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Neue Satzung für Hunde steht zur Diskussion Mehr Steuern für Vierbeiner

Von Cornelia Ahlfeld 12.05.2011, 06:29

Gardelegen. 2380 Hunde gibt es offiziell in der Einheitsgemeinde Stadt Gardelegen. Zumindest werden für diese Vierbeiner derzeit Steuern gezahlt. Und das recht unterschiedlich in der Kernstadt und in den Ortsteilen. In der Kernstadt mit Ipse, Ziepel, Zienau und Weteritz müssen Hundehalter schon seit Jahren für den ersten Hund 36 Euro zahlen, für den zweiten 48 und für den dritten und jeden weiteren Hund immerhin schon 72 Euro pro Jahr. In den Ortsteilen liegen die Hundesteuern weit unter den Gardeleger Beträgen. Am billigsten können sich die Hemstedter einen Hund leisten. Die zahlen nur 9,60 pro Jahr, ganz gleich, ob sie nur einen Hund oder eventuell zehn haben. Moderat sind die Steuern im Vergleich zur Kernstadt in allen neuen Ortsteilen. Die Steuern für den ersten Hund - in der Regel halten sich Bürger nur einen Hund - liegen zwischen 15 und 25 Euro. Seethen, Kloster Neuendorf und Jerchel sind mit 14 beziehungsweise 13 Euro auch günstig.

Das allerdings wird sich ändern. Die Arbeitsgruppe für den Haushaltsplan der Stadt hat einen Gebührensatzungsentwurf erarbeitet. Und damit werden die Vierbeiner zumindest steuerlich gesehen kostspieliger. Denn für den ersten Hund soll die Steuer 40 Euro betragen, für den zweiten Hund 50 und für den dritten und jeden weiteren Hund 80 Euro. Damit wird es in der Einheitsgemeinde dann einheitliche Regeln im Bereich der Hundesteuer geben. Die Satzung soll, sofern sie der Stadtrat in dieser Form beschließt, zum 1. Juli dieses Jahres in Kraft treten. Laut Satzung können Hundehalter auch von Steuern befreit werden oder eine Ermäßigung erhalten. Das ist nur auf Antrag möglich und unter bestimmten Voraussetzungen. Beispielsweise sind Blindenhunde oder Herdengebrauchshunde berufsmäßiger Schäfer frei. Für Jagdhunde etwa mit entsprechender Prüfung gibt es Steuerermäßigungen.

Mit der Steuererhöhung gibt es nicht nur einheitliche Regeln, sondern auch mehr Geld für die Stadtkasse. Derzeit betragen die Hundesteuereinnahmen 57 737 Euro. Bei einer geschätzten Berücksichtigung eines Rückganges von etwa zehn Prozent bei der Hundeanzahl könnten die Einnahmen im nächsten Jahr dennoch um etwa 23 000 Euro steigen.

Am Mittwoch, 25. Mai, tagt dazu der Finanzausschuss, am 31. Mai der Hauptausschuss und abschließend am 6. Juni der Stadtrat. Und der wird Potenziale im Einsparbereich und bei den Einnahmen finden müssen. Denn mittlerweile liegt der Haushaltsplanentwurf (über 500 Seiten) vor. Der Haushalt ist zum ersten Mal nicht ausgeglichen. Das Defizit beträgt derzeit etwa 1,17 Millionen Euro.