa drei Wochen lang geschlossen bleiben.